Sandro goes protecsardinia

Hört und liest sich super spannend!

Toll wären dann bei Gelegenheit auch ein paar Hintergründe und tiefere Darlegungen.

Viel Spaß und ein schöneres Wetter!

Toller Bericht!

Freue mich auf die weiteren Teile.

Hört sich nach einem stressigen aber auch informativen Tag an.

Weiterhin viel Spaß beim Kurrs :smiley:

Hi Sandro,

mensch, da sind wir ja fast live dabei…
und Schrauben werden in Zukunft gesichert, versprochen!

viel Spass noch+Grüße , Olli

Tag 2: Erster Wasserkontakt
Heute Morgen war endlich Tauchen angesagt. Wir trafen uns um 8.00 Uhr zum Kaffe und Briefing im Tauchcenter unten. Zuerst repetierten wir nochmals kurz die Konfiguration, die wir gestern erarbeitet hatten (siehe unter) und wir erläuterten alles, was wir heute machen werden für die beiden Tauchgänge im begrenzten Freiwasser.

Der erste Tauchgang dauerte ca. 1h und wir übten erstmal das An- und Ausziehen der Tauchausrüstung. Relativ schnell hat man dann die richtigen Handgriffe kapiert und weiss auch wie man mit dem abgeriggten Octopus umzugehen hat beim anmontieren. Wichtig dabei ist, direkt das gesamte Gear testen mit dem Kopf im Wasser. Heisst: bubbles, Fini, Octopus und Hauptregler. Erst dann die Flasche montieren - und da hab ich echt VIEL Technik glernt und wir haben gemerkt, dass die Buttplate gut 5-10cm zu tief sitzt bei mir. Also schnibbel schnibbel angesagt (dazu später mehr). Endlich gings dann unter Wasser mal 10 Minuten zum angewöhnen an die Single-Sidemount-Konfig und die fühlt sich sehr cool an.

Single-Sidemount-konfiguration:
Linke Flasche ala Toddy-Style mit 1m Schläuchen an der Tec3-Stufe und halt am letzten (4.) nd-port anschliessen. Wir haben hierzu beim „Octopus“ das Winkelstück rausgenommen und wie bei einer Stage geriggt mit Gummibändern. Da die tec3-stufen nur 4 ND Ports haben, brauchen wir für den Trocki eine kleine Argonflasche. Diese haben wir mit den standard Klettdingern auf der äusseren Platte befestigt. somit 2 getrennte Tariersysteme und komplette Octopus-Konfiguration für sichere Single-Side-Mount - also prima für im Urlaub. - für Kaltwasser nicht zu gebrauchen, da keine 2 getrennte 1. Stufen!!! - das ist nicht machbar.





Beim Tauchen haben wir gemerkt, dass ich trotz allem noch zu wenig Gewicht hatte (und ich hab verdammt viel dabei gehabt!!) - Aber Sardinien mit Trocki & Salzwasser = Gewichtsbombe :smiley: … wär mal interessant, wie man das beim Razor drauf kriegt (aktuell 16kg!) und Tendenz eher 18 nötig, damit ich auch etwas Luft reinmachen kann :grin: . Also vorgemerkt: neben dem Kürzen der Buttplate, auch Gewicht erhöhen und umbauen.

Übungen 1. TG:
Still liegen, Maske an / ab ziehen (haha hab ich voll verkackt, hab sie nimmer drunter gekriegt… nachem dritten versuch hats mich angekotzt und ich hab sie über dem Neopren getragen :see_no_evil: . Naja, er sagte dann nachher: machs richtig oder du machst es beim nächsten TG 50 mal :motz: ) Anschliessend kamen die Schwimmtechniken dran: Frogkick, Modified Frogkick, Flutter / Shuffle kick und modified flutter, Helicopterturn links / rechts mit ein und zwei Flossen und dann noch was neues für mich: up and down with fins … also das Wasser schneiden mit den Flossen um die Körperlage (kopf nach unten oder oben) zu ändern - eigentlich ganz coole Sache … und zu guter letzt noch der Backkick und da hat er n lustiges Video gemacht und es dann als „Modified Backkick“ bezeichnet. :klugscheisser: … keine Ahnung, der Helicopterturn ging den ganzen Tauchgang über super (musste ja eh vor ihm hin und her schwimmen) aber als er dann dran kam und ich zeigte „Nummer 5: Heliturn“ dann hab ichs voll verkackt - ok rumgekommen bin ich, aber sah nicht sexy aus wie sonst. Zum Abschluss gabs dann noch ein paar kleine Ausrüstungs-Übungen z.B. ganz interessant: Argonflasche (für Trocki) zudrehen, Trockiinflator abklippen, Jacketinflator abklippen, unter der Flasche nach vorne nehmen und an den Trocki anschliessen. Und alles wieder zurück. Anschliessend gemeinsam noch ausgetaucht und zurück ins Hotel gefahren. Also gut, im Hotel angekommen, hiess es dann mal D-Briefung und gucken was gut lief - eigentlichs ehr positiv überrascht und 2-3 korrekturen beim up/down teil und dem Backkick besprochen und gut wars.

Nach dem Essen gings dann um 14.00 Uhr weiter mit dem gebastel.

Umbau:
Jetzt ging es ans eingemachte, wir schraubten mal alles auseinander, die Alu-Platte hinten wurde durch eine 6mm Stahlplatte ersetzt. Die Buttplate wurde praktisch halbiert in der Länge und die Bügel fangen jetzt ganz knapp unterhalb der Backplate an. Anschliessend wurde die Buttplate (aus diesem Faser-Kunstoff) direkt an die Backplate befestigt (sehr starr jetzt - aber geht super). Auf die 6mm Platte kommt die Blase, dann innen eine 6mm Platte und eine 3mm Platte oben drauf, am Ende noch eine 3mm Platte (mit Begurtung dran) und das P-Weight. also insgesamt 24mm Stahlplatten und ein 3.5kg P-weight. Biopren gibt eindeutig zu viel Auftrieb. :face_with_hand_over_mouth: Ebenfalls direkt noch ran gemacht haben wir einige Bungees um den Trockinflator der Argonflasche besser zu positionieren. Fotos des Umbaus folgen (mein Kartenleser spinnt).

2. Tauchgang
Der Nachmittag ist schon etwas fortgeschritten bei so viel rumgeschraube. Trotzdem wollten wir es uns nicht nehmen lassen, nochmals ins Wasser zu hüpfen. Diesmal frohen Mutes, dass die Ringe besser erreicht werden hinten und ja, das war der Fall. Für die Übung wie er es allerdings vorgezeigt hat (Flasche am Handrat halten mit rechter Hand und mit der Linken hinten abklippen, kommt meine Hüfte in den Weg. Grund: zu dick g bzw. das bungee mitm Boltsnap unten an der Flasche ist noch etwas zu kurz - mit seiner Flasche gings dann. Da ich aber eher das kurze Bungee oder die Caveline bevorzuge um damit auch an Land laufen zu können, habe ich die Lösung vorgeschlagen, wie das Ollie mir erklärt hat: zuerst am Hüft-D-Ring einhängen, oben das Bungee durchziehen und erst dann nach hinten wegklippen. So gings dann prima und Bruno war zufrieden. Mit Stages ist das dann nicht mehr möglich - aber da finden wir ne Lösung, meinte er. Übungen waren diesmal: Atemregler wechsel beim Single-Sidemount und Shared-Air-Techniken. Direkt beim ersten mal klappte alles wunderbar, das wegziehen von der Flasche klappt super und auch das zurück „verstauen“ in die Bungees ist kein Problem. Das Luftspenden ging auch ganz gut, mit gegenüber auftauchen, nebeneinander oder übereinander schwimmen konnte man je mal 5min Testen - sehr konfortabel auch mit 1m Schlauch. Alles durfte ich mal aktiv und passiv erleben. Einziger Punkt am ganzen: Den Octopus kann ich nicht über den Kopf nehem - sonst gibts nen so starken Knick in den Schlauch, dass der Automat keine Luft mehr liefert (war ich sehr überrascht, als ich wirklich ooa war, hatte es aber schnell bemerkt und den Fehler behoben.

Zum Abschluss haben wir dann noch nen kleinen Rundgang gemacht entlang der Hafenmauer und dabei etwas Sachen ausprobiert wie Flasche nach vorne nehmen etc.pp. Ein schöner Abschluss.

Anschliessend hochgefahren und die gesamte Ausrüstung geputzt und wieder verstaut und etwas über Saridinien und Sardinen (weibliche Sarden g) in Cala Gonone geredet. Morgen findet dann das D-Briefing mit den Videos statt vom zweiten TG. Hat sehr viel Spass gemacht und tat auch grad mal gut, das Zeug direkt komplett selbst umzuschrauben - gibt einfach ein besseres Verständnis dafür, was wieso wo wie sitzen muss. - und ich bine in absoluter Büro-Gummi, wenn ich das kann, kann das JEDER. :grin:

Morgen gehts dann etwas tiefer als die 5m von heute mit der Doppelkonfig (endlich). Er kündigte schon an, morgen brauch ich ne gute Blase - 2h werdens sicher unter Wasser - der will die 2 80cft mal leer machen, meinte er. Ich freu mich!

Ich versuch die Videos und Fotos noch aufn PC zu bekommen, wenns klappt mach ich das noch, ansonsten müsst ihr warten bis nächste Woche g. Ich nutz das hier direkt ein bisschen als eine Art „Logbuch“ für mich, für die die’s stört oder zu viel ist => SORRY und für die die mehr wissen wollen, einfach fragen.

lg Sandro

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Nicht nur ich erfreue mich Deiner Berichte: Mehr davon!

Tag 3: Double Sidemount intro & erster Freiwasser-TG

Heute konnte ich endlich mal „ausschlafen“ - 9.00 Uhr war abgemacht und pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk gings auch los - mit nem Cappuchino den ich offerierte … und auch dringend nötig hatte. :grin: . Gestern sind wir nichtmehr dazu gekommen, alle Videos anzusehen beim D-Brefing und haben dies daher noch wiederholt. Es zeigte sich, dass der Instruktor sehr zufrieden war - zu meinem erstaunen :smiley:.

Anschliessend gab es nochmals ein wenig Theorie zum Thema „Gas-Management“ wo erläutert wurde, dass man möglichst wenig, aber auch oft genug die Flasche wechseln sollte beim SMT. Gründe für möglichst wenig: je weniger Tasks, desto besser und sicherer. Gründe für genug: Auftriebsverhalten der Flaschen und Sicherheit für Backup. Dann wurde nochmals die Drittelsregel erklärt, warum und wieso und dass sie auch beim Openwater sinnvoll ist, wenn man den absoluten Worst-case ausschliessen möchte bzw. wenn man immer noch austauchen möchte.

Weiteres Thema heute natürlich die Double-Tank-Konfigurationen. Wir erläuterten ein paar mögliche Konfigurationen mit Longhose und welche mit 2 normalen 1m Schläuchen (Toddy-Style). Ganz klar: Der Longhose hat absolut Vorteile, wenn man mit Backmountern taucht, da diese das Long-Hose-Prinzip kennen und verinnerlicht haben und teilweise etwas unter „Stress“ kommen können, wenn man ihnen die ganze Flasche geben möchte, wenn diese nicht mit einer Stage umgehen können. Zusammen mit andern Sidemountern ganz klar die 1m Schläuche nutzen. In einer Notsituation immer zuerst den aktiven Atemregler geben und die eigene Luftversorgung sicherstellen und dann mit Körperkontakt usw. den Buddy beruhigen. Anschliessend kann man dann Atemregler tauschen, wenn der Buddy ruhig ist. Je nach Situation linke oder rechte Flasche. Vorzugsweise gibt man die rechte ab, da an der Linken der Haupt-Inflator sitzt und man diesen für Trocki und Jacket nutzen könnte im Notfall. Anschliessend haben wir nochmals die verschiedenen Schwimmtechniken in einer Shared in Air Situation repetiert.



Nach der Theorie zum Double-Tank-SM ging es darum, die Ausrüstung wieder anzupassen bzw. umzubauen von Single-SM zu Double-SM. Wir bauten direkt noch ein wenig an der Konfig rum. Die Argonflasche musste wieder weg - dafür der Lampentank irgendwo befestigt werden. Ausserdem sollte der D-Ring etwas höher, da er irgendwie runtergerutscht ist und ich nichtmehr an ihn rangekommen bin beim letzten Tauchgang. Die Buttplate sitzt und taucht sich so super!




Nach dem Esssen hiess es dann Tauchgang vorbereiten. Heute gings in Cala Gonone zum Tauchplatz „Aqua dolce“. Wo ein langer Tauchgang anstelle von 2 Tauchgängen auf dem Plan stand. Das Meer war allerdings etwas rau und wird auf Ende Woche absolut katastrophal mit bis zu 3m hohen Wellen. Trotzdem versuchten wir es heute an diesem felsigen Tauchplatz und kämpften uns in die Brandung. Das Montieren der Flaschen war bei diesem starken Wellengang am Ufer doch sehr sehr mühsam. Selbst der Instruktor hatte teilweise sichtlich Mühe und ich fluchte wie ein Weltmeister weil nix klappten wollte bei dem Geruckel. Er beruhigte mich und erläuterte, dass man das normal auch nicht so machen würde, bei diesen wideren Bedingungen - sondern entweder am Ufer alles anziehen und reinwatscheln, oder rausschwimmen und im Freiwasser anziehen oder noch besser die rechte Flaschen irgendwo auf 3m runterschmeissen (nur wenn Boden da ist! g) und mit der zweiten Flasche unterm Arm runtergehen und alles unter Wasser anziehen. Dieser Vorschlag gefiel mir besonders und morgen werden wir das hoffentlich so machen :smiley:.

Nun zu den Übungen heute. Nach dem stressigen Einstieg verzichteten wir auf mehrmaliges Ab- und Anlegen der Tanks an der Oberfläche und tauchten mal 15 Minuten ein bisschen zur Entspannung. Auf 8m fanden wir ein ideales Plätzechen und machten die ersten Übungen kniend: 1) Maske ab / an, 2) Rechter Tank ab / an, 3) Linker Takn ab/an; 4) Atemregler Wechsel zweimal; 5) Tausch des rechten Tanks … anschliessend wurden alle Übungen nochmals wiederholt 1m über Boden. Hier hatte ich mich mal wieder zu sehr auf den Boden konzentriert anstatt während den Übungen auf den Buddy zu schauen und es gelang mir bei den ersten beiden Übungen nicht so recht die Tarierung zu halten :face_with_hand_over_mouth: - aber er hat mich netterweise drauf hingewiesen und dann gings :smiley: … Anschliessend gabs dann noch die Übung mit dem Atmen aus abgeklippten Atemreglern und die Bedienung des Popo-Piercings :lachen: . Der Schrittgurt war zu lang und drückte den D-Ring richtig hoch, so, dass ich nichtmehr rangekommen bin. Hier wird demnächst nochmals gebastelt :wink:.

Nach diesen Übungen gings weiter - mittlerweile hatte eine der Flaschen nur noch 70 bar und wir konnten mal richtig testen, wie sich das anfühlt 70bar links vs. 210bar rechts und erstaunlich: ich merkte keinen Unterschied mit dem Trocki - mit dem Nassanzug wärs sicherlich unangenehm geworden. Gab ein lustiges Bild von der Seite mit der Cam, wie die eine Flasche quasi nach unten zieht und die andere fast senkrecht nach oben zeigt :gruebel: . Dann Atemregler gewechselt und natürlich runtergeklippt.


Wir schwammen in Richtung Einstieg zurück und dort auf 7m signalisierte er „HALT“ und verweilte mir gegenüber einfach mal ne Weile und ich fragte mich … hmm was jetzt los? Dann zeigte er mir den Valve-Drill vor und ich durfte ihn 2-3 mal nach holen. Meine beste zeit: 50 Sekunden - aber definitiv noch ausbaufähig. Dann durfte ich nochmals ein bisschen Flossentechniken zeigen und endlich mal die Flaschen zum Schwimmenr ausklippen :grin: und die zweite Flasche irgendwie mal etwas runteratmen, damit wir mal checken können, ob das Blei jetzt passt so oder nicht. Beim rausgehen sah er irgendwo noch n kleines Loch wo er reinklettern musste … und fast stecken blieb, er musste sich quasi richtig rauswürgen und seine Backplate machte sich mal wieder nützlich - da hätte manch lose Blase vermutlich das zeitliche gesegnet. :wink2: … er zeigte mir an „JETZT DU“ und ich konterte mit einem „Du spinnst doch“… - ich dachte ich muss ihn da rauszerren und der typ wiegt vielleicht 70kg … ich fast das doppelte! :smiley: … ich wär gnadenlos stecken geblieben. :lachen: Am Ende haben wirs dann zusammen geschafft, meine beiden Flaschen nach fast 2h im Wasser auf 45 / 45 bar zu nuckeln und ich konnte mich mit Müh und Not auf 2m halten - beim letzten Meter war dann Schluss und es machte fupp und ich war oben :smiley:. Heisst also noch ca. 1kg und es passt perfekt. 2x 6mm Platte, 2x 3mm Platte und 1x 3.5kg P-Weight sowie je Flasche 1kg Blei = 19.5kg !!! Mit 20kg könnt ich mich also auch noch auf 1m halten. Krasse Scheisse… zuhause kann ich mit fast 5kg weniger tauchen. Biopren hat n schlechtes Verhältnis von Kälteschutz zu Auftriebsverhalten. :motz: .



Anschliessend gingen wir zurück und machten die Videoanalyse und konnten ein paar Kleinigkeiten finden, die zu verbessern sind. Aber die Fortschritte waren schon klar ersichtlich. Meine Technik zum einfacheren anziehen der Flasche, findet er sogar sehr interessant und hats jetzt bei der rechten Flasche auch schon probiert. Anstatt direkt nach hinten abzuklippen, zuerst in den vorderen D-Ring - da lassen sich die Flaschen besser „drehen“ und so das Bungee perfekt einspannen. Wenn oben im Bungee befestigt, dann wird die Flasche nach hinten geklippt - geht schneller und ist weniger Gefummel.

Ich bin gespannt auf Morgen :smiley:

Gute Nacht allerseits.

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Super spannend und wieder klasse zu lesen, wie Deine anderen Berichte auch. Da machst Du uns nun aber extrem neugierig darauf, wie diese Geschichte weiter geht… :smiley:

Weiterhin viel Spaß und gutes Gelingen!

Oliver

Uhh ich werde gerade wieder Geil! Sorry den ausdruck! Ich muss mich leider noch 44 Tage gedulden bis ich wieder zu Toddy darf!

Einen wunderschönen guten Abend liebe Gemeinde … heute präsentieren wir Ihnen:

Tag 4: Der „open water sidemount kurs“ geht zu Ende
Als ich heute morgen in der Früh nach dem Duschen in den Kleiderschrank schaute, dachte ich mir, „wieso zum henker hast Du 3 Paar Badehosen mitgenommen?!“ :thinking: . Zwar regnet es grad nicht, aber das Meer wär zu kalt und draussen ist es zu windig und keine Sonne… ach herrje… ABER dazu sind wir ja auch nicht hergekommen!

Heute standen 2 Tauchgänge auf dem Programm. Die Ausrüstung haben wir korrigiert, also liessen wir uns am Morgen nicht lange aufhalten und wir packten nach einem kurzen Briefing alles zusammen und fuhren zum Hafen. Ich werde jetzt nicht erwähnen, dass wir nochmals zum gestrigen Tauchgang fahren mussten und jemand (ein gewisser B. aus S.) mit dem Trcoki in die Wellen springen musste um dort was zu holen, was er am Vorabend vergessen hatte auf dem Grund… :wink2:

Da wir gestern an der Oberfläche aufgrund der Wellen bei Aqua Dolce nur einmal alles montiert hatten, hiess es heute umso mehr: Training the double cylinder handling! Die Tanks wurden im Knien an und abgelegt anschliessend noch im Stehen, einmal im Freiwasser und noch ca. 100 mal unter Wasser. Beim ersten Tauchgang lag das Schwergewicht aber dann unter Wasser bei den Notfallprozeduren bzw. dem Sharing in Air. Gefühlte 7000 mal hatten wir aus irgendwelchen Gründen keine Luft mehr und spendeten uns gegenseitig Luft. Abwechelnd mal als Spender mal als Empfänger und auch unterschiedliche Tanks - und das gleich enochmals für jede Schwimmtechnik dies gibt mit kurzen Schläuchen. Heisst also jeweils aus der rechten und linken Flasche Piggybag und nebeneinander schwimmen. Ganz klar heraus kam mit den kurzen Schläuchen: hat der Empfänger den Atemregler der Linken Flasche, so ist es am einfachsten rechts von ihm zu tauchen. Piggybag ist hingegen für den rechten Atemregler / Rechte Flasche ideal. Ich fand alles allerdings irgendwie handelbar, was einem ein gutes Gefühl gab. Anschleissend arbeiteten wir nochmals an meinem verkackten Backkick und er scheuchte mich quer durchs Wasser im Rückwärtsgang - bis es endlich klappte :smiley:. Zu guter letzt haben wir dann noch die Flaschenrigs so eingestellt, dass die Ventile absolut perfekt nach unten zeigen und man mit beiden Händen beide Flaschenventile perfekt bedienen kann. Das heisst, meine Bungees und Klips an den Flaschengurten liegen jetzt praktisch 45° zum Ventil auf der Körperinnenseite - am Anfang hatte ich es fast schon nach hinten mit ca. 135° … dann mal am ersten Tag 90° zum Ventil und jetzt 45 - 60° zum Ventil und die Teile liegen super!

Beim zweiten Tauchgang hiess es Blindmaske an und tanks ab! Klappte eigentlich erstaunlich gut, Instruktor war zufrieden. Ich fands erstaunlich, wie gut man sich alles vorstellen kann vor dem „geistigen Auge“. Ich hab den Blick zum Aus und wieder Anziehen der Flaschen nicht wirklich vermisst - was mir ein gutes Gefühl gibt für künftige Tauchgänge, wenn man weiss… ok auch ohne was zu sehen - ich kann alles irgendwie bedienen und rumbasteln an meiner eigenen Ausrüstung. Am Ende machten wir dann noch ein paar coole Spassübungen und ich habe einen Besen gefunden im Meer, und habe sofort angefangen zu putzen…



Zum Abschluss durfte ich wieder etwas spielen und mal auf dem Rücken schwimmen, Kopfstand machen uvm. war ein guter Tag, den wir bei 1-2 Bierchen ausklingen liessen und uns für morgen 9.00 Uhr (juhu ausschlafen!) verabredet haben für die Vertiefung der SM-Techniken :smiley:.

lg Sandro

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wenn ich das alles so lese kann man ja schon fast neidisch und traurig werden, dass man da nicht mit war :wink:

Moin Sandro,

schön das Dir das gefallen hat.

Gruß, Kuddel
(wobei ich nicht so das mit dem schnellen Fahren lesen mochte, ich bin ja ein gemütlicher „Bus-Fahrer“ :smiley:

Ahoi,

super-Bericht!!! Wir warten mit Spannung auf die nächste Folge… Vielleicht könntest Du noch drüber nachdenken, um eine Woche zu verlängern, und nochmal „sidemount-trimix“ oder sowas in der Art dranhängen? :grinning:

Grüße, Olli

Schön wärs gewesen - noch ne Woche dran zu hängen. hehe - leider lassen dies die Arbeit und die Finanzen nciht wirklich zu - hinzu kommt, dass wir vermutlich heute den letzten Tag machen werden, da das Meer nur noch schlimmer wird. Nächste Woche wärs dann wieder gut… :motz:

Na gut, oben beschriebenes beschränkte natürlich auch den gestrigen Tag ein wenig:

Tag 5: Weiterführende Ausbildung / Tech Essentials

Wir fuhren am Morgen als allererstes mal zum Strand um zu sehen, ob wir überhaupt ins Wasser können oder nicht. Der ca. 3-5m tiefe Übungstauchplatz ist zwar halbwegs geschützt von Wellen, dürfte aber bei dem hohen Wellengang der draussen herrscht, eine Sicht von 1-2m haben und im flachen Bereich dürfte einem das wippende Seegras komische Gefühle in der Magen-Gegend verursachen :smiley:.

Also beginnen wir mit Theorie, die ist ja genau so wichtig wie alles andere. Wir schauten uns nochmals die Ausrüstungskonfiguration im technischen Bereich an. Backmount sowie Sidemount - man wird ja beides antreffen. Ebenfalls haben wir uns nochmals genau veranschaulicht, weshalb denn der Longhose rechts hängt bei den BM-Tauchern (Ventil kann nicht zugedreht werden von der Höhlendecke) und haben dann auch gleich mal ein Ventil auseinander genommen und die Technik darin angeschaut. Ebenfalls angeschaut haben wir uns: wo kommt was hin (stadardmässig) - also wo sollten die Emergency-Sachen sein (z.B. rechts, aufgrund der 1. Stage links? oder sogar hinten aufm Rücken bei Multistage?)
Anschliessend haben wir uns der TAuchgangsplanung gewidmed und einmal Luftverbrauchs-Berechnung angeschaut und anschliessend einen Tauchgang „simuliert“ bzw. berechnet. Ebenfalls gleich einmal das Luftmanagement beim Tauchgang selbst - quasi den „Umkehrpunkt“ definiert mittels 1/3 - Regel. Zuerst ganz einfach mit 3 Tauchern mit den gleichen Tanks, anschliessend mit unterschiedlichen Tanks um diesen Effekt ebenfalls einmal zu verinnerlichen und ein Gefühl für die Volumen zu bekommen.
Dann kommen wir zum Wasser und wir haben uns nochmals mit den Abläufen gemerkt, wie wir unsere eigene Ausrüstung checken mittels ABCDE und wie wir sicherstellen, dass jeder seine Ausrüstung getestet hat im SADDDDDD-Verfahren - obwohl ich davon in naher Zukunft vermutlich nur geringfügig gebrauch machen werde, bei meinen OWD TAuchgänen auf 30m ohne Deko - ABER es schadet ja nicht, dies trotzdem so oft wie möglich durchzugehen. Auf 3-5m dann anschliessend sollen Bubblecheck und falls möglich, ein kleiner S-Drill zeigen, ob der Buddy der MEINE 1/3 Luft bei sich in den Tanks hat, auch tatsächlich fähig ist, mir MEINEn Drittel zu geben :smiley:.
Zu guter letzt sind wir noch die Kommunikation angegangen und haben heraus gefunden dass es verschiedene Arten von Kommunikationen gibt: Hände, Lampe, Körperkontakt, Wetnotes, Geräusche/Reden. Diese gingen wir dann alle mal durch - bis auf letzteres, was ja vorallem bei Vollgesichtsmasken oder Rebreathern möglich ist. Es wurde nochmals klar gesagt, auf was man achten sollte beim kommunizieren. Hände: Kommando-Zeichen bestätigen, klare Zeichen geben, nicht zu schnell, Handseiten richtig drehen etc. / Lampe: Langsame bewegungen bei OK, nicht rumfuchteln, wenn nichts ist etc. / Körperkontakt: Nicht kneifen, sondern den Arm / Bein richtig packen und deutlich signalisieren (unbedingt testen bei S-Drill, ob beide gleiches Verständnis haben!) / Wetnotes: schön schreiben :lachen: .

Ja, am Ende hat er mich dann nochmals etwas basteln lassen. Ich habe mir die defintive Trocki-Grösse jetzt mit Schrauben gesichert und den D-Ring bzw. den Schrittgurt habe ich auf der Butt-Plate jetzt so befestigt, dass er nicht mehr „angehoben“ werden kann und dass der Ring eine weile in Position bleibt, bis er wieder „umfällt“. Ebenfalls interessant (fotos folgen) liegt der Ring jetzt nach oben geklappt schön auf der Backplate, so dass ich zwischen Gurtstopper und Backplate IMMER ein Loch zum einklinken habe. :grin: - hoffe dass das so funktioniert.




→ so und heute, gehen wir hoffentlich nochmals ins Wasser ansonsten machen wir nen kleinen Ausflug in den Wald und gehen Leinen legen :smiley: (hallo? ich bin Open-Water-Diver :lachen: )

Gut Luft Sandro

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Ein guter Taucher/Leinenleger ist auch ein guter Waldläufer :smiley:

Na, da bin ich jetzt mal gespannt, wie lange das noch stimmt :wink2:

Klasse Bericht, Sandro. Auch auf Deine weiteren Erkenntnisse und Erfahrungen in der Nachbereitung freue ich mich schon.

Tag 6: Vorzeitiger Abbruch aufgrund der Wasserzustände…
Schade ists - aber nichts dran zu ändern. Wenn Poseidon „molto mosso“ sagt, dann meint er auch molto mosso. Trotzdem haben wir den heutigen Tag noch mal richtig gut genutzt und sind einiges durchgegangen.

Am Morgen stand was neues an der Weissen Tafel… irgendwas von Übungen mit an/ablegen, tauschen, schwimmtechniken etc. OK? Was hat das zu bedeuten? … „wir hüpfen mal rein und schauen, wie’s aussieht“. Juhuuu dachte ich und wir machten uns bereit für einen kleinen Tauchgang in der Übungsbucht, die oberflächlich gesehen, mehr oder weniger „verschohnt“ blieb von den Wellen. Jeder packte seine beiden 80cft Flaschen sowie eine 80cft Stage ein und wir fuhren ans Meer runter. Dort hiess es dann anlegen der Ausrüstung wie gehabt und dann mal zum ersten mal im Leben eine Stage montieren… ideale Bedingungen an diesem Morgen für einen Übungstauchgang: Wellen, Strömung und beschränkte Sicht. Eigentlich schlich beiden der Gedanke des Abbruchs durch den Kopf, doch hatten wohl beide keine Lust für nix und wieder nix die gesamte Ausrüstung da runter geschleppt zu haben.

Zuerst legten wir die Stage also mal an der Oberfläche an. Das ging eigentlich problemlos. Dann tauchten wir ab und siehe da: eine Stage schränkt eigentlich kaum ein - was ich nicht so erwartet hätte. Wir prüften kurz unsere Bubbles - mein Automat zog Wasser und mein Stageregler blubberte ein bisschen, aber alles kein Problem! Es folgte dann der S-Drill kurz und dann schwammen wir mal etwas weiter raus … und plötzlich ging es von alleine weiter. Ich dachte mir noch so… „öhm ja, bist Du sicher, dass Du da zurück flösseln möchtest?“ … als es dann immer schneller ging, ohne einen Flossenschlag, drehte sich auch mal Bruno um und versuchte herauszufinden, wie es so mit gegenschwimmen aussieht - und ICH hatte keine Chance, mehr als an Ort und Stelle zu bleiben und ich dachte mir… "waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa! :help: " … ok, so schlimm nicht, ich dachte, der Chef weiss schon was er tut. Als ich sah, ok auch ER kann nicht dagegen schwimmen, begann er mit der Pull / Push & Glide Technik - also sich an den Felsen gegen die Strömung zu ziehen, was ich ihm instinktiv nachmachte und das funktionierte eigentlich erstaunlich gut. Wir suchten uns dann auf 2m ein Plätzchen wo die Strömung ins offene Meer nicht mehr so schlimm war um 2-3 Übungen zu machen. Zwar war hier keine Strömung raus, doch die Wellenbewegungen waren auf 1.5 - 2m natürlich sehr gut zu spühren und man machte schöne 3m hin und her bewegungen bei den Übungen. Zuerst also schwebend Stage ausziehen und wieder anlegen - ging erstaunlich gut. Dann mal ein bisschen Stages tauschen und natürlich auch mal den Seitenwechsel der Stage. Ich will nicht behaupten, dass ich das sehr gut gemacht hatte, aber hey… ich hab Anfang der Woche mit Sidemount richtig angefangen, den neuen Trocki den ich noch nie getaucht hab vorher, das erste mal wirklich Wellengang in meinem Leben, zum ersten mal überhaupt ne Stage in den Fingern gehabt und bin immer noch etwas am Kämpfen mit der perfekten Tarierung. :lachen: … für DAS klappte es eigentlich recht gut :klugscheisser: . Ich konnte zwar die Position nicht perfekt halten und legte 2-3m zurück beim rumfummeln, aber konnte grösstenteils Bodenkontakt vermeiden. Selbst als er mir die zweite Stage noch überreichte, ging das eigentlich ganz gut und ich konnte sie irgendwo unterbringen.

Für dicke bzw. adipöse Leute, wieder ein Nachteil: Das Abklippen über Kreuz der Tanks, wenn einer der Tanks positiv wird, klappt nicht wirklich gut. Da sind einfach die Wege zu lang und man müsste mit „Verlängerungen“ arbeiten oder mit grösseren Bungee-Loops an den Stages. Dann wärs allenfalls machbar. Heisst also auch wieder: probieren probieren probieren und evtl. mal unterschiedlich lange bungees dran machen und ausprobieren. :cry: … oder ins Fitness-Center gehen, neuen Trocki kaufen… usw. :lachen:

Spass bei Seite. Der Instruktor war eigentlich sehr zufrieden und wir haben anhand der Videos einzelne Sachen wieder besprochen und eben gesehen: ok das und das geht einfach so nicht - müsste man sich was einfallen lassen. Nach dem Tauchgang schauten wir uns mal an, wie man einen Regler aufschraubt, wie das Innenleben so aussieht, welche Teile für was sind und wie man so n Teil auch unter Wasser putzen kann. Anschliessend gabs was feines zu essen, bevor man sich weiter an die Arbeit machte.

Theorie stand auf dem Plan: Dekompressionstheorie und Tauchgangsplanung / Luftberechnung. Hier kam dann mal alles zusammen von ZNS% über Sauerstoff-Sättigungswerte bis hin zu Multigas-Berechnungen mit Sauerstoff- und Stickstoffpartialdruck-Grenzwerten. Also wirklich schon ein grosser Einblick in die Dekompression inkl. Geschichte usw. Sehr interessant, da werde ich sicherlich noch das ein oder andere Buch mal zur Hand nehmen :smiley:. Wir berechneten dann auch mal von Hand einen Tauchgang an der Jura mit 30min Grundzeit mit 2 Gasen … 28er Nitrox als Bottom-Gas und 40er Nitrox als Deko-Gas (ich darf erst 40er Nitrox verwenden g) und stellten fest, für einen Standardplan reichen 2 80cft und eine 7L-Dekoflasche gut aus - für einen 37min-To-Long-Plan hingegen wirds dann knapp. Aber sicher mal eine coole Übung. Vorallem auch die Prüfung mit dem V-Planner der mir ebenfalls schön vorgestellt wurde, war sehr interessant.

Da wir noch etwas Zeit hatten, haben wir noch kurz das Longhose-Rigging beim Toddystyle angeschaut, das ich euch nicht vorenthalten möchte…



Aufgrund der extrem schlechten Bedingungen entschlossen wir uns heute aber, dass es keinen Sinn macht, die restlichen 2 Tage noch mit Theorie vollzupacken und einigten uns darauf, dass - sollte am Sonntag dann noch das Meer etwas ruhiger werden, fahren wir lieber spasseshalber irgendwo an ein Wrack oder eine Kaverne und vergnügen uns dort noch etwas und brechen den Essentials so an dieser stelle ab. Was natürlich schade ist, aber wirklich das einzig richtige ist, das schont den Geldbeutel und die Nerven. :grin:

Ich werde aber sicherlich nicht das letzte mal bei Toddy und seiner Mannschaft gewesen sein und werde garantiert für einen Advanced Nitrox und den Sidemount-Tec kurs nochmals vorbei kommen :wink:… eventuell im Herbst oder sonst nächstes Jahr im Frühling wieder und hoffe, dann mehr Glück mit dem Wetter zu haben. Ich schau mal, was ich die nächsten 2 Tage so machen kann :smiley: ich bin mir sicher, dass es hier noch den ein oder anderen schönen Fleck gibt, den man anschauen kann, wenn das Wetter mitspielt. :grin:

lg Scubandro

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Danke für den super Bericht! Steht auch noch ganz weit oben auf meiner Liste!

Das sind wirklich coole Berichte! Vielen Dank! :smiley:

cooler bericht sandro! war sehr spannend :wink: danke für deine mühe!