Was macht einen guten SM-Taucher oder SM-TL aus?

Hallo Zusammen,

immer wieder lese ich hier im Forum, wie entscheidend ein guter Sidemount-TL für die Ausbildung ist. Zudem, was macht einen guten, routinierten Taucher aus?

Bevor ich meinen Senf dazu gebe, wäre ich so neugierig zu wissen, was Eure Gedanken dazu sind und warum.

Ich freue mich auf den Austausch mit Euch :smiley:

Vlg
Roby.

Der sollte mindestens:

  • Unterschiedliche Systeme tauchen und für den Schüler einstellen können (Harness und Jacket-Style, Toddy ist meiner Meinung nach nicht nötig)
  • Stahl UND Aluflaschen sauber trimmen können (wenn man nicht gerade irgendwo ist, wo es keine Stahlflaschen gibt)
  • Verstehen und erklären können, was die unterschiedlichen Bungee-Systeme für Vor-und Nachteile haben
  • Vor- und Nachteile von unterschiedlicher Konfigurationen (Schläuche/Alu oder Stahl usw.) erklären können

Wie gesagt, dass ist das absolute Minimum. Wenn der SM TL diese Sachen nicht vernünftig kann, dann grenzt es IMHO an eine Frechheit, Geld für einen Kurs zu nehmen.

Wie schon in dem anderen Thread angesprochen: Die Bilder von tauchausflug.eu zeigen IMHO, dass die Leute da keine Ahnung vom SM tauchen haben, sonst hätte die wohl kaum solche Bilder veröffentlicht. Und wie gesagt, wenn man Geld von den Leuten haben will, dann muss man es zumindest gut und sauber vormachen können. Trimm und gute, saubere Konfig sind beim SM tauchen halt das A und O.

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Ich hätt noch eins oben drauf. Er soll auch das Lehrmaterial des eigenen Verbandes kritisieren können. Und auch Systeme von Herstellern, die man nicht verkauft, nicht schlecht reden. Und Kurse nicht nach Stunden abhalten, sondern nach Lernziel. Ich kann mich auch an ne Aktion erinnern, da hat mein TL nem Mädel zwar den Aowd Brevetiert, aber den 2. Stern verweigert, und ihr angeboten, nach dem anstehenden Urlaub die Prüfungseinheiten kostenlos nachzuprüfen. Aber er nimmt SM nicht wahr:-)

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Naja, in den letzten Jahren ist so viel Schrott auf den Markt gekommen. Wenn ich mir z.B. das Scubapro Ding angucke… das hat ein Rückenpolster, offensichtlich hat da bei Scubapro keiner mal 10 min nachgedacht.
Dazu kommt noch, dass Systeme wie das Apeks und das Finnsub unverschämt und unverhältnismäßig teuer sind, ohne irgendwas besser zu machen als andere Systeme. Der TL sollte seine Schüler schon so informieren, dass er nicht so einfach über den Tisch gezogen werden kann.

Mach mein wsx25 nicht schlecht:'(

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Ich finde es nicht mal schlecht, aber der Preis ist echt die Härte, deshalb würde ich es nicht empfehlen. Was kostet was Ding 800 Eus?

Unter 700. Mit pouch, gewichrssystem und dem fetten apeks a hinten drauf. Ist damit für ein Komplettsystem doch etwas hochpreisig. Aber das legt mann für ein geiles kleines „Schwarzes“ gern auf den Tisch. Und ich finde,ich kanns tragen:-D hab die passenden Beine dazu

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Meistens scheitert es ja schon an den gleichen Problemen wie sie bei anderen TL auch bestehen.

  • fehlende Motivation
  • fehlendes Fachwissen
  • fehlendes Eigeninteresse

Der Umfang des Kurses wird ja vom Verband, dem Kurspreis und Zeit vorgegeben. Da kann also jeder ein Paket suchen und buchen das ihm passt.

Wichtig für mich ist das der TL aktiv am geschehen teil nimmt und nicht nur Programm SM ab spult.

Besten Gruß, basti

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Unbedingtes Muß: ERFAHRUNG!
Wenn manche Verbände (egal in welchem Bereich) TL zulassen, sobald sie z.B. 50 (oder auch 100) TG haben kann das nichts werden. Oder TL die zwar schon 500 „TG“ haben, aber 350 davon Ausbildungs-TG bis 15m bei guter Sicht und >10°C. Ein TL sollte auch schon einige extremere TG hinter sich haben, dann weiß er aus eigener Erfahrung, wovon er spricht. Zumindest wenn es weiterführende Ausbildung betrifft (sog. Specialties). Für die reine Poolausbildung ist es nicht so entscheidend.
Habe da schon Dinge erlebt …!
Fachwissen und Blick über den eigenen (Verbands-) Tellerrand gehören selbstredend auch dazu.

Was bedeutet Erfahrung (Frankentaucher hat das ja schon angesprochen)?

Ich mache da gerne den Vergleich mit nem Freizeit-Kicker. Der hat im Jahr ca. 40 Spiele und 80-100 Trainingseinheiten. Kommt also auf da. 120-140 Einheiten im Jahr und spielt dann ggf. Kreisliga. Ich frage mich, wieviele TG macht der durchschnittliche Taucher oder durchschnittliche TL (in D)? Reichen 30 TG im Jahr um als erfahrener Taucher zu gelten? Sind 100 TG als TL ausreichend? Wieviele davon BM bzw. SM? Wieviele davon in OWD oder Poolausbildung?

Viele liebe Grüße
Roby.

Roby, zum Thema Erfahrung, das Problem sind oftmals Tauchlehrer, die nur oder überwiegend ausbilden, selber aber nicht auf dem Niveau tauchen. Ich muss aber von einem Instructor erwarten, dass er selber das praktiziert was er ausbildet, plus auch laufend damit weitere Erfahrungen sammelt und sich auf dem Laufenden hält was Technik und Ausbildung betrifft.

GUE hat das ganz gut gelöst, da ein Instructor dort (ich meine) 25 Tauchgänge selber (ausserhalb der Ausbildung) absolvieren muss. Wenn er also Tec 2 und Cave 2 Instructor ist, benötigt er jeweils 25 Tec 2 TG pro Jahr sowie 25 Full Cave TG pro Jahr.
Das ist nicht ganz wenig wenn er nebenbei noch arbeitet und ausbildet.

Das Problem ist, dass man ja nicht mal pauschal sagen kann, was als Tg zählt. Ich kenne Leute, die tragen gleich einen Tg ein wenn sie 15 min in 4 m rumgedümpelt sind oder im Pool tauchen waren.
Ich habe, z. B. früher nie die ersten paar OWD Tgs, Schnuppertauchgänge, Check-Dives und dergleichen eingetragen, weil mich meine TL Kollegen dafür (zu Recht) ausgelacht hätten. Dafür haben jetzt vllt einige Leute doppelt so viele Tgs im Logbuch, obwohl ich die gleiche Zeit im Wasser war. Nicht zuletzt ist ja auch das Talent entscheidend. Ist ja beim Fußball auch so.

Trotzdem würde ich aber schon sagen, wenn einer erst seit ein paar Jahren taucht und schon Tec/Cave und/oder Reb Instructor ist, dann kann da nicht viel dahinter sein… Erfahrung sammeln kostet halt Zeit (und leider auch einen Haufen Geld).

Ich finde dass alles über 15 min und 3m zu nem Tg zählt. Denn Vor und Nachbereitungszeit sind oft die gleiche…
Und nen Grund zum Aufschreiben hast du mit Sicherheit, wenn du gleich wieder raus musst…

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Zum Thema erfahrung finde ich persönlich die Anzahl der Tauchgänge weit weniger Aussagekräftig als die Total Bottom Time. Leider habe ich festgestellt, dass fast keiner die TBT mitlogged. Ich mache es und habe bei 116TG ~90h im Buch stehen. Damit kann ich persönlich mehr anfangen als die reine Tauchgangszahl. Am Ende aber sagt es auch nicht viel über Erfahrung aus. Da gehören dann noch mehr Kennzahlen dazu, wie vielleicht: Anzahl Zwischenfälle und Qualität dieser, Unterscheidung Süß- und Salzwasser sowie Kalt- und Warmwasser, Strömung usw. Die Liste kann unendlich erweitert werden und zeigt schließlich: Erfahrung kann man nicht oder sehr schwer messen → bleibt also subjektiv :smiley:

Grüße Michael

Ich finde jeder sollte die Tauchgänge grundsätzlich so loggen wie er es für richtig hält. Das einzige was ich absolut nicht nachvollziehen kann ist wenn jemand Hallenbad/Indoor Tauchgänge loggt. Das ist für mich kein Tauchen, aber vielleicht bin ich da auch zu eigen.
Ansonsten ist aus meiner Sicht egal wie lang oder tief ein Tauchgang ist, wie andere schon schrieben ist sowieso die Anfahrt, das An- und Abrödeln usw. entscheidend.
Wenn jemand dann nach 90 MInuten Vorbereitung in’s Wasser springt und 5 Minuten danach abbrechen muss weil er einen Vereiser hat, dann ist das eine spannende Erfahrung, die durchaus geloggt werden sollte.

Auf der anderen Seite gelten dann später beim technischen Tauchen, sowie meiner Ansicht nach auch für Tauchlehrer, etwas andere Gesetzte.
Um noch einmal auf das GUE Beispiel zurück zu kommen, wenn jemand auf Tec 2 oder Cave 2 Level taucht, dann wird so ein Tauchgang typischerweise nicht kürzer als 90 Minuten sein, eher länger.
Wichtig ist, finde ich, dass man von einem Tauchlehrer erwarten sollte (ausserhalb der Ausbildung) eine gewisse Anzahl von Tauchgängen auf dem höchsten Niveau durchzuführen auf dem er selber brevetiert ist. Wenn diese Brevetierung Advanced Trimix ist, dann ist es nur fair zu erwarten, dass der TL eine gewisse Menge (z.B. 25 TG) pro Jahr durchführt, bei denen er entsprechend deutlich tiefer als 60m unterwegs ist. Eben auf dem Niveau seiner Brevetierung und eben nicht im Rahmen eines Kurses.
Warum ist das so wichtig? Wenn jemand Tauchschüler in die Grundlagen des technischen Tauchens einweist (und dazu gehört Sidemount nun ein Stück weit), dann sollte derjenige auch selber auf diesem Niveau tauchen (vorzugsweise auch deutlich darüber) und das regelmässig. Nur so ist gewährleistet, dass der Schüler auch praxisgerechte Grundlagen vermittelt bekommt und von den Erfahrungen seines TL profitieren/lernen kann.

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Roby es gibt Katastrophen die Gibt’s garnich. Er ist TL Taucht ein Hollis SMS 100 , er weiß nicht mal das man unter 120 bar die Flaschen umgekippt werden müssen. Einer erzählt das Bungee nur als sicherheit ist. Die Flaschen sind mit Bolsnap in die D-Ringe eingesetzt. Einer hat eine sehr Fragwürdige Schlauchführung er hat nur den Linken Regler im Mund und die Longhose in der Flasche , er holt sie immer Raus und Verschtaut sie wieder in der Flasche. Wenn man denn was sagen will ist man gleich der Böse, er ist ja TL.

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Ich kann Eure Gedanken nachvollziehen!

  1. Anzahl TG allein macht es nicht aus. Diversität und Intensität spielen für mich eine wichtige Rolle. Natürlich kann da auch der Vereiser in der 5.ten Tauchminute eine Rolle spielen - und wird eine spannende Erfahrung sein. Natürlich darf die Analyse zum Auslöser dann nicht vergessen werden.

  2. Ich finde die Idee von GUE nicht schlecht - eine Mindestanzahl an „privaten“ TG mit entsprechender Qualität als Voraussetzung zu sehen. OWD Ausbildung ist eben auch nicht das technische Tauchen. Wobei ich hier mal offen lassen will, welches Ziel ein SM-Taucher mittel-/langfristig anstrebt. Allerdings: Vertrautheit sollte durch Übung bestehen.

  3. Ausrüstungs-Diversität: Auch hier denke ich, sollte ein breites Spektrum an Produktkenntnissen vorhanden sein. Nur ein Für/Wider aus dem Magazin heraus finde ich ertwas lasch. Klar - es erlaubt ein ersten Blick und man schaut auf mögliche kritische Punkte. Aber ein „nachlesen“ alleine ersetzt nie die Erfahrung mit dem System im Wasser. Eine Bewertung Pro/Contra eines Systems liegt im Auge des Kaufwilligen. Dieser allein entscheidet über den Nutzen des Systems - nicht der TL oder der Shopbesitzer - der gerade ne günstige Charge geschossen hat und seine Systeme abverkaufen muss. Natürlich gehört IMMER ein Blick in die Zukunft und auf das Ziel des Tauchers - und darauf abgestimmt ein entsprechend wandelfähiges System oder im Zweifel eine Zweitanschaffung.

  4. Offenheit, Zuhören und genau Hinsehen - das sind die stärksten Eigenschaften eines guten Instruktors. Ziel, Bedarf und gezielte Unterstützung erlauben eine individuelle Unterstützung - die zur Zufriedenheit führt.

Hier ein kurzes Werbevideo von einem Kurs bei dem Sidemount Ausbilder gemacht werden, sprich ein Instructor Course.

Ich glaube da erübrigen sich viele weitere Fragen…

Hier lautet die klare Aussage: „Wie disqualifiziere ich mich richtig!“ :smiley:

Die Entscheidung liegt natürlich beim Kunden, aber der kann halt keine gute Entscheidung treffen, wenn er keine Ahnung hat. Pro/Contra eines Systems kann man nämlich durchaus objektiv bewerten.
Wie gesagt, es ist viel Schrott auf dem Markt und als Verbraucher sollte man IMHO kritisch sein. Wir sehen doch hier ständig Videos und Fotos von Leuten die keine Ahnung haben und das scheint ja auch bei den Herstellern nicht anders zu sein. Ich habe nicht umsonst angefangen selber zu bauen, nicht weil ich zu viel Geld rumliegen habe.
Ich bin übrigens kein SM TL und arbeite auch nicht für einen Tauchladen.