Tja, diese Woche war mal wieder so eine, wo ich mir denke, das das tauchen irgendwann mal in der Entwicklung hängegeblieben ist, oder alle Leute nur so tun, als wollten sie tauchen und in Wirklichkeit nur damit angeben.
Paranoia, ich weis, aber das heist ja nicht, das es nicht so erscheint.
Zwei Tauchplätze, die sich angeblich überhaupt nicht lohnen:
(ungefährer Ablauf meiner Gefühle dazu über den Abend (vor)gestern)
Kaiserwasser und die Entlasstungrinne der Donau in Wien.
Ich hatte beim Flaschen leihen Tauchschulen durchgefragt und auch den Zweck genannt, die Reaktionen gingen von lustig machen bis zur Beleidigungsgrenze (Wiener Schmäh eben, aber trotzdem unpassend, weil schlicht vollkommen falsch).
Sicher keine besonders edlen Tauchplätze, aber alleine der Fischreichtum und die Artenvielfalt ist nicht mit NRWschen Tümpeln vergleichbar.
Ich werde die Videos erst am Wochenende einstellen können, aber die beiden Catfisch Videos sind das warten schon wert
Das Kaiserwasser hat es mir besonders angetan.
War schon lange ein Traum von mir mal durch ein grösseres geschlossenes Seerosenfeld zu tauchen.
Hier hatte ich das dann sogar bei knapp 2,20 Tiefe. Einfach toll, da alle Lebewesen mit einem auf Augenhöhe sind.
Erstaunlich schöne gesunde Karpfen, verschiedene Sorten Grundeln, Elritzen, Rotfedern, Kaul-, Fluss- und Sonnenbarsche, sowie verschiedene andere, wo mir der Ansatz zum erkennen schon fehlt - Hecht hab ich nur vom Ufer gesehen.
Und die Flusskrebse… keiner war kleiner, als der grösste den ich je vorher gesehen habe. Nen Bösi Krebs hat kaum die Masse nur der Scheren. Passen nicht mehr in ne Hand. Allerdings alles ‚nur‘ Signalkrebse.
‚Leider‘ alles voller Wasserpest bis teils 30cm unter die Oberfläche. Die dann aber in Blöcken und von ‚Canyons‘ durchschnitten und sich mit Seerosen und Tausendblatt abwechselnd. Schöne Schilfzonen und Uferkanten, wo das Wasser nicht ganz flach ausläuft.
Toll und eine echte Herausforderung (Bootsverkehr ist dort auch, mit Motor, bei teilweise 1m Tauchtiefe schon ein Grund zur Vorsicht. Von den Seerosenfeldern mal ganz zu schweigen.
Mal ein 2 Meter Tauchgang wo ‚besser Schnorchel‘ Sprüche ganz unpassend sind, Schnorchel wäre hier ein fast sicherer Weg zum schnellen ‚Wasser-atmen‘. Habs zwar nicht gebraucht, aber ohne Cutting Tool am Handgelenk echt nicht sorgenfrei machbar.
Das Sediment ist dort, wo Schwimmer nicht hinkommen, so leicht, das man durchtauchen könnte und Karpfen weichen vorzugsweise einfach direkt nach unten aus und parken sich unsichtbar unter einem.
Alles durchzogen von haufenweise Blasenalgen und bis zu gut über ne Armlänge tief, einmal handwedeln erzeugt grosse dauerhafte Wolken (oder würde erzeugen, ich hab wolkenfrei getaucht - die Fische nicht).
Dort auch vorkommende Biber und Bisams hab ich keine gesehen, aber die Chance besteht laut den Anwohnern und Spaziergängern. Vorsicht vor den Schwänen, die wirken klein, aber wie überall sind die recht aggressiv - kleine Hunde am Ufer werden aus Entfernung angeschwommen und an Land verfolgt - fiese und bewunderungswürdige Viecher.
Und ich hab vielleicht ein 10tel der Uferlinie entlang getaucht, da ist noch sehr viel Potential!
Die Entlasstungsrinne ist im Gegensatz dazu optisch recht langweilig, praktich kein Bewuchs und eintönige Geröll-landschaft, riesig und voller Fisch. Ne schöne Betonwand an der Uferkante, fast wie nen sehr kleines Riff. Ganz minimale Strömung.
Zwei entspannte (und stockblinde) Welse, und eine Artenvielfalt, die das Kaiserwasser noch weit übertrifft.
Danke an poper, der mir diesen tollen Tauchplatz gezeigt hat und ein perfekter Buddy dort war!
Leider noch Backmount, aber das kann sich ja ändern
Wobei für die Entlasstungsrinne Sidemount nur einen Komfort Vorteil bietet, aber mir nicht notwendig erscheint.
Er war der einzige potentielle Buddy, der bereit war an diesen ‚Low-Level Tauchplätzen‘ mitzutauchen.
Es ist schon erstaunlich, welche Ansprüche manche Leute zu haben scheinen, wem das nicht reicht, der sollte nie versuchen in NRW, oder Holland-Süsswasser zu tauchen - nächstes mal brauch ich dabei mehr Luft, so 3 Stunden sollten möglich sein, ‚einmal rum‘ würde aber auch dann nen Scooter erfordern - an beiden Tauchplätzen.
Also, so weit der Bericht. Videos stell ich am Wochenende noch dazu.