ich habe bei meinem Füller nachgefragt, ob er in die 7l Alu Flasche füllen würde. Er hat sich die Flasche angeschaut und mir ein 50% Nitrox nach Pratialdruckmethode eingefüllt. Schön langsam. Ich war für zwei 7er wohl knapp eine Stunde da. Automat ist Nitrox-tauglich mit G5/8-Welle.
Das ist schon sehr ärgerlich und der Tauchshop hat wenig professionell reagiert. Ich wünsche Dir, dass dir nie ein Fehler passiert. Es macht schon Sinn, dass z. B. ein Regler vor der Herausgabe durch eine zweite Person kontrolliert, Mundstück fixiert, bläst nicht ab, alle Schraubverbindungen fest, usw. Werden dadurch alle Fehler verhindert? Sicherlich nicht, aber reduziert. Und ja, nur Video schauen, um revidieren zu lernen, ist schon unterstes Niveau. Manche lesen Helge Weber und meinen damit fit zu sein. Es gibt halt keine qualifizierte Ausbildung in dem Bereich, allerhöchstens Wochenendkurse. Letztendlich sind Revisionen auch zu billig, dass sich eine längere Ausbildung rechnen würde, völlig unabhängig, ob eine längere Ausbildung oder zumindest Sachkunde nicht notwendig wäre.
Jens ich staune. Dein Füller „hat sich die Flasche angeschaut“, was heisst das? Geöffnet und innen angeschaut? Wohl kaum, bringt auch nichts, da man Fett im Innern von Auge nicht zwingend erkennt. Von aussen anschauen? Da erkennst du auch kein Fett.
Und dann hat er doch befüllt aber sehr langsam. Erneut erstaunlich. Entweder ich weiss, die Flasche ist clean, dann kann ich in gewissen Grenzen auch schneller füllen oder ich weiss es nicht, dann fülle ich weder langsam noch schnell sondern gar nicht.
Dein Automat ist „nitrox-tauglich“, so weit gut. Aber es muss auch nitrox-clean sein, sprich fettfrei. Kleiner aber wichtiger Unterschied. Nitrox-tauglich wird vom Hersteller definiert: geeignete Materialien, Konstruktion usw. Nitrox-clean ergibt sich aus der Fettfreiheit. Ein nitroxtauglicher Automat plus Silikonfett ist weiter nitroxtauglich aber nicht mehr nitroxclean.
Und was soll jetzt wirklich passieren, wenn in der Flasche ein paar Mikrogramm Öl sind? 100% ölfrei wird man nicht erreichen, sonst gäbe es keinen Grenzwert… Hat etwas von Homöopathie.
Einer ersten Stufe, die mit dem falschen Fett geschmiert war und einen Urlaub lang mit Nitrox getaucht wurde, sieht man es an den beweglichen Teilen relativ schnell an. Von ,das geht sofort kaputt" oder ,das fliegt einem sofort um die Ohren" ist das weit entfernt
Ja, es gibt zahlreiche Ausreden, warum O2 Reinheit nicht so wichtig sein soll. Z.B. „ein paar Micorgramm Oel sind nicht so schlimm“. Das hilft dir nur wenig, wenn es zu einer O2 Explosion kommt, weil es ein paar Microgramm zu viel waren.
Ich sah es noch nie einer ersten Stufe an, dass sie „mit falschem Fett geschmiert war und mit Nitrox getaucht wurde“. Was soll man da erkennen?
Der Schmierfilm ist irgendwann weg und die Teile fangen an trockenzulaufen. Feuer spuckt trotzdem keiner.
Für eine Explosion benötigt man ein explosionsfähiges Gemisch. Sauerstoff alleine brennt nicht, selbst wenn sich die Mikrogramm Öl in der Flasche entzünden sollten (was in den Köpfen einiger Leute zwangsläufig passiert, sobald Öl auf Sauerstoff trifft), ist die Flamme aus, sobald das Öl verfeuert ist… Da sich geringe Restmengen nicht vermeiden lassen, müsste es demzufolge immer ein kleines Feuerwerk in der Flasche geben und die Flasche wäre demnach danach völlig fettfrei, womit wir wieder bei Homöopathie wären.
Bei einem Ventil das falsch geschmiert wurde, sieht die Sache anders aus. Die Kunststoff und Gummi-Teile liefern mehr und länger Energie und der Sauerstoff tritt aus.
Aber lassen wir das an dieser Stelle. Von uns wird sowieso keiner seinen Standpunkt verlassen. Ich habe noch genug Finger, um dir antworten zu können, daher wird die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegen.
Bin nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe: der Schmierfilm ist weg, weil das Fett (nicht O2-tauglich) sich in kleinen Mengen mit O2 entzündet hat, dadurch wurde es quasi weggebrannt? Vermutlich habe ich das falsch verstanden…
Eine Oxidation muss nicht immer mit Feuerscheinungen (aka „brennen“) einhergehen. Das Schmiermittel oxidiert mit der Zeit einfach vor sich hin und zersetzt sich dabei in weniger schmierende Stoffe. Das ist alles. Kein Bäng, kein Boom.
Markus, woher hast du diese Theorie? Gibt es hierfür Quellen?
Ich bilde mich ja gerne täglich weiter und zweifle deine Theorie nicht grundsätzlich an aber gehört habe ich davon noch nie.
Wenn so eine Mini-Oxidation in der Tat stattfinden sollte, wäre das das sprichwörtliche Spiel mit dem Feuer. Aber eben, zuerst müssen wir wissen, ob es das in dieser Form überhaupt gibt.
Dann hätte es früher nicht so viele Opel Fahrer gegeben
Sorry, den konnte ich mir nicht verkneifen… Oxidation kennt man auch als Rosten.
Kohlenmonoxid ist z.B. auch in Zigarettenrauch enthalten, man stirbt aber eher an den Folgen der anderen Stoffe - die Menge macht das Gift.
@Futuro
Alubuddel hat es bereits erklärt, Öl und Sauerstoff fangen eben nicht automatisch an zu brennen, auch wenn einige Bleistifthalter das denken, weil sie irgendwo ein Datenblatt mit R und S Sätzen gefunden haben.
Bei einer Oxidation entsteht, wenn genügend Sauerstoff im Spiel ist, vorrangig CO2 (wenn überhaupt bei einer Reaktion gasförmige Oxidationsprodukte entstehen). Kohlenstoffmonoxid entsteht in der Regel bei einer Verbrennung mit unzureichender Sauerstoffzufuhr.
Bei den Stoffmengenanteilen von oxidierbaren Substanzen („Fett“) und Sauerstoff wird bei einer Oxidation - wenn überhaupt - nur CO2 entstehen.
Ich habe durch meinen Job im pharmazeutischen Bereich sehr viel mit Fetten, Ölen und fetten Ölen (ja, die heißen tatsächlich so zu tun und natürlich auch mit den chemischen Prozessen, die dahinter stehen. Daher habe ich (u.a.) diese Theorie, die ich auch durch Analysen in der Praxis bestätigen konnte [Auswahl und Einsatz von Antioxidantien in Dermatika…].
Abgesehen davon, dass Wikipedia keine Quelle ist, mein Fazit:
Markus hat die Theorie, dass die Autoxidation stattfindet, wenn Nitrox auf Silikonfett trifft, das Fett sich dadurch wegoxidiert. Er zieht einen Analogieschluss von den Antioxidantien in Dermatika.
Die „Beobachtung“, wonach ein Nitrox Regler sein Fett abbaut (Verdacht: Autoxidation), kann ich nicht bestätigen. Ich habe jahrelang bis 50% Nitrox getaucht mit normalem Silikonfett. Ich fand bei der Revision nicht den geringsten Unterschied zu einem Automaten, der ausschliesslich Luft bekam.
Die Theorie mit der Autoxidation im Nitroxregler tönt gut, ich glaube aber nicht daran. Ist auch egal, denn sie bezieht sich ja nur auf Nitrox. Und Nitrox bis 50% (Sicherheitsmarge 40%) taucht sich völlig gefahrlos mit Silikonfetten.
Reiner O2 ist ein anderes Thema, da kenn ich persönlich 3 Personen, die bei O2 Explosionen leicht bis erheblich verletzt wurden. Alle Vollprofis, langjährige Erfahrung mit Hochdruck-O2 und sehr vorsichtige Leute.
[…überlegt gerade, wie vielen Quellenangaben auf Wikipedia zielen, aber na gut …]
Moment Futuro, wenn Du das so verstanden hast war es ein Missverständnis. Habe ich auch nirgends so geschrieben
Silikonöle, auch verdickt, haben chemisch rein gar nichts mit Fetten zu tun. Sie sind aufgrund ihrer chemischen Struktur sehr beständig, auch gegen Sauerstoff. Oxidierbarkeit hängt u.a. mit Einfach- und Doppelbindungen und sonem Zeugs zusammen. Aber das würde hier den Rahmen sprengen. Nur dass in den verwendeten „Silikon-Schmiermitteln“, von denen die Rede war, Anteile durch Sauerstoff oxidiert werden, dass kann ich mir gut vorstellen. Und dass dadurch die Schmierwirkung natürlich mit der Zeit nachlässt.
Deine drei Vollprofis, bei denen sich „O2-Explosionen“ [auch das gibt es nicht, davon mal abgesehen] ereignet haben geben mir zu denken.
Die Tatsache, dass viele „Quellenangaben“ auf Wikipedia zielen, heisst nicht, dass Wikipedia dadurch zu einer valablen Quelle wird. Die Deutschen wissen: auch ein ganzes Volk kann sich irren.
Silikonöle beständig gegen Sauerstoff, da widersprichst du jedem Automatenhersteller. Jeder mir bekannt Hersteller verbietet Silikonfett für O2 Anwendung, einzig und alleine wegen der Gefahr der O2 Explosion.
Doch, doch, O2 Explosionen gibt es sehr wohl. In meinem Nachbardorf durfte ich die Folge davon sehen: O2 aus Versehen in den Kompressor gejagt, das 3-stöckige Wohnhaus darüber wurde durch die Explosion zerstört, im obersten Stock flogen noch die Fenster raus. Nenne du es Oxidation oder sonst wie, ich nenne genau das eine Explosion.
Ja, die 3 Vollprofis gaben mir auch zu denken. Die Empa hatte 2 der 3 Fälle untersucht und konnte kein Verschulden feststellen. Geknallt hat es trotzdem.
Die Firma Messer Gase hatte einen tödlichen O2 Unfall in Schweden mit 300 bar O2. Das nahm sie zum Anlass, auch in der Schweiz keinen O2 mit 300 bar zu liefern, nur 200 bar. Obwohl der Markt danach schreit. Ob das sinnvoll ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen, gehe aber davon aus, dass die nicht grundlos auf ein Geschäft verzichten.
Man kann die O2 Gefahr verharmlosen, so wie Markus das tut. Man kann übertreiben, der TO gehört vielleicht dazu. Jeder wie er mag.
Silikonfett IST beständig gegenüber reinem O2, der Haken liegt beim maximalen Druck. Lt BAM bis 30bar reinem O2 zugelassen. Daher für alle 2.Stufen sowie komplettem Niederdruckkreislauf beim Rebbie Silikonfett-auch von den Herstellern.
Ach so, da haben wir ein Missverständnis. Beständig gegenüber O2 heisst für mich beständig gegenüber O2 mit 300 bar. Und das ist Silikonfett nicht.
Echt, das BAM lässt Silikonfett bis 30 bar zu? Hast du hierzu eine Quelle?
Im Rebi haben wir maximal 1.6 bar pO2, das geht mit Silikon gut.
Alle mir bekannten Automatenhersteller verbieten Silikonfett explizit für die zweite Stufe, sofern sie mit O2 betrieben wird. Es wird zwingend ein O2-Fett verlangt. Offenbar gibt es doch Hersteller, die Silikon zulassen, welche sind das?
Die Quelle ist die BAM-Liste selber, ist irgendwo im Netz.
Edit: downloadcenter.bgrci.de/resourc … kument.pdf Ist wg Corona aktualisiert, steht jetzt 20bar, sorry. Ändert aber an der Aussage nichts.