Minimalanforderungen an SM-Ausbildung

Liebes Forum,

was seht ihr als Minimalanforderungen an einen Sidemountkurs? Oder von der anderen Seite her gesehen: Wo seht ihr die Grenze ab der ihr einen Sidemountkurs als „Betrug“ titulieren würdet und ggf. sogar PADI informiert werden müsste um andere Taucher zu schützen.

Ist eine Sidemountkurs mit ADV-Jacket noch ein Sidemountkurs?
Ist alles Sidemount was nicht Backmount ist?

Ein Beispiel aus meinem Kurs:

  • privates ADV-Jacket (immerhin hat es D-Ringe :laughing: )
  • Flaschen mit Stage-Rigging-Kits (d.h. die Flachen baumelten irgendwo unterhalb vom Körper)
  • Schlauchkonfiguration wie ein Tannenbaum mit dem was meine privaten Regler und Schlauchlängen so hergaben
  • Themen wie gleichmäßiges Abatmen der Flaschen, Verwendung von Bungees, Konfigurationsmöglichkeiten und ihre Vor- und Nachteile, Einstieg vom Boot oder Steg, umhängen des hinteren Boltsnap, etc. wurden komplett ausgespart.

Ich bin gespannt auf Eure Meinungen und ab wo ihr sagen würdet: "Das ist kein Sidemountkurs :face_with_hand_over_mouth: ".

Gruß scubalixx

Das ist definitiv KEIN Sidemount-Kurs, meiner Meinung nach.

Das Sidemount mit einem ADV-Jacket möglich ist, das kann ich bestätigen aber eben nur „möglich“ und nicht sinnig. Für den Sparfuchs unter den Taucher sicherlich eine Möglichkeit das vorhanden Material zu verwenden, jedoch gehört zum Sidemounten mit ADV-Jacket wesentlich mehr das zu beachten ist.

Zu einem Sidemount-Kurs gehören nebst Theorie über Philosophie und Konfiguration auch die Vorstellung der verschiedenen Systeme und wenn es nur theoretisch ist. Gasmanagement und Notfallmanagement gehören ebenfalls dazu. Auch das Rigging der Flasche, da werden wir uns hier größtenteils einig sein, ist sowohl im Toddy- (Sandwich) als auch im Bogatian-Style (Harnes) auf jeden Fall kein Stage-Rigging ala Tec-Style. Das anständige Konfigurieren der Regler stellt eine wesentliche Grundlage für das Sidemount-Tauchen dar. Von den praktischen Skills her gehören Reglerwechsel, Flaschen an- und abclippen, in Vorhalt nehmen, Luftspende mal zu den Grundfertigkeiten. Auch sollte hier der Trimm für die Flaschenlage angegangen werden.

Alles in allem ist das was du da als „Kurs“ beschreibst mehr oder weniger ein improvisiertes Sidemount-Schnuppertauchen mit einer suboptimalen Ausrüstung, mit dem Ziel jedoch ansatzweise ein Eindruck zu vermitteln wie Sidemount sein könnte.

Ich bin dafür das du eine „Bewertung“ der Schule abgibst, erst beim Instruktor und der Schule und dann, wenn sich keine Besserung zeigt ruhig auch öffentlich. Wie du schon sagst, es muss ja nicht jeder ins Messer laufen.

Ich hatte bisher zwei ausführliche Emails an den Tauchlehrer geschrieben unter der Darlegung meiner Kritikpunkte in der Hoffnung auf ein Entgegenkommen. Die Kernaussage der Antwort auf die erste Mail war, dass es sich ja um einen recreational SM-Kurs gehandelt hat und daher soweit alles gepasst hat.

Gibt es von Seite der großen Organisationen hier keine klaren Vorgaben bzw. Richtlinien? Ist Sidemount wirklich noch ein „ungeschützter“ Begriff?

Bei PADI gibt es noch keine Unterlagen, soweit mir bekannt, soll es aber im Laufe des Jahres geben. (Wir selber sind im Gespräch mit PADI was die Unterlagen angeht) Bei SSI gibt es zumindest mal einen Foliensatz, der aber auch „recht“ dürftig ist. (Auch hier haben wir angeboten diesen zu überarbeiten) Ich kann froh sein eine sehr gute Sidemount-Ausbildung genossen zu haben, lag aber auch daran das mein TL das Thema ernst genommen hat.

Dann lass doch mal hören welche Tauchschule und welcher Tauchlehrer das ist, vll. kann man so den einen oder anderen vor einem „Fehler“ bewahren bzw. auf eine qualitativ höherwertige Schule aufmerksam machen.

Das ist so nicht korrekt bei PADI gibt es eine Outline für „PADI Sidemount Diver Specialty Course“ d.h. es gibt eine Anweisung für den Instruktor aber erst seit ca. Einen halben Jahr. Die Unterlagen für denn Schüler sind auch seit kurzen zu erhalten.

Es gibt klare Anweisungen was du gemacht haben sollst und womit.

Es sind z.b. Vorgeschrieben mindestens 1 Tauchgang im Schwimmbad oder begrenzten Freiwasser, 3 Freiwassertauchgänge.

Das Jacket ist nicht genau definiert es soll nur Siedemount fähig sein.
Desweitern ist wie in jeder Outline genau aufgelistet was in welchen Tauchgang gemacht werden soll.
Auch zur Flaschen Konfiguration soll eingegangen werden.

Ich habe die Outline hier aber noch nicht durchgelesen. Bei Rückfragen gerne per PN an mich :wink:

Findet sich in der Outline etwas konkretes, oder kann nach Padi der Kurs tatsächlich mit ADV und Stage-Rigging stattfinden ohne der Outline zu widersprechen?

Ich bin mal wieder „sprachlos“…

Wegen mir, PADI oder dem Kurs? :roll_eyes:

Ich auch Kuddel, sowas ist doch echt ne Frechheit. Scubalixx ich glaube weniger das Kuddel deine Persönlichkeit meint, sondern eher das was dir als „Kurs“ verkauft wurde.

Mh kann gut sein hab in letzter Zeit nicht mehr so genau nachgeschaut was es alles gibt, da das Material sehr dürftig ist, egal ob SSI oder PADI. Bei PADI kann sich auch so ziemlich jeder TL der Sidemount-Erfahrung vorweisen kann zum Sidemount-Instructor brevetieren lassen. Und dazu gehört nicht mal eine theoretische oder praktische Einheit. Kannst du glaubhaft versichern das du Sidemount getaucht bist darfst du das Kärtchen ausfüllen und nach kurzer Zeit hast du das PADI-Sidemount-Instructor Brevet daheim. :pfeif: Man strafe mich lügen aber leider schon so erlebt. :pfeif:

Ich hoffe, die PADI-Unterlagen demnächst in Händen halten zu können. Dann werde ich mal vergleichen, ob laut Unterlagen und o.g. Beschreibung des Kurses zumindest nach PADI-Richtlinien ein Sidemount-Kurs stattgefunden hat. Oder Du liest sie Dir schonmal intensiver durch, Netway. :smiley:

Das zu Punkt 1, also z.B., wenn es um rechtliche Fragen geht oder darum, ob man sein Geld zurück bekommt.

In Punkt 2, also dem gesunden Menschenverstand, also dass das eine Frechheit ist, wie das abgelaufen ist, sind wir uns wohl einig.

Schade, dass Du solche Erfahrungen machen musstet…

Das was nicht richtig gelaufen sein kann das vermutet man ja schon von deinen Erzählungen. Was da musste man genau schauen.
Hast du denn eine Pool Einheit und drei Seetauchgänge gemacht?
In den Richtlinien steht auch das du zwingend alle Übungen mit zwei Flaschen gemacht haben sollst.

Ein anderes Ding ist die Orga wenn du Korrekt bei PADI angemeldete wurdest hast du auch deine Emailadresse angegeben und im Zuge des QM von PADI eine Mail bekommen in der sie dich auffordern deinen Kurs zu bewerten.

Das beste ist natürlich wenn du deine Bedenken gegen über dem Tauchleherer oder der Tauchschule äußerst und dich mit denen einigst ansonsten kann man als PADI Mitglied natürlich immer in England anrufen und nachfragen. Die können auch sehr gut Deutsch. :wink:

Dort ist die Rede das natürlich reine Siedmountssysteme bevorzugt werden sollen es aber theoretisch mit jedem System geht das die dafür vorgesehenen D-Ringe aufweist.
Die Befestigung der Flaschen kann sowohl über Clips als auch über elastische Bänder an der Oberseite der Flasche realisiert werden.

Ich habe leider nicht sehr viel zeit deswegen lese ich immer nur Passagen aus der Outline nach. Verzeiht mir :slightly_frowning_face:

Bei mir wurde auf Empfehlung des TL der Kurs mit dem SelfReliant zusammen gelegt. Auf meine Kritik hin, daß dann aus 7 TGs ja nur 4 werden, wurden wenigstens 5 durchgeführt. Einen Pool-TG gab es nicht, wobei der See mit 10m Tiefe ggf als kontrollierte Umgebung durchgehen könnte.

Was wären die Übungen? Es gibt eine TL-Checkliste für diesen Kombikurs von PADI nach der gearbeitet wurde. Die Tiefe der Inhalte diese beiden Kurse auf 4 TGs aufzuteilen kann man sich ja vorstellen.

Ich glaube fast, dass PADI so einen Kurs leider, gewollt oder ungewollt, zulässt.

Da ich selbst DM bin, komme ich mir vor als wäre ich auf einen Hütchenspieler reingefallen :cry:

Eine Möglichkeit zwei Kurse zu kombinieren und dadurch auch noch die gesamt Kurzzeitig zu verkürzen ist mir nicht bekannt…
Heißt aber nicht das es das nicht gibt auch wenn ich so ein Verfahren für sehr unwahrscheinlich halte.

Die einzige Möglichkeit die ich kenne um einen Kurs zu verkürzen ist z.b. wenn man im AOWD Kurs einen Deep TG macht und diesen TG dann als ersten TG des DeepDiver anrechnen lässt. Dan muss der Schüler statt 4 nur noch 3 TG’s für denn DeepDiver machen. Gleiche gilt z.b. Auch für denn Weackdiver.

Wenn wir zwei Kurse zusammen legen sieht das bei uns so aus das wir einfach erst denn ersten Kurs machen und im Anschluss denn zweiten im Fall des Sidemount Diver geht der Kurs z.b. Immer über min. Zwei Tage da ja nie mehr als drei Schulungstauchgänge am Tag gemacht werden dürfen.

Ich glaube bei dir wäre der beste Ansprechpartner ein PADI Regionsleiter oder PADI Europa selber. Als Divemaster im aktiven Status solltest du ja beide kennen und wissen einfach anrufen helfen tun sie dir immer.

Hat es dann so ausgesehen? Hab ich ganz frisch auf youtube gefunden:

https://www.youtube.com/watch?v=io_l5gbTEkA

Ich hab das für ein Spassvideo gehalten…

Darf ich fragen, was zahlt man denn für so einen Kurs?

Sieht zwar komisch aus sind aber die wesentlichen Merkmale des Kurses.
Ob es sinnig ist oder nicht ist eine ganz andere frage die Schüler sollten ja auch erstmal nur einen Einblick in diese neue „Tauchart“ bekommen ohne gleich für 2000€ eine neue Ausrüstung zu kaufen um dann festzustellen das das doch nix ist.

Das Video ist super :laughing: und trifft es aus meiner Sicht ziemlich gut :face_with_hand_over_mouth:

Ausgemacht für den Kombikurs waren 350€, mit Brevetierung und plötzlich aufgetauchter Organisationspauschale waren wir am Schluss bei ca. 450€ :flushed:

Ich denke das Erklärt ein wenig weshalb ich mich etwas schlau mache :lesen: . Mir kam das ganze zu Beginn schon etwas komisch vor mit der Zusammenlegung der Kurse, etc. aber ich dachte jede Tauchschule hat eine Chance verdient :roll_eyes:

Also 350€ für beide Kurse ist echt wenig wenn es gut sein soll…

War/ist es nicht so, dass man bei PADI Specialties tatsächlich Tauchgänge kombinieren kann? Selbst nie angewendet, daher keine praktische Erfahrung. Dachte aber, ich hätte sowas mal gelesen. So nach dem Motto: letzter Tauchgang von Specialty A mit dem ersten Tauchgang von Specialty B kombinieren ist möglich.

Das ist die Geschichte mit abenteuertauchgänge im AOWD