Sidemount und UW-Fotografie - passt das zusammen?

Hallo Zusammen,

seine Eindrücke unter Wasser - gezielt gesucht oder spontan erlebt - speichern immer mehr Taucher auf Datenträgern und zeigen diese stolz und voller Freude der Familie und Freunden.

Früher, als die UW-Fotografie nur von ein paar handvoll erlesenen Tauchern bezahlbar war, Bilder noch auf Zelluloid gebannt und aufwändig entwickelt werden musste, da wählte der Unterwasserforograf seine „Ziele“ noch sehr sorgsam aus. Heute im digitalem Zeitalter hat die UW-Fotografie einen ernormen Schub erhalten. Ob Schwimmer, Schnorchler oder Taucher - jeder kann heute für verhältnismäßig kleines Geld unter Wasser seine Eindrücke und Erlebnisse festhalten. Unscharf oder ein verunglücktes Bild? Egal - ein Knopfdruck - die Datei ist gelöscht und es gibt Platz für weitere Bilder. Im Handumdrehen.

Zudem genießt die Entwicklung der sogenannten „Action-Cams“ in Handflächenformat einen enormen Zuspruch. Die unendlich vielen Möglichkeiten, schnell und unkompliziert schöne bewegte Bilder zu präsentieren, macht diese Produkte immer attraktiver. So ist auch der Markt für solche Produkte so breit wie noch nie. Ob UW-Gehäuse, Sticks, diverse Filtervorsätze oder extra starke Akku-Packs sind nur ein paar der endlosen Zubehörliste.

Doch zur Unterwasserfotografie gehört nicht nur ein gutes Auge für das Motiv. Auch die Technik erlaubt ein breites Spektrum an Möglichkeiten. Und nicht zuletzt die anschließende Nachbearbeitung - ob Bild oder Film. Essenziell ist aber auch die Fähigkeit bei der Motivwahl oder beim Filmen die eigene Lage im Wasser. Diese sollte umweltschonend sein und nicht zu aufdringlich gegenüber der Unterwasserfauna. Also viel zu lernen und zu beachten.

Doch: Wo bringe ich meine Kamera oder Cam mit oder ohne Hilfsmittel wie Blitz etc. unter? Wie komme ich mit der zusätzlichen Ausrüstung ins Wasser? Wie mache ich das am Besten? Wo verstaue ich diese während der Zeit des Nichtgebrauchs unter Wasser?

Viele Fragen. Viele individuelle Lösungen. Wie sieht Deine Lösung aus? Aus diesem Grund wollen wir Eure Tipps & Tricks in Facebook (facebook.com/SidemountTauchen?fref=nf) und/oder hier im Forum mit Euch teilen und austauschen. Also: Haut rein in die Tasten und schreibt Eure Erfahrungen oder zeigt uns Euch in Action. Beweisst uns wie Sidemount Tauchen und Unterwasserfotografie bestens zusammen passen…

Vielen Dank vorab!

Euer Team Sidemount-Forum.com
Erlebe den Unterschied.

Hoi,

Ich fotografiere schon seit über zehn Jahren unter Wasser mit Spiegelreflexkamera und zwei Blitzarmen. Bilder gibts auf meiner Webseite.

Bis dieses Jahr tauchte ich mit dem SeaQuest ProQD i3 Jacket mit Monoflasche und einem luftintegrierten Armbandcomputer mit Sender. Das Jacket lässt sich gut einhändig bedienen und besitzt keinen Faltenschlauch, der einen in den Weg kommt. Auch der Luftcheck auf dem Computer war ganz bequem.

Da ich viel fotografiere, habe ich den Independent Diver Kurs gemacht, mich intensiv mit dem Thema Buddy-System und Solotauchen befasst und dies in einem Bericht in der Taucher Revue niedergeschrieben. Ich wollte ein redundantes System, das ich unter Kontrolle habe, wenn der Tauchbuddy nicht da ist und aufgrund einer Bandscheiben-OP kam schon gar kein Doppelgerät in Frage. SpareAir ist ein Witz und die 7 Liter Stage baumelte immer blöd an der Seite. So bin ich auf Sidemount Tauchen gestossen.

Habe zwar erst zwei Sidemount-Tauchgänge mit Kamera im Kaltwasser hinter mir, doch geht das eigentlich noch ganz okay. Die zwei Flaschen an der Seite stören gar nicht. Man ist halt häufig mit dem Finimeter rausholen, Automat wechseln, Luft rein/raus lassen im Trocki und Wing beschäftigt und da wünscht man sich gerne eine dritte Hand. Da ich die Kamera an einer Spiralkordel am linken Schulter D-Ring festgeklippt habe und sie fast schwerelos ist, kann ich sie auch mal kurz los lassen. Beim Ein- und Ausstieg ist die klobige Kamera halt ein Ding mehr, das man im Auge behalten muss.

Gruss,
Bernd

Hallo Bernd,

vielen Dank für Deinen Beitrag. Hört sich an wie „früher war alles besser“ :wink:
Dein o.g. verlinkter Beitrag liest sich gut - Danke!

Wie löst Du die Tasks nun für Dich?

Viele liebe Grüße
Roby.

Nun, viel anderes als mit Backmount der Ein- und Ausstieg im See nicht. Zum Flossen an- und ausziehen im Wasser kommt halt noch das Flaschen an- und ausziehen. Die Kamera liegt dann entweder am Ufersims oder im seichten Wasser oder wenns nicht anders geht eingeklippt an einem D-Ring.

Unter Wasser muss halt der Atemregler mit einer Hand gewechselt werden. Braucht etwas Übung mit dicken Trockenhandschuhen, sonst kann ich die Kamera auch kurz loslassen, da sie mit einer Spiralkordel am linken Schulter D-Ring eingeklinkt ist. Meistens halte ich sie bei Nichtgebrauch in der Hand oder häng sie an den Schrittgurt D-Ring, doch da schleift sie allenfalls am Grund entlang. Ist eigentlich auch nicht viel andere als Backmount. So ne SLR ist halt schon etwas klobig.

Hab zwar noch kein Foto von mir Sidemount mit Kamera, aber Backmount sieht es so aus.

Gruss,
Bernd

Also für mich ist halt die Hauptfrage folgende (und diese treibt mich bezüglich Sidemount auch nach wie vor am meisten um):

Wo befestige ich alles, auch bezüglich schnellem Zugriff und auch wieder schnellem Verstauen? Verbunden mit: Was für Ausrüstung wird benötigt? Bei der zweiten Frage meine ich speziell die Lampe.

Bisher bei Backmount: Kamera ging am klippbaren Spiralkabel am rechten Schulter D-Ring. Teilweise (c) Roby bin ich durch die Spiralkabel Schlaufe mit dem Arm durch, dann war die Kamera wirklich ohne Rumbommeln, z. B. bei starker Strömung, perfekt aufgeräumt. Die Lampe, mbsub Handle-style a la Kowalski oder Hartenberger, am klippbaren Spiralkabel am linken Bauch D-Ring, bei Nichtverwendung mit dem Griff verstaut baumelnd im Bauchgurt. Auch perfekt. So habe ich beides schnell im Zugriff und schnell verstaut. Am Anfang und Ende des Tauchgangs sind die Spiralkabel auch geklippt, sodass Ein- und Ausstiege aller Art problemlos zu machen sind.

Bei Sidemount ist nun v.a. die Lampe ein Thema. Aber auch die Kamera, weil der obere rechte D-Ring ziemlich mit Flasche(n) und Co voll ist - daher die Stegschieber mit Ösen, siehe Thread von neulich, wo ich die Modifikation an meinen Razor vorstelle. Tja und die Lampe, keine so rechte Lösung bisher. Die mbsub im Schritt D-Ring einhängen, sowohl mit Spiralkabel und Handle, war bisher der Kompromiss. Geht, aber nicht toll. Neu ist nun doch eine Handlampe mit Goodman Handle. Nachteil: LED, daher imho schlechter für v.a. Video zu gebrauchen wie meine 60 Grad 50 Watt Halogen, die mit 14,4 Volt overclocked angefahren wurden. Da ich mit der neuen Lampe noch keine Foto- und Videoerfahrungen habe, muss ich noch abwarten mit einer Aussage.

Subjektiv überzeugt mich bisher noch nichts im Vergleich zu meiner o.g. Backmount Konfiguration, muss ich ehrlich sagen.

Hi,

ich fotografiere schon viele Jahre unter Wasser, zuerst SLR auf Film, nun SLR Digital, auch mit kompakt und nun auch Film mit einer ÄktschnKam.
Befestigung und wegclippen war/ist kein Thema, die Kamera bleibt in der Hand, sie wird lediglich gesichert mit Seil und Karabiner, das so lang ist, das man sich die Kamera auch um den Hals hängen kann. Während des Fotografierens wird diese Leine entfernt, so dass sie nicht versehentlich ins Bild schwimmt.
Bei Domeportpreisen um die 800 Euro spart man sich das wegclippen und die Gefahr das man sich den Port an einem Stageventil oder sonstigem Ausrüstungsteil verkratzt.
Egal ob Side oder Backmount, ich habe die Kamera in der Hand.
Ich unterscheide auch Foto- oder Nicht-Fototauchgang. Entsprechend habe ich eine Kamera dabei oder nicht.

Als Lampe hat sich eine mit Goodmanhandle bewährt die man vor der Aufnahme wegschwenkt und das Bild nur mit Blitz ausleuchtet. Bei Natur (Tiere) Fotografie ein möglichst schwaches Licht oder Rotlicht.
Normale Lampen mit 10 - 20 Grad Spot sind zur Fotografie gänzlich ungeeignet, da sie nur einen Punkt auf dem Bild ausleuchten der dann überstrahlt während der restliche Bildteil im dunkel verschwindet. folglich bräuchte man eine Lampe die mehr als den Bildwinkel des Objektives ausleuchten kann. Dies aber mit der nötigen Lichtleistung zu tun schafft nur ein (oder zwei) vernünftiger Blitz. Ausserdem sind solche WW Lampen zur Kommunikation unter Wasser nicht geeignet, aber genau dafür brauche ich sie wenn ich keine zwei Hände frei habe um mit der Einen Zeichen zu geben und mit der anderen die Zeichen gebende Hand anleuchte.

Grüße
Rob

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