Stage Rigging ('front mount' oder "Rob Neto style")?

Hi allerseits!

[Das Thema wurde zwar schon des Öfteren gestriffen. Ich erlaube mir aber, hier mal einen „konzentrierten“ neuen Thread dazu aufzumachen.]

Ich probiere derzeit verschiedene Möglichkeiten bzgl. zusätzlich zu den beiden ‚normalen‘ Sidemount-Flaschen mitzuführender stages (1 bis 2 Stück) aus.

Konkreter Hintergrund ist folgender: Ich habe nun dem Backmount-Tauchen wohl vollständig den Rücken gekehrt (im wahrsten Sinne des Wortes) - das Doppelgerät ist verkauft (yeah!), bin aber weiterhin häufig mit BM-Buddies unterwasser, die ‚klassisch‘ mit D12 und 1 x Stage unterwegs sind. Auch erfordern die Tauchgänge entsprechende Gasvorräte. Um hier also „gasmäßig“ mithalten zu können, muss bei meiner SMT-Konfiguration mind. eine zusätzliche stage (80 cf) mitgeführt werden. Aus „Symmetrie-“ und Gasreservegründen experimentiere ich im Moment mit max. 2 zusätzlichen stages.

Mir sind insoweit (bislang) grds. 2 Ansätze bekannt:

a) Die stage(s) wird/werden ‚front mount‘ im bereich des Brustkorbes, also vor bzw. zwischen den beiden SM-Flaschen getragen. Ich persönlich nenne das „Steve Martin style“, weil er das auf seiner Website ganz gut illustriert hat.

sidemounting.com/Equipment/t … fault.aspx

b) Stage-Rigging im „Rob Neto“ style. D. h. die stages werden so geriggt, dass sie seitlich oberhalb der beiden SM-Flaschen zum liegen kommen und sich damit (im Idealfall) eine recht schöne und ströhmungsgünstige Silhouette ergibt. Der Taucher ist dabei zwischen den 4 Flaschen „eingebettet“. Ich kann nicht sagen, ob er (Rob Neto) wirklich der Erfinder dieser Trageweise ist. Jedenfalls gibt es auf seiner Website eine ausführliche und (jedenfalls für mich) sehr nützliche Darstellung/Beschreibung ‚seines‘ Systems bzw. styles.

chipoladivers.com/2012/12/si … e-rigging/

Ich würde hier gerne eure Erfahrungen und/oder Meinungen zum Thema „Stages“ (bei Sidemount) kennen lernen und mich freuen, wenn wir uns über die Vor- und Nachteile, genau wie das jeweilige konkrete Handling austauschen könnten.

In diesem Sinne, gut (und reichlich) Luft :smiley:

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Ich tauche die Stages nach Rob’s Methode und bin sehr zufrieden damit. Der erste Vorteil für mich ist, dass sie mich dort hinten nicht stören, ich aber sehr gut sowohl an das Ventil, als auch an den Regler heran komme, ohne die Flasche abzunehmen. Die Gaswechsel führe ich auch durch ohne die Flaschen abzubauen.
Dann wackeln die Flaschen nicht hin und her, dank der Bungee Befestigung und dem Anliegen an den Hauptflaschen, was dem Konstrukt sehr viel Festigkeit verleit. Noch dazu ist das Ganze sehr streamlined.
Der grösste Vorteil beim Höhlentauchen ist der, dass das Profil kaum grösser wird wenn die Flaschen dort montiert sind. Durch alle Gänge, durch die man mit senkrecht stehendem Kopf passt, wird man auch mit Stages durch passen.
Wenn die Stages unten hängen, besteht die Gefahr, dass man den Höhlenboden beschädigt (insbesondere wenn es Lehm ist) oder einen Siltout produziert. Im Freiwasser würde ich aber behaupten ist das nicht so bedeutend.
Ferner, das ist u.U. auch nicht unwichtig, hat man dann immer noch die Möglichkeit zusätzlich vorne Flaschen zu montieren, z.B. eine 40cuft oder gar noch ein oder zwei 80cuft Flaschen.
Du kannst das relativ leicht ausprobieren und schauen was Dir besser gefällt, denn eine Flasche lässt sich recht schnell umriggen.

Oliver

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Vielen Dank für dein sehr (!) schnelles und ausführliches Feedback, Oliver :smiley:

Ich sehe das (im Moment) eigentlich genau so, kann aber noch nicht wirklich von echter eigener Erfahrung sprechen. Mit Rob’s Methode bin ich noch relativ am Anfang…

Front mount:
Vorteil: Auf den ersten Blick leichter zu handhaben, da „gewohnter“ (vom BM-Stagetragen). Flaschen, Finis und Regler immer direkt im Blick und insb. auf Tiefe gut zu handeln.
Nachteil: der Brustbereich ist damit (bei zwei stages) doch ziemlich beengt. Mich stört das im Moment z. B. beim Bedienen des Wing-Inflators (läuft bei mir diagonal vor dem Brustkorb), der beiden Brust-D-Ringe und beim Fotografieren. Auch lässt sich damit (jedenfalls aus meiner pers. derzeitigen Sicht) eine Flaschen-, Regler und Schlauchkonfiguration ala „Toddy“ (d. h. rechts ein 100 cm hose und 2. Stufe am linken Brust-D-Ring weggeclippt) nicht wirklich sinnvoll einsetzen.

Rob Neto style:
Klarer Vorteil: Wie auch von dir beschrieben die tolle Lage und das streamlined Erscheinungsbild (wenn richtig eingesetzt).
Nachteil: Das Rigging der Flaschen ist (jedenfalls für mich) etwas kompliziert. Handling unterwasser will geübt sein. Auch habe ich derzeit den Eindruck, dass die beiden Stages nicht wirklich ‚zugänglich‘ sind. Aber auch das will wohl erst geübt werden.

Die von Dir genannten Probleme mit Front mount sehe ich ähnlich. Es blockert z.B. die Lampe, die man auch gelegentlich links am D-Ring einklippt, bei mir auch die Linearrows, Cookies und Wäscheklammern, die ich dort angebracht habe.
Ferner hat man ein leichtes Organisationsproblem wenn man zusätzlich noch eine O2 Flasche mitnehmen will.
Ok, im Freiwasser ist das vielleicht eher selten, aber beim Höhlentauchen (ausser dort wo es ultraflach ist) ist die Dekoflasche Standard.

Das Riggen der Flaschen für den „Baumel-Betrieb“ ist natürlich sehr simpel, man kauf ein Rigging kit und macht es dran :smiley:

Wenn man es einmal raus hat, ist Rob’s System aber nicht viel schwieriger.
Du brauchst dazu nur eine Schlauchschelle, ggf. kannst Du auch die aus dem Stage Rigging Kit temporär ausbauen, genauso wie die beiden grossen Boltsnaps. So hatte ich das bei meinem Kit auch gemacht. Im Zweifel kann man das später wieder zurück bauen. Das fehlende Bungee (6mm) gibt es im Zweifel günstig über Ebay.

Die Schelle würde ich zuerst einmal 20cm über dem Flaschenboden befestigen, und dort den Knoten eines ca. 40cm langes Bungees einklemmen. Am anderen Ende des Bungees sollte dann ein Boltsnap mit einem grossen Auge sitzen. Die 40cm sind jetzt Pi x Daumen und natürlich nachdem der Boltsnap dran ist :smiley:
Am Anfang würde ich das Bungee ca. 90 Grad rechts von der Ventilöffnung der Flasche platzieren. Das kannst Du später feintunen, so dass die erste Stufe und das Ventilrad dort sitzten, wo Du sie haben möchtest. In jedem Fall vom Körper weg und so dass Du das Ventil bedienen kannst.
Die Position der Schlauchschelle unten an der Flasche bestimmt wie weit Deine Flasche nach vorne ragt. Sie sollte vom Flaschenhals mit der Hauptflasche abschliessen und die erste Stufe sollte Dich in der Bewegungsfreiheit nicht behindern. Wenn die Flasche zu weit vorne sitzt, muss die Schlauchschelle weiter zum Flaschenhals hin bewegt werden. Den Dreh hast Du schnell raus.
Die Länge des Bungee sollte so sein, dass Du es Anfangs noch bequem am gegenüberliegenden Hüft D-Ring befestigen kannst.
Bei mir haben sich feststehende D-Ringe sehr bewährt (45 Grad Winkel nach innen zur Gurtschnalle zeigend).
Das Bungee kannst Du, sofern es zu lang ist, ganz einfach mit einem oder mehreren Knoten kürzen.

Das Bungee am Flaschenhals solltest Du so kurz machen wie es nur geht, und einen Boltsnap direkt daran befestigen.

Die Anlegeprozedur hast Du eventuell in dem Video gesehen was ich von Rob gemacht habe und was auf seiner Seite gepostet ist? Das Anlegen ist Übungssache, nach einer Weile geht es wie das Bretzelbacken… :smiley:

Das Geniale daran ist, durch das relativ flexible Bungee am Flaschenhals kannst Du die Flasche, z.B. zum Erkennen des Analysestickers, oder um die Schläuche zu verstauen, umdie 2. Stufe zu greifen etc. die Flasche einfach nach aussen drücken.

Oliver

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Front mount: Ja, genau. Tanklampe am linken D-Ring, Trocki-Einlassventil, Inflator, etc. sind bei 2 x front mounted stages wohl in der Tat sehr unschön zu bedienen. Das macht so eine Konfig für mich jedenfalls im Moment ziemlich unattraktiv.

Rob Neto style: Ich beginne langsam echten Gefallen daran zu finden :sunglasses: Sorry, mit ‚Rigging‘ hatte ich mich eben vlt. etwas unklar bzw. missverständlich ausgedrückt. Gemeint war nicht das Konfigurieren der einzelnen Flaschen (was in der Tat ein Leichtes ist) sondern vielmehr das Schnüren bzw. Verschnüren mit dem unteren bungee cord, sodass das Ganze, wie auf den „Musterbildern“ zu sehen, ein festes und streamlined Konstrukt ergibt. Ich denke, dass ich bislang (noch) zu wenig Spannung in den unteren Bungees hatte, sodass die Stage-Flaschen noch nicht eng genug am Körper bzw. an den ‚normalen‘ SM-Flaschen anlagen.

Bzgl. des Handlings musst du wissen, dass bei uns i.d.R. der „Kaltwasser-Erschwernis-Faktor“ hinzu kommt. Bei rd. 5°, mit klobigen Ringsystemen an den Händen, fast völliger Dunkelheit und ggf. noch an einer Steilwand, fädelt es sich freilich nicht immer ganz so entspannt :wink: Aber Übung macht (auch hier) natürlich den Meister…

Das untere Bungee sollte so stramm sein, dass Du es gerade noch befestigen kannst, ohne dass die Flaschen unangenehm gegen den Oberschenkel drücken.
Das obere Bungee muss ebenfalls so kurz wie möglich sein, im Extremfall, z.B. bei einem grossen Boltsnap, sitzt der Boltsnap direkt am Flaschenhals. Wenn der Boltsnap oben zu lang ist, steht die Flasche vorne seitlich an.

Ok, was das Ringsystem angeht, das könnte ein wenig hinderlich sein. Ich greife mit dem Boltsnap in der Hand auf der Flaschenseite hinter die Hauptflasche und übergebe den Boltsnap an die andere Hand. Bei der Prozedur würde der Ring mit Sicherheit ein wenig stören. Eine Möglichkeit wäre einen grösseren Boltsnap zu verwenden und den am Knoten zu greifen und zwischen Oberschenkel und Flasche durch zu stecken und ihn dann mit der anderen Hand zu greifen.

Eine andere Möglichkeit wäre Dir am Anfang vom Buddy die Flaschen anbringen zu lassen, bzw. Dir dabei helfen zu lassen. Das hat den Vorteil, dass Du erst einmal unbeschwert Erfahrungen damit sammeln kannst, ohne gleich beim Anlegen schon gefrustet zu sein.

Oliver

Moin moin,

ich nehme 4 Flaschen so:

kleines Video von unseren Mexicotauchgängen.

Gruß, ich.

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Hi kuddel!

{Ich war auf Reisen, deshalb die gewisse „Latenz“}

Danke für das (tolle!!) Video. Es war diesseits schon bekannt, aber ich habe es nun nochmals in Bezug auf die Stages „studiert“ :smiley:

Kannst du uns (Nicht- bzw. ‚Noch-Nicht-Toddyanern‘) noch ein wenig dazu sagen? Konfiguration der Stageflaschen, Lage der Befestigungen, Handling UW beim An- und Ablegen? Das wäre sicherlich für einige unter uns (und auch mich) interessant. Danke und Gruß!

Moin,

„Konfiguration der Stageflaschen,“ :
Spanngurte unterses Drittel ca, dickes Gummiband, dicker Boltsnap.

" Lage der Befestigungen," :
Boltsnap auf „4“ oder „8“ Uhr (je nach Flasche rechts/links) von oben vom Ventil gesehen, hinten anne Po-Platte befestigen, Gummi ausse Achsel mit nem dicken Boltsnap unter die Ventile und vorne in Brustgurt.
Schlauchführung wie im Video von ISE oder guckste auf der ProtecSardinia-Seite.

„Handling UW beim An- und Ablegen?“ :
Öhm, watt soll ich denn da schreiben? Flaschen festmachen, Schläuche verstauen und tauchen…

Zusätzliche Stages entweder auch so oder als „normale“ Stages. Schmeisst man inne Höhle eh`meistens wech da „Reise-Gas“. Wenn Du die nicht wech tust, bleiben’ se am Körper.

Am besten mal angucken oder schulen lassen.

MfG, Dirk.

Hi! Ich war gestern wieder mal im Wasser und habe weiter getestet/geübt und dabei einige eurer Inputs beachtet :smiley:

Momentan scheint ‚Rob Neto’s style‘ (auch) mein klarer Favorit zu sein. Als etwas fummelig erweist sich (jedenfalls bei mir) im Moment noch das Einclippen des hinteren Stage-Boltsnaps in den gegenüberliegenden Bauchgurt D-Ring. Insbesondere, wenn man versucht, möglichst viel Spannung auf das Bungeecord zu bringen.

@kuddel:
Sorry, mit „Lage der Befestigungen“ war eher die Befestigung am SM-System (Rig) gemeint. Ich kenne mich bislang mit Toddystyle Systemen noch überhaupt nicht aus. Dort werden die Stages aber ‚front mount‘, d. h. unterhalb der normalen SM-Pullen, getragen, nicht? Die normalen Pullen werden bei „Toddy“ vorne mit einem Bungee um den Flaschenhals (am Ventil) befestigt. Wie verhält es sich aber bei den Stage-Flaschen? Werden diese mit zusätzlichen stage-loops angehängt? Und hinten: werden die Stage-Flaschen einfach unter die normalen SM-Flaschen ebenfalls in die Rails der Buttplate eingehängt (BTW: bei manchen Systemen gibt es keine Po-Platte)? Ich las mal etwas über eine Trageweise „über Kreuz“.

Wo er Recht hat, hat er Recht :wink:

ISE Video: Habt ihr euch das mal angeschaut? Sieht (bei der Stelle mit den Stages, d. h. 4 Pullen) imho etwas gruselig aus (ohne jemandem zu nahe treten zu wollen).

Moin,

ah okay. Ja also, SM-Pullen hängen in einem Gummi, ein einzelnes mit Boltsnap, Kettenglied hinten an der "aüßern Stahlplatte, vorne eben Boltsnap im Schulter-D-Ring.
Stages werden mit entweder „normalen“ Stagebefestigung am Schulter-D-Ring, ÜBER der SM-Stage befestigt, hinten mit dem Boltsnap an der Po-Platte.
Hast Du ebenfals einen Spanngurt mit Boltsnap an der Stage, nimmste noch zusätzlich einen „Stage-Loop“ das ist ein Boltsnap mit einem kleinen Gummiring, legst den um das Ventil. Dieser obere Boltsnap kommt dann an den Schulter-D-Ring, der untere zunächst an die Po-Platte. Ist die erste Stage dann „1/4 oder 1/3“ leer geatmet und fängt an hinten aufzuschwimmen, kommt der hintre Boltsnap von der Po-Platte ab und wird hinter die SM-Stage an den „Gummi-Gleitring“ auf dem Bauchgurt geklippt. Dann hängt se schön stramm und schwimmt erst mal nicht auf.
Wahlweise kann man das aber auch schon von Anfang an machen.

Hoffe das hilft weiter.

Gruß, Kuddel/Dirk.

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Ja, danke! Jetzt ist (bzgl. Toddystyle) Einiges klarer geworden. Am besten ist es sicherlich, sich das Ganze mal „live“ UW bei einem Toddystyle Kollegen anzuschauen :smiley: