Vor vielen Jahrzehnten gab es Dekotabellen. Diejenigen für Bergseen hatten die letzte Dekostufe nicht auf 3m sondern auf 4 und 2m. Das hat etwas für sich, der prozentuale Druckabfall ist dann weniger gross. Ich habe kürzlich mit meinem Buddy diskutiert, ob das heutige Tauchcomputer und Planungssoftware auch immer noch so macht. Oder ist die letzte Deko heute immer 3m? Danke für eure Aufklärung.
definiere moderner Computer…
was aktuell zum Verkauf steht hat meist ZHL-16 und misst den Einstiegsumgebungsdruck…
plus die Einstellungen (schon bei den mittelteuren kannst du diene „eigenen“ Stopps selber definieren, dann noch GF und ppO2 und und gewünschte Geschmacksrichtungen und schon rechnet der wie wild los…
etwas ältere Modelle hatten immerhin „Bergseemodi“ und dementsprechend passte der halt das Tauchprofil an - ggf. auf 3m Stufen - je nach Einstellung und Programmiererwunsch. Ist es nicht egal ob du bei 2m oder 3m abatmest wenn du den TG davor ordentlich nach Programm ausgetaucht aus…???
Modern=jetzt zu kaufen.
Kann ich in der Tat 2m und 4m Stopps definieren anstelle von 3m Stopp? Oder machen das gewisse Computer selbständig?
Klar ist es egal, ob ich auf 3m oder 4/2m Deko mache, mich interessiert, ob das Computer heute automatisch so rechnen, also die alten Bühlmann Tabellen imitieren.
Das passiert durch die Messung des Einstiegsumgebungsdrucks (häufig - es gibt da sicherlich unterschiedliche Modelle und Ausführungen, ob das auch ein 100 € Rechner macht, k.P.) selbst. Ich kenne das jedenfalls, die Nullzeiten sind nicht so lang wie auf Meereshöhe etc pp. Ob Du nun statt 3 einen 4 Meter Stopp bekommst, fraglich. Ich hab das so jedenfalls noch nicht erlebt.
Ich meine auch, ich hätte es nie mehr gehört, dass ein Computer die 4m und 2m Stopps macht, sondern nur 3m Stopps. Das ist dann eine Abweichung von der alten Bühlmann Strategie.
naja, war halt ne brauchbare Abwandlung von nem standartdsystem für ne kleine Tauchnische…
funktional…
die 3m Stufung kommt ja aus dem angelsächsischem Maßsystem.
Die meisten TC werden in Nordamerika entwickelt oder gebaut, die Algorithmen sind von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich, greifen halt inzwischen alle auf die Bühlmanntheorie zurück… ob die die gleichen Zahlen wie auf ner 25 Jahre alten metrischen Tabelle hernehmen ist deren Geheimnis…
Bei den Shearwaters (konkret in meinem Fall dem Perdix 2) kann man ja die letzte Dekostufe einstellen. Ebenso kannst Du die Dauer des Sicherheitsstopps anpassen.
Ich erlaube mir mal, aus dem Manual zu zitieren:
Deine 4 Meter Dekostopp findest Du hier auch nicht, aber immerhin kannste auch auf 6 Meter gehen.
Und den Sicherheitsstopp zeitlich ziemlich dynamisch anpassen nach Gusto - ich habe aktuell die Einstellung „Anpassen“. Gehe damit aber Buddies mit der klassischen 3 Minuten Einstellung auf den Sack.
Ja, die Auswahl letzte Stufe auf 3 oder 6 oder teilweise 4.5m ist üblich.
Sicherheitsstopps können ignorieren, hat nichts mit Deko zu tun.
Die Frage ist, ob (immer noch) im Bergsee die 3m Stufe aufgeteilt wird in 4m und 2m Stopp
Beim Shearwater ist das nicht so. Jedenfalls kann ich mich an nichts dergeichen im Manual oder auch im Sommer am Schluchsee (der ja mit 950m als Bergsee gilt) erinnern. Die Nullzeit war am Schluchsee gefühlt deutlich kürzer.
Ebenso hab ich keine Erinnerung mehr, ob meine alten Computer da irgendwas anders gemacht haben. Generell (denn der erste konnte keinen Luftdruck messen) oder auch etwas anderes (merkbares) außer kürzerer Nullzeit.
Ich hab noch keinen TC gesehen, der eine 2m-Dekostufe anzeigt.
Aber ich halte das nicht für unmöglich - und muss nicht immer dokumentiert sein
Die ScubaPro Galileo G2 haben nämlich die Eigenart, auch Dekostufen 5m und 4m zwischen 6m und 3m zu legen, aber scheinbar nur, wenn die erste Dekostufe tiefer als 9m war.
Ist nirgends dokumentiert und war sehr langwierig dazu was bei $pro herauszubekommen…
Entscheidend ist doch nur, dass deine Stop-Tiefe nicht flacher als deine Ceiling-Tiefe ist, sofern der TC die anzeigen kann.
Die Frage ist nur, wie die Ceiling-Tiefe berechnet wird - ob mit den gesetzten GFs, oder mit „pure Bühlmann“, also GF100/100.
Weiß zufällig einer, wie da der Sachstand ist?
Sowohl Dekostufen wie auch Ceiling werden mit den GF berechnet, die du eingibst.
Bin ich mir nicht ganz sicher… muss ich bei meinem OSTC bei Gelegenheit mal einen Simulation laufen lassen.
In den Handbüchern ist dazu jedenfalls weder bei HW noch bei SW etwas zu finden.
Hab das gestern mal am OSTC2 im Simulations-Modus getestet.
Du hattest Recht - wird mit den aktuell gültigen GFs berechnet - also nicht mit GF100/100.
Wenn man den GF-Satz umschaltet, wird auf der Celing-Wert neu berechnet - schaltet man wieder zurück, bekommt man auf den vorherigen Wert wieder.
Wieder mal ein Plus-Punkt der OSTC - die Software hat echt ein paar nette Features!
Der HW hat offenbar eine recht gute Software, so höre ich von Usern. Die beschriebene Funktion „Ceiling entsprechend GF“ halte ich nun wirklich für das absolute Minimum, alles andere wäre ein Totalversagen.
Ein HW käme mir nie in die Finger wegen der Explosionsgefahr, siehe Ausstellung Boot 2019(?)
Bei anderen TCs kannst du das gar nicht testen, weil sie entweder gar keine Ceiling-Tiefe anzeigen, oder du keine GF umschalten kannst. Letzteres kenne ich nur von HW.
Und wer hat schon einen vollständigen Simulations-Modus, in dem du ALLES testen kannst, was dein TC kann und wie er alles anzeigt!
Die Bedienung der OSTCs finde ich nicht optimal, aber die Funktionen schlagen viele andere Rechner. Manches finde ich merklich besser, als bei SW - z.B. GF-Umschaltung.
Und das mit der Explosion ist nur schlimm, wenn man es nicht versteht, was da war. Ich war da sogar an dem Tag auf der Messe.
Das war ein Bedienfehler (falsche Batterie-Einstellung), der im Gewusel der Messe passiert war.
Diese Einstellung wurde später denn per kostenlosem Software-Update auch unterbunden, so das dass nicht wieder passieren kann.
Es war kein Fehler des TC - es war ein User-Error, der noch nicht verhindert war, aber auch eher unwahrscheinlich war.
Ich hab Shearwater, Scubapro G2, OSTC… und den OSTC würde ich als einen meiner Rechner immer wieder zusammen mit einem zweiten nutzen. Nur der zweite könnte noch schwanken zwischen SW und G2 - beide haben unschlagbare Vorteile - aber keiner ist soviel besser, dass er den anderen klar ausknocken würde.
Leider verstehen nur wenige Leute die wirklichen Vorteile verschiedener Rechner…
Übrigens hat auch der HW Nachteile so wie ALLE.
GF umschalten ist heute nun wirklich state of the art.
Ceiling ebenso, haben sogar billige Suuntos.
Die Explosion war zwar vordergründig ein Bedienfehler aber einer, der passieren musste. Wenn ich im Auto einen ungeschützten Knopf für den Schleudersitz habe, wird der früher oder später (eher früher) aus Versehen gedrückt und es knallt. Der HW hatte eine Einstellung, welche den Computer zur Bombe machte, das war ein Herstellerfehler und nichts anderes.
Ist es so, diese Einstellung kann nicht mehr passieren? Wie wurde das gelöst?
Es gibt Methoden, Batterie-/Akkutypen zu erkennen. Shearwater macht das, ich zitiere nochmal inklusive Batterietypwerbeblock aus dem Handbuch:
Wie gut das klappt, keine Ahnung. Aber es geht, zumindest grundsätzlich. Ich kenne das aus der IT von verschiedenen anderen Geräten.
Vermutlich ist es dennoch sinnvoll, die richtige Batterie auszuwählen.
Irgendsowas wird bei HW nun auch mit drinnen sein, vermute ich mal.
Naja, die „Vermutung“, dass HW das jetzt auch hat, ist etwas vage.
Nachdem ein HW Mitarbeiter himself den Computer an der Boot zur Explosion brachte, habe ich die grössten Zweifel an den Dingern.