das ist doch jetzt ein tolles(?) und wichtiges Thema, deshalb unter eigenständiger Überschrift.
Hier im Forum sind ja wohl inzwischen Taucher mit diversen SM-systemen unterwegs und haben dazu auch eine Ausbildung oder Anleitung erfahren (oder sind selber Ausbilder?), daher fänd ich es in diesem Zusammenhang toll mal die Abläufe der Notsituationen zusammenzutragen.
Also: Welches System taucht Ihr, wie sieht der Notfallplan in einer OOG-Situation aus und welche Erfahrungen habt Ihr damit?
Nun versuche ich mal als Grundlage die Diskussion aus dem Break-away-thread hier reinzukopieren.
beide Flaschen haben das identische Set:
-1m Atemreglerschlauch
-60 cm Inflatorschlauch
-15 cm fini
der Tauchpartner bekommt immer den Schlauch aus dem ich grad atme. So ist sichergestellt das:
-der Regler funktioniert
-der Regler schnell zu Verfügung steht( ca. 1/2 sekunde!)
-der Tauchpartner das richtige Gas bekommt ( bei tauchen mit O2-stages wichtig!)
das Flaschenventil geöffnet ist und Gas in der Flasche ist
Der Bewegungsablauf ist für meinen Tauchpartner immer gleich, egal aus welcher Flasche ich als Spender grad atme und entspricht dem Ablauf der im technischen Tauchen allgemein praktiziert wird, und daher auch weitgehend bekannt ist und trainiert wird.
Im Bedarfsfall kann ich eine meiner Flasche abgeben, egal welche.
Ein Tariermittel steht mir immer zu Verfügung, rechts Trocki, links die Blase.
Bei richtiger Anwendung ist es jederzeit möglich Regler oder Flaschen abzugeben, ohne irgendwelche Schläuche
abzuwickeln, aus Gummis zu lösen oder sonstwie zu entwirren. Kein Schlauch wird durch irgendwas blockiert, z.B. Necklace.
Wenn sich da was vertüddelt, hat man was falsch zusammengebaut, da sollte die richtige Ausbildung helfen…
Die Atemregler sind zwar an D-ringen eingeklickt, es ist aber durch die spezielle Form der Klips auch möglich sie in den Mund zu bekommen wenn man sie eingeklickt läßt, d.h. man muß sie nicht unbedingt wie im Video erst ausklicken.
Und was auch schön ist: das Ganze ist nach der OOG auch genauso schnell wieder aufgeräumt, sieht man im video auch.
Das kann einerseits auch im Ernstfall hilfreich sein, da man neben oder nach der OOG ja ggf. noch andere hinzukommende Schwierigkeiten meistern muss, andererseits sollte vor anspruchsvollen Tauchgängen einmal anfangs auf geringer Tiefe das OOG Scenario zumindest andeutungsweise durchgeführt werden (S-Drill) um sicherzustellen, das es im Ernstfall auch wirklich funktioniert. Da ist es hilfreich wenn man sich effektiv wieder sortieren kann.
Ich war im Mai zur Ausbildung bei Toddy in Sardinien , seit Juni hab ich mein eigenes Toddystyle-Set und tauche seitdem so.
Die videos haben wir neulich mal spontan bei einer Foto/videoaktion gemacht.
Soll heißen: man braucht keine 1500 Tauchgänge und 10 Jahre Training um das so wie auf den Videos hinzubekommen ( und die sind mir ja sogar ein bissl peinlich weil eher schlecht ausgeführt).
Ah, danke Chris für den Bump, den Thread hatte ich schon ganz vergessen. Viel zu wichtiges Thema für so eine kurze Diskussion, finde ich!
Also hier dann mal die Razor Style Methode:
Von mir in den unten angehängten Videos, eher schlecht durchgeführt, aber egal, ungefähr stimmts.
Also von mir der Text zuerst:
Beide Flaschen:
15cm Fini (hängend)
24-35cm Infaltorschlauch (so kurz wie nur möglich)
Linke Flasche: Kurzer Atemregler-Schlauch (65-80cm) mit 90 Grad Winkel
(ich selber verwende hier abweichend 150cm)
Wird im Neck Bungee getragen.
Rechte Flasche: Longhose 150-210cm
(auch hier ist jede andere Schlauchlänge theoretisch zulässig - ich bleibe hier selber bei der Empfehlung)
Ist mit abreisbarem D-Ring am Schlauch bestückt.
Beide Atemregler können befestigt verwendet werden, der Rechte wird aber im Regelfall immer aus- und eingeklippt.
Der Tauchpartner bekommt immer den Schlauch der Rechten Flasche (die Longhose).
Spezielle Gase werden nicht zwischen den Sidemount Flaschen verteilt, oder rechts hängt das ‚Universalgas‘.
Die primären Sidemount Flaschen werden nur im absoluten Ausnahmefall abgegeben.
Funktionsfähigkeit des Reglers ist durch den ständigen Reglerwechsel garantiert. Zusätzlich beginnt der Tauchgang immer an der Longhose, sie wird zuletzt von der Flasche gelöst und als erstes geatmet.
Bei Nichtbenutzung wird der Regler am rechten Schulter D-Ring abreisbar eingeklippt.
In einer OOA-Situation greift die rechte Hand den Schlauch, nicht direkt den Regler.
Der 90 Grad Winkel sichert gegen Verwechlung zusätzlich ab.
Eine Hand übergibt den Regler, die Zweite reicht weiteren Schlauch nach und sichert gegen wegreissen.
Warum das Ganze so schön ist:
Es ist immer absolut sichergestellt, das OOA-Übungen mit traditionell ausgebilteten Tauchern routiniert ablaufen können.
Ich betrachte selber die OOA-Übung als überfüssig für das eigentliche Sidemount Tauchen. Es ist vollkommen auszuschliessen, das die Situation real einmal auftritt.
Die Übung läuft aber genau so ab, wie es der erfahrene (Backmount)Taucher erwartet und auch der Unerfahrene noch hinbekommen kann und kann so auch im unmöglichen Extermfall keine zusätzlichen Probleme auslösen.
So, OOA-Übung mit Splicd ausgeschnitten, deshalb keine direkte Einbindung möglich, aber hier der Link: splicd.com/vnXMx7am-g0/458/470
Und hier nochmal das Ganze mit Longhose-Regler im Mund und hinterher verstauen der Longhose mit abgenommerner Flasche - nicht nötig, aber möglich: splicd.com/vnXMx7am-g0/324/342
Stammt aus diesem Video (für den Fall, das splicd irgenwann mal nicht mehr funktioniert und der Thread dann noch aktuell ist…):