Sidemount - für wen geeignet?

Hallo Zusammen,

immer wieder klingt es zwischen den Zeilen durch: Für wen ist den Sidemounttauchen geeignet? Ist das nicht etwa gefährliches Höhlentauchen? Oder ist das etwa verschärftes technisches tauchen? Warum ist eine spezielle Ausrüstung nötig?

Fragen über Fragen. Aber mal ehrlich: Ich finde es toll. Denn es zeigt, dass Interesse vorhanden ist, das die Neugier geweckt wurde!

Warum aber die hohe Affinität und Interpretation Richtung technischem oder Cave-Diving? Liegt das etwa an uns? Betonen wir etwa die Themen Sicherheit, Beweglichkeit und Zugriff auf unsere Systeme mit den Vorteilen in Extremsituationen?

Ich denke ja! Im Bereich des Sporttauchens oder der Vergleich zu diesem kommt zu kurz.

Bekommen wir es hin, die Vorteile des SMT ggü. dem Backmount (Sporttauchen) zu sammeln? Ich freue mich auf Eure Unterstützung und Mitwirken!

Viele liebe Grüße
Roby. :taucher4:

Ein netter „Wink mit dem Zaunpfahl“ … bei meim nächsten Mal wirst du die Eröffnung machen :stuck_out_tongue_winking_eye: :wink:

Cheers Chris :nerd_face:

@ Chris: Nein - gar nicht. Nur ein wenig.

Aber es ist doch so. Schaut mal im Netz nach Sidemount Tauchen… Und welch Überraschung. Entweder ist übel viel Ausrüstung oder viel „schleierhaftes“ zu sehen und zu lesen. Wenig Beiträge: Eignung auch für Anfänger, geringer Ausrüstungsbedarf, leichtes erlernen… etc.

Sehe ich das falsch?

Viele liebe Grüße
Roby.

Obwohl ich bisher wenig praktische Erfahrung mit dem Thema Sidemount habe, sehe ich das wie Roby.

Die Wahrnehmung, egal ob im Internet oder im Gespräch mit Tauchern oder auch Nicht-Tauchern ist, dass das Sidemounten ja was für Höhlen- und Tek-Taucher sein muss. Sobald die Leute hören, dass man sich die Flaschen „an den Bauch“ hängt, ist diese Meinung da.

Die wenigsten Leute verbinden das mit Sporttauchen oder gar damit, dass man so auch einen Einsteigerkurs realisieren könnte - statt der klassischen Backmount-Variante.

Ich denke, hier ist die Informationspolitik etwas einseitig oder hat sich einseitig entwickelt.

Und klar, wer auch mehr möchte als Sporttauchen, der darf und soll dies auch tun, denn v.a. diese Taucher sind meist der innovative Motor an der ganzen Sache, sieht man ja hier im Forum.

Viele Grüße,
Martin

Hallo

Unseren ‚Fehler‘ sehe ich im Moment darin überhaupt Sidemount und Backmount zu vergleichen.
Die Reaktionen sind oft nur religiöser Fanatismus. Argumente sinnlos.

Wir sollten uns vielleicht mehr darauf konzentrieren Sidemount zwischen Apnoe und Gerätetauchen einzuortnen.
Es also als etwas ganz anderes bezeichnen.

Und ja, der Vergleich mit Sporttauchen kommt zu kurz und der technische Teil wird unnötig überbetont.
Aber das liegt an der Gesprächsfolge.
Der Minimalismus von Sidemount wird oft ins Gegenteil verkehrt und mit ‚geringen Auftrieb‘ und ‚geringer Tragkraft‘ gleichgesetzt. Schnell kommt so die Diskussion auf die ‚6-Stages‘ aus Steves Video (das irgendwie jeder kennt).


Sidemount eignet sich für jeden und jedes Ziel!
Nach persönlicher Präferenz.

Ob man nun zwei Rebreather und 6 Stages sidemountet, um sich elegant auf 100 Meter zu versenken,
oder nur ne Mono-4er, um ne Boje auf 7 Meter zu befestigen und danach ne Böschung hoch zu kommen,
oder eben entspannt und risikolos ‚Fischis gucken‘ möchte.
Alles Gerät ist ein Werkzeug, nicht mehr und nicht weniger.

Viele Taucher haben diese Sicht aber nie gelernt oder entwickelt.
Das Jacket oder Wing ist mehr ein ‚magischer Gegenstand‘. Den kauft man im magischen Laden und gewinnt Macht über das Wasser, denken überflüssig. :lachen:


Vorteile beim 'Sport’tauchen sind recht einfach:
Alle Schwierigkeiten, die beim Sporttauchen mühevolles Lernen und Erfahrung sammeln erfordern, existieren Sidemount einfach nicht.

An erster Stelle steht für mich:
Mehr Spass!
Und zwar wirklich viel mehr Spass, egal was man unter Wasser so macht.

Hier nur ein paar zufällige Beispiele für Vorteile:

  • Gewichtsvorteile (bei Transport, Flug und Tragekomfort)
  • Flexibilität bei der Leihflaschenwahl
  • Flexibilität bei der Gasauswahl
  • Stilles Stehen ist eine leichte Übung
  • vollständige Stabilität in allen denkbaren und undenkbaren Lagen und Positionen
  • Es gibt kein Limit der ‚minimalen Tauchtiefe‘
  • mehr Vortrieb, bei geringerem Energieaufwand
  • alle Flossentechniken sind einfacher und effektiver.
  • Es gibt kein steckenbleiben, hängenbleiben oder sonstige körperliche Gefahren
  • Sowohl Eigen-, als auch Fremdrettung sind ein Kinderspiel aber:
  • Notfälle sind fast ausgeschlossen (ich beantworte gerne Detailfragen, aber generell gesagt, gibt es keinen nicht selbstständig lösbaren Notfall)

Noch son paar Kleinigkeiten aus der Beobachtung:

  • fehlende Buddychecks sind ein geringeres Sicherheitsrisiko
  • einfacheres Anlegen und Ablegen der Ausrüstung
  • generell längere Tauchgänge
  • Trockentauchen ist sicherer und einfacher
  • mehr Stabilität bei Navigation, Bojeneinsatz und Deko/Sicherheitsstops
  • nie wieder verlorene Bleitaschen und Gurte. :wink:

Hallo zusammen!
Ich kann dem schon gesagten nur zustimmen!
Mit meinen gerade mal 33 TG’s zähle ich mich noch zu den Greenhorns, was das Tauchen angeht. Seit meinem 30. TG bin ich nun mit dem Razor2, einer 80er Alu und halbtrocken unterwegs. Aber ich hatte direkt ein angenehmeres Tauchgefühl, als bei dem, was ich vorher getaucht habe!
Noch dazu kommt, dass ich mir das Razor2 gekauft habe, ohne es vorher angehabt und probegetaucht zu haben.
Ich hatte es mir nur einmal bei Rasorista angeguckt.
Bis jetzt habe ich auch nur positives Feedback erhalten, was meine Buddys angeht.
Ich werde garantiert nichts anderes mehr tauchen! :grin:
Alle Bewegungen sind intuitiv, die Wasserlage und Tarierung ist super und die Möglichkeit seine Flaschen am Einstieg zu positionieren, sich dann fertig zu machen und völlig locker ins Wasser zu gehen ist quasie Luxus! :wink:
Und das alles im „Sporttauchbereich“!
Was will ich mehr?!

Hallo Zusammen,

ein Auftakt nach Maß! Vielen Dank - meine Wahrnehmung hat sich doch nicht getäuscht. Das bestätigen Eure Nachrichten und Statements.

Ich sehe das so wie Razorista: Es sollte keine Frage der Marke oder Art des Tauchens sein. Nicht ein Medium im Kampf und Wettbewerb um „Richtig“ oder „Falsch“.

Ja - für viele ist das Tauchen mit der „richtigen Ausrüstung“ eine Art Pen…-Verlängerung. Nur wer sich konform verhält, ist ein guter Taucher.

NAJA! Das sehe ich anders. Ich denke Voraussetzung für einen guten Taucher ist noch immer eine gute Wasserlage. Darauf lege ich sehr viel Wert. Die Vorteile - ob im Sport- oder technischen Tauchen liegen auf der Hand:

  • strömungsgünstig im Wasser sein schenkt mehr Zeit unter Wasser, weil weniger Energie benötigt, weil weniger Wasserwiderstand, somit weniger Luftverbrauch.
  • weniger Luftvebrauch schenkt mehr Sicherheit weil weniger N2-Aufnahme
  • weniger Luftverbrauch schenkt Reserve für den Buddy in Luftnot
  • richtige Wasserlage bietet bei Vieltauchern (Urlaubssafari) einen besseren/höheren Schutz vor DCS

Alles Themen, die eigentlich bereits im OWD (egal welcher Verband) vermittelt wird.

Und wo liegt da der Nutzen und die Vorteile des Sidemounttauchen? Ich weiß, eher eine rhetorsiche Frage. Denn Razorista hat die Vielseitigkeit und die Chancen bereits deutlich beschrieben. Deshalb finde ich die Ausbildung zum OWD mit Sidemount mehr als spannend und richtig. So kommen wir auch langsam vom „technischen“ zum Sporttauchen.

Vielen Dank an Colja, der seine Erfahrung uns mitteilt und seine neue Freiheit genießt.

Vlg
Roby.

Gern geschehen! :wink:
Hiermit möchte ich auch allen anbieten, das Razor2 mal auszuprobieren!
Ich hätte kein Problem damit, bei einem gemeinsamen TG mal die Ausrüstung zu tauschen!
Vorausgesetzt, derjenige „passt“ in meine Konfiguration! :wink:

Servus Colja,

auch wenn das Harness nicht perfekt sitzt - das Razor2 liegt doch stets gut an.

Natürlich dürfen alle Interessierte auch mein Razor2, aber auch das Hollis SMS 50 testtauchen. Und ich bekomme noch mal das XDeep Stealth zum Testen. Das SMS100 steht auch zur Verfügung.

Ich sehe - wir brauchen einen Termin, wo wir alle ins Wasser gehen können und Interessierte auch mal schön testen dürfen.

Viele liebe Grüße
Roby.

1 „Gefällt mir“