Anreise & Tag 1:
Samstag um 6.30 Uhr ging mein Wecker. Heute stand - vor der Abreise - noch einiges auf dem Plan. Zuerst musste ich das Auto noch vollständig beladen, da ich den Unterzieher noch kurz gewaschen hatte am Vorabend und halt einfach noch nicht alles eingeladen war. Als ich aus dem Haus ging, traff mich der Schlag: alles weiss und es schneit…
Naja, Auto beladen und zur Arbeit gefahren - denn ich musste dringend noch was fertigstellen, aber ich muss ja erst um 20:30 Uhr in Livorno unten sein - also genug Zeit!
Nach der Arbeit gehts dann los, man fährt los und nach 30min Fahrt kommt die geile Nachricht aufm BMW Navi „Verkehrsinfo: Luzern - Gotthard - Bellinzona: Winterreifenpflicht“
- scheisse ich hab Sommerreifen drauf. OK, Navi auf San Bernhardino umstellen … „Verkehrsinfo: Chur - San Bernhardino - Bellinzona: Autobahn A13 & Tunnel gesperrt aufgrund technischer Störung“.
… ok Sommerreifen und die einzige Verbindung die Zeitlich hinhaut hat Winterreifenpflicht und im Radio wird schon durchgegeben, dass strenge Kontrollen stattfinden und die Leute nichtmehr weiterfahren dürfen.
Toll. Anruf in die hiesige BMW Garage … „Guten Tag - ich habe ein Problem, Ihre Werkstatt hat heut nicht offen oder?“ - „nein nur der Verkauf“. „Scheisse - ich brauche dringend meine Winterreifen, sonst fährt die fähre ohne mich!“ - „moment, ich hör jemanden was schrauben… ah ja da ist einer privat, bringen sie etwas Taschengeld mit, dann machen wir die Reifen bereit“.
… ok gesagt getan, umgedreht von Zürich zurück nach Winterthur und ab in die Garage… nach 1h hatte ich die Winterreifen drauf. Nachdem ich fast 4h später dran war als ursprünglich geplant, drückte ich entsprechend aufs Gaspedal und kam gut voran, bis zum Gotthard. Aus der Meldung „Stockender Verkehr“ wurde nämlich immer mehr, 1h vorher hiess es noch 3km Stau, jetzt schon 5km … und ja, 1.5h stand ich dann im Stau. 
Ein Glück hab ich so viel Reserve eingeplant, da ich eigentlich „gemütlich“ da runterkurven wollte, mir noch den Pisa-Turm anschauen wollt und an 2-3 schönen Orten halt machen wollte. Da es aber eh geschüttet hat wie aus Eimern, bin ich durchgefahren mit nem einkaufsstop in Chiasso - schlechte idee, denn ich glaub halb italien kauft am Samstag in Chiasso ein. Der Weg vom Einkaufszentrum zur ca. 2km entfernten Grenze dauerte ca. 45min.
- so langsam wurde es knapp!
Der Grenzwächter schaute komisch in mein Auto und ich dachte nur: „halt bloss den Rand du depp!“ - er fragte mcih dann ob ich italienisch kann und verlangte meinen Pass. Ich erwiderte „nein - Deutsch“ - er „english?“ … ich widerwillig: „yes“… dann fragte er was ich dabei hätte… ich sagte: 2 pressluftflaschen, 1 Sauerstoffflasche und 2 komplette Tauchausrüstungen… er: „you declared it?“ … ich. „no, I’m going to Sardinia for a dive-course and want to bring it back…, and I’m really late for my ferry in Livorno“ … er: „oh sorry sir, you can drive faster in Italy than in switzerland - it’s 130 … but everyone drives 150“ … haha geiler Zöllner und ich passte mich gerne der deutschen Fahrweise an.
Mit 180 gings dann über die italienische Autobahn hinter den andern Luxuskarossen hinterher. Auch die Polizei die wir so überholt hatten, fand uns nicht interessant. Ich konnte so etwas Zeit einfahren. Überall waren die Warnungen „Geschwindigkeit reduzieren, wegen der Entwässerung und dem schlechten Strassenzustand“ - mit 180 kaum lesbar!
Ich hab es dann noch mit 30 Minuten Reserve auf die Fähre nach Olbia geschafft und sagte dem Festland Ciao!. Übrigens war das mein erster Tripp nach Italien und mein erster Tripp auf so ner Fähre. So mag ich Ferien: stressig, chaotisch und vom wetter her wie daheim. 
Die Fähre fuhr dann pünktlich los und ich war ziemlich erschöpft von dem Tag. So lang bin ich noch nie Auto gefahren (am Steuer) und ich war froh, mal irgendwo hinliegen zu können. Doch als der Diesel der Fähre anfing zu stottern und die Wände wackelten merkte ich, dass die Liegesessel definitiv ne schlechte Idee waren. Ausserdem waren die Teile so unbequem, dass ich am Ende aufm Boden gepennt hatte für 1-2 Stunden und anschliessend in die Bar hoch ging und dort irgendwo auf ne Sitzbank lag in meinem Schlafsack (den ich intelligenterweise noch eingepackt hatte!). Leider konnte ich nicht sonderlich viel schlafen, denn ihr könnt euch nicht vorstellen, wie früh und vorallem wie scheisse Laut italienier telefonieren. Glücklicherweise gabs Frühstück aufm Schiff und ich ging mal meien Zähne putzen und duschen, damit ich für die restliche Fahrt fit war und vorallem, damit die Zeit vergeht
. Eins sei gesagt: Duschen sind Mangelwahre auf dem Schiff!
Kaum auf Sardinien angekommen, fragte ich mich wieder: Wie schnell darf man auf einer "SS (Schnellstrasse? Staatsstrasse?) fahren? Für alle: 110! - aber ich schloss mich wieder den einheimischen Fahreigenschaften an und fuhr zwischen 130 und 150 über die Landstrassen g. keine Blitzer, keine Polizei … und ne endgeile Route. Zwischendurch gabs mal einige Aufhellungen, aber meistens regnete es. Die schnelle Fahrt ohne Halt liessen mich die 150km ca. 30min. schneller über die Bühne bringen als mein Navi dafür vorgesehen hatte - dies beantwortete auch meine Frage, ob ich zu schnell unterwegs war.
Angemeldet war ich im Hotel auf ca. 11 Uhr - aber ich war schon um 9.30 Uhr da, da das Schiff auch schon etwas früher anlegte bzw. ich einer der ersten war, der raus durfte g.
Ich lernte sogleich Toddy kennen und wurde von einem Herrn in staff-Pulover begrüsst mit „Hallo“ - und ich dachte … hm, der hat nen komischen Dialekt. Ich stellte mich vorsichtig vor auf Deutsch - ich wusste ja nicht, ob der italienisch spricht normal oder nicht und er sagte „Ich bin Bruno“ und zwar auf Schweizerdeutsch.
… schnell wurde klar, Bruno wird mich wohl die nächsten Tage begleiten als Instruktor und ich meinte, das ist cool, dass mein Instruktor ein Schweizer ist - er meinte, naja die Chancen lagen bei 3:1, da bei Toddy alle Instruktoren Schweizer sind.
und sogar Toddy mittlerweile halb schweizerdeutsch kann. Nun, ich hatte etwas Schlaf nachzuholen und musste noch das Zimmer beziehen also verabredeten wir uns auf 13.00 Uhr für den ersten Theorieblock für den IANTD Open Water Sidemountdiver.
Pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk ging es dann los und ich wurde noch offiziell von Bruno und Patrick zum Kurs begrüsst. Danach ging es los mit Geschichte zum Sidemount, die Vor- / Nachteile usw., auch etwas über die verschiedenen Systeme, was ist für was gut usw. und dann zum Toddystyle, wie das genau funktioniert. Das meiste war nicht wirklich „neu“ aber durch nachfragen bei einigen Sachen, erfuhr man dann noch weitere Hintergründe usw. Anschliessend schauten wir uns alle Teile der Austrüstung an und er stellte mir das Programm für den nächsten Tag vor: Single Tank Sidemounting! Alsdann erklärte er mir auch gleich das Setup und wir schraubten gemeinsam etwas an meiner Ausrüstung rum und alle bewunderten Ollies neuste Entwicklung - das neue Buttplate!
PS: Ollie ich muss dir noch mitteilen, dass du unbedingt bei den Bügeln selbstsichernde Muttern unten dran machen musst - mein Bügel hat sich bereits einmal verabschiedet. g.
Für Morgen haben wir also schonmal bereit gemacht: Singletank Setup, Lampenbefestigung und die Argonflasche montiert.
so ging dann schonmal der erste Tag schnell durch und ich erhielt viele Informationen - was wo wie befestigt werden muss, was ich noch korrigieren sollte an der Ausrüstung (haben wir auch gleich korrigiert g) Kursende war dann ohne eine Pause um 19:30 Uhr. Und ich begab mich auf mein Zimmer und kochte mir leckere Spaghetti
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Ich freu mich auf den nächsten Tag und werde gern berichten. 
mfg Sandro
PS: Olli, ich beneide dich um die Woche die du erwischt hast, rein Wetter und Temperaturtechnisch!