Nachdem ich seit einiger in der glücklichen Situation bin, fast ganzjährig in mind. 20 ° Grad warmen Wasser zu tauchen, hängt der Trocki oft im Schrank und der Halbtrocki kommt zum Einsatz.
Nachteil ist allerdings dann, dass keine Redundanz im Auftriebssystem mehr vorhanden ist. Trotz balanced-rig hat mich das gestört. Es gibt zwar so verwegene Lösungen wie 2 Wings, aber das ist mir zu sperrig. Irgendwann bin ich dann darüber gestolpert, dass das Razor eine sehr simple Backupblase hat, die im Bedarfsfall einfach mit dem Mund belüftet wird.
Die Idee habe ich insoweit übernommen, dass ich mir bei eBay eine einfache Trinkblase aus dem Laufsportbereich besorgt habe. Die gibt es mit 3 l Volumen für ein paar Euro. Trinkwasser würde ich daraus zwar nicht trinken wollen, aber für ein bißchen Luft sollte das reichen.
Die Blase passt perfekt in das Wing hinein, der Schlauch wird am Reißverschluss heraus geführt, man lässt einfach 1cm offen. Die Länge ist perfekt und ziemlich genau so lang, wie der Faltenschlauch. Mit 2 Bungees kann man den Trinkbeutelschlauch perfekt am Faltenschlauch fixieren. Der Trinkbeutel hat sogar einen Verschluss am Schlauch. Damit dringt dort kein Wasser ein und wenn man mal Luft eingeblasen hat, bleibt die auch drin solange es gefällt.
Am WE habe ich die Neuerung mal ausprobiert. Mit vollen Flaschen habe ich mich auf 30 m in den Sand gelegt und das Wing völlig entleert. Dann habe ich das neue Backupsystem angeblasen. Dank balanced rig führen die 3 l Auftrieb dazu, dass es mit Lunge und etwas Flossenschlag ganz einfach nach oben geht. Gleichzeitig sind 3 l Volumen wenig genug, dass dadurch kein unkontrollierter Aufstieg resultiert. Das ablassen der Luft geht gut, aber natürlich nicht ganz so geschmeidig wie mit einem richtigen Inflator oder dem Dump-Valve. Aber hey, für Backup ist das mehr als ausreichend.
Ich möchte mich natürlich nicht mit fremden Federn schmücken, die Idee ist von Razor und nicht von mir. Ich wollte hier einfach mal beschreiben, wie einfach und preiswert sich die Idee in ein Stealth adaptieren lässt.
Und die Lösung funktioniert verblüffend gut.
Danke Nightrider! Lass uns doch mal ein paar Bilder zukommen
Wie war es, den Trinkbeutel oral zu befüllen - insbesondere die Atemarbeit? Teste mal bitte einen TG auf 20m (mit Abstand zum Grund), Totalausfall Blase und dann orale Befüllung. Easy?
wer über nen Facebook Account verfügt, kann mal bei ScubaTechPhilippines vorbeischaun und sich die Bilder anzeigen lassen. Die hatten diese Idee bereits auch aufgegriffen.
Ich schaue am WE mal, ob ich Fotos hochladen kann. Die werden aber sicher nicht viel mehr sagen, als der Text.
Zur Anstrengung beim anblasen: Theoretisch könnte man denken, dass es mit zunehmender Tiefe immer schwieriger werden müsste, immerhin steigt ja der Druck auf die Blase. Gleichzeitig nimmt aber auch der Druck auf den Brustkorb zu und unterstützt so das anblasen. Im Grunde ist das wie die orale Befüllung eines normalen Wings. Allerdings ist der Schlauch im Durchmesser wesentlich kleiner als der Faltenschlauch. Das führt zu größerem Strömungswiederstand und damit auch zu mehr Anstrengung. Und durch die zunehmende Dichte der Ausatemluft, steigt die so bedingte Anstrengung auch mit der Tiefe. Bei 30 m ging das aber noch ganz gut, deutlich einfacher als das Aufblasen eines üblichen Luftballons.
Bei Gelegenheit probiere ich das auch mal bei 60 m aus. Ich erwarte aber keine nennenswerten Schwierigkeiten. Und es soll sich ja um ein Notfallhilftsmittel handeln, da treten Komfortüberlgungen aus meiner Sicht in den Hintergrund. Es muss halt bei etwas erhöhten Stresslevel noch einigermaßen problemlos möglich sein.
Der Druck sollte nicht das Problem sein. Wir atmen ja Umgebungsdruck. Ich habe meine Erfahrung in dieser Hinsicht mit dem MSR Dromedary Bag (10l) gemacht. Habe es mit dem dazugehörigen Trinkventil/Schlauch verwendet. Das draufbeißen war zwar intuitiv, aber die Anstrengung durch das Ventil was so hoch, dass es für Notfälle gänzlich ungeeignet war.
Das sehe ich auch so, die Dinger mit dem Draufbeißventil sind für den Zweck ungeeignet. Die Blase, die ich habe, hat ein Ventil zum aufschieben. Das ist besser