Die perfekte Wasserlage - Wege zum richtigen Trimm in SM

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Hallo Zusammen,

heute stellen wir Euch den zweiten Blog von Oliver/nakatomi vor. Er hat sich viel Zeit genommen, um Euch auf eine spannende und interessante Weise an das Thema Sidemount Tauchen heranzuführen. Wir sagen an der Stelle Oliver ein dickes DANKE! Den Text haben wir ebenfalls im Forum gepostet. Sollten Fragen von Euch kommen, habt Ihr da eine gute Möglichkeit diese zu stellen. Oliver wird diese Euch sicher gerne beantworten. Und nun wünschen wir Euch viel Spaß beim Lesen…

Was versteht man unter dem „Trimm“ und der „perfekten Wasserlage“?

Als „Trimm“ bezeichnet man üblicherweise die Position eines Tauchers im Wasser oder besser gesagt seine Schwimmlage.

So sollte es aussehen:

So sollte es nicht aussehen:

Muss Blei abwerfbar sein?

Eine beliebte Frage, insbesondere in der Ausbildung und bei Betrachtung vieler Sidemount Systeme. Allerdings kommt es auf die Rahmenbedingungen an. Ein Taucher sollte jederzeit in der Lage sein aufzutauchen. Ob bei einem Defekt des Auftriebmittels oder des Trockentauchsystems. Dies kann man auf verschiedene Wege erreichen - ein Bleiabwurf ist nur eine Option. Zu vermeiden ist aber der unbeabsichtigte Bleiverlust. Bei einer Dekompressionsverpflichtung bestünde sonst durch einen zu frühen und/oder zu schnellen und somit unbeabsichtigten Aufstieg ein sehr hohes Gesundheitsrisiko.

Und damit sind wir beim Thema „balanced rig“ - das mit dem perfektem Trimm einhergeht.

Im Idealfall sollte ein „balanced rig“ erreicht werden. Die Bleimenge muss so bemessen sein, dass man sich mit (fast) leeren Flaschen im flachen Wasser noch austarieren kann. Gleichzeitig darf nicht zu viel Blei mitgenommen werden, damit man bei vollen Flaschen in großer Tiefe noch genug Auftrieb erzeugen kann, um auch bei defektem Wing oder Trockentauchanzug aufsteigen zu können. Zu viel ist schlecht und zu wenig ist auch schlecht, die Menge muss stimmen.

Im Normalfall sollte der Taucher eine vollkommen waagerechte Schwimmlage einnehmen. Die Betonung liegt hier auf „normal“, denn es gibt eine Reihe von Situationen, in denen ein Taucher in der Lage sein muss seinen Trimm zu variieren. Als Beispiel sei der Bremsberg in der Grube Christine genannt, ein 35prozentiges Gefälle von deutlich weniger als 2 Meter Höhe und gut 40 Meter Länge. In einer waagerechten Wasserlage, würde ein Taucher hier beim Abstieg im Bremsberg mit den Flossen den Boden berühren und das vorhandene Sediment aufwühlen.


Das Foto wurde von Laurent Miroult aufgenommen in Jackson Blue im „Kamin“, der in einem 45 Grad Winkel von 15m auf 30m Tiefe führt.

Entsprechend wird als Kompensation eine um 35 Grad nach vorne geneigte Schwimmlage eingenommen, um dem Gefälle entgegen zu wirken. Demnach wäre der Taucher nicht mehr im eigentlichen Sinne „waagerecht“, sondern 35 Grad nach vorne geneigt, streng genommen aber immer noch parallel zu seiner Umgebung.
Der Taucher sollte demnach stets in der Lage sein eine, den Umständen angepasste, „perfekte“ Wasserlage einzunehmen - horizontal als auch vertikal.

Die Körperhaltung als Grundvoraussetzung für einen kontrollierten Trimm

Die elementare Voraussetzung für einen guten Trimm ist die korrekte Körperhaltung. Der Rücken sollte gerade sein, mit einer Tendenz leicht in das Hohlkreuz zu gehen, der Blick nach vorne gerichtet und der Kopf leicht in den Nacken gelegt. Am Übergang zwischen Ober- und Unterkörper spielt die Hüfte eine wichtige Rolle. Diese darf auf keinen Fall abgewinkelt sein sondern sollte „durchgedrückt“, bzw. gestreckt werden, bei leicht angespannter Po-Muskulatur.

Das sorgt dafür, dass sich Ober- und Unterkörper in einer geraden Linie befinden und nicht, wie bei einem Klappmesser, in einem Winkel zueinander stehen. Eine Besonderheit in Sidemount ist die variable Stellung der Knie und der damit verbundene Winkel der Unterschenkel. Während dieser Winkel in Backmount üblicherweise gut 90 Grad beträgt, die Unterschenkel also im Normalfall senkrecht nach oben zeigen, so muss dieser Winkel bei einem Sidemount Taucher weitaus häufiger variabel sein. Niedrigere Passagen, z.B. in Höhlen oder Wracks, erfordern, dass der Winkel teilweise stark reduziert wird und die Füße mehr in eine waagerechte Position übergeführt werden.

Die „Stellschrauben“ des Trimm in Sidemount

Das Tauchen in Sidemount ermöglicht ein äußerst präziseres Feintuning der Wasserlage. Zu den Komponenten, die einen maßgeblichen Einfluss auf den Trimm ausüben gelten:

  • Die Art und das Gewicht der Flaschen sowie deren Positionierung
  • Die Menge an Bleigewichten und deren Anbringungsort
  • Form, Größe und Lage der Wingblase
  • Das Gewicht der Flossen

Alle oben genannten Punkte lassen sich am besten mit einem Buddy und/oder im Idealfall mit einer Video-/Bildanalyse detailliert betrachten und überprüfen.

Auf der Suche nach dem Trimm

Das Ausbalancieren der Ausrüstung kann, insbesondere aufgrund der Vielzahl von Kombinationsmöglichkeiten, ein sehr schwieriges und frustrierendes Unterfangen darstellen.

Sehr hinderlich ist oftmals, dass ein vorhandenes Ungleichgewicht im Trimm „unbewusst“ durch eine falsche Körperhaltung kompensiert werden kann. So lässt sich eine Kopflastigkeit z.B. durch ein Abknicken des Beckens kompensieren, so dass die Füße in einem Winkel nach unten abstehen.

Von dieser Sorte gibt es viele Beispiele mit einer Gemeinsamkeit: Es wird die Auswirkung eines Haltungsfehlers durch das Hinzufügen eines weiteren Fehlers “kompensiert”, mit teilweise sehr unschönen Auswirkungen.

Es empfiehlt sich daher bei der Suche nach dem Trimm systematisch und schrittweise vorzugehen:

  1. Ermitteln der erforderlichen Bleimenge, um eine Über- bzw. Unterbleiung zu vermeiden
  2. Grundeinstellung des Gerätes
  3. Ermitteln des aktuellen Trimms bei korrekter Körperlage, z.B. über einer Plattform (kopf- oder fußlastig, Kippen nach rechts oder links)
  4. Anpassung der Gerätekonfiguration und Wiederholung von Punkt 3.

Das Gefühl für den Trimm entwickeln

Das A und O den perfekten Trimm zu finden liegt darin, selber ein Gefühl dafür zu entwickeln, in welcher Position sich der eigene Körper im Wasser befindet.
Optimal ist natürlich sich selber auf Video zu betrachten und mit eigenen Augen zu sehen wie man im Wasser liegt. Insbesondere in Situationen mit „Task Loading“, wie z.B. dem Schießen einer Boje, neigt der eigene „Ur-Trimm“ zum Vorschein zu kommen.

Hilfreich ist aber vor allem auch „gefühlter“ Feedback beim Tauchen, z.B. der Körperkontakt mit der Umgebung wie z.B. einer Plattform oder einer Röhre. In waagerechter Wasserlage sollte es zudem möglich sein, durch Anlegen des Kinn´s auf der Brust durch die Beine direkt nach hinten zu schauen.

Ganz sicher ist: Es lohnt sich den Aufwand zu betreiben, um sich optimal auszutrimmen. Ob als Basis für effektivere Flossenschläge, eine Reduzierung des Gasverbrauchs oder einfach deutlich mehr Spaß am Tauchen - die Liste der Vorteile ist lang.

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Grundsätzlich find ich den Artikel sehr gut und hilfreich. Trotzdem möchte ich das ganze etwas relativieren oder darüber diskutieren.

Ich bin der Meinung, dass die perfekte Wasserlage diejenige ist, die für den Taucher am bequemsten ist und gleichzeitig für die Umgebung keine Nachteile bewirkt. Was bringt einem normalen Taucher eine 100% horizontale Wasserlage, wenn er danach jedesmal 2 Tage Genickschmerzen hat, weil er körperlich gesehen, nicht in der Lage ist, seinen Kopf entsprechend ohne Probleme so hoch zu heben, dass er noch was sieht? Ein Freund von mir, der seit den 60er oder 70er Jahren intensiv taucht, taucht absichtlich ca. im 45° Winkel und manchmal auch senkrecht, weil er nicht gut aussehen will unter Wasser, sondern weil er gut was sehen möchte beim Tauchen.

Ich bin damit einverstanden, dass man seine Wasserlage soweit anpassen können muss, dass man nicht alles aufwirbelt, wenns mal etwas enger wird. Aber der Schönheit halber und um nochmals 1% Wasserwiderstand einzusparen, Rücken- und Genickschmerzen haben nach dem Tauchen? Muss nicht sein, wenn ich zum Spass tauchen gehe. Mag sein, dass die „perfekte“ Wasserlage für einen schlanken oder gut trainierten Taucher ohne körperliche Einschränkungen so aussieht, aber nicht für jeden TAucher :smiley:

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Hallo Sandro,

danke für Deinen Einwurf. Aus gesundheitlicher oder persönlicher Situation spricht nichts dagegen. Tauchen SOLL Spaß bereiten!

Aber das WICHTIGE hast Du erfasst: „Tauche so, dass die Umwelt nicht belastet wird!“. Das kann ich völlig unterstreichen.

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Sandro, Deine Einwände sind natürlich berechtigt.
Wichtig ist, so finde ich, zuerst das Bewusstsein für die eigene Körperlage zu entwickeln, das fehlt leider vielen Tauchern.

Was die Körperhaltung an sich betrifft, wenn jemand z.B. einen Rundrücken hat, wird es natürlich schwer in’s Hohlkreuz zu gehen. Entsprechend sind diese „optimalen“ Zustände wie, z.B. sich „gerade“ zu machen und den Kopf in den Nacken zu lege auch eher von relativer Bedeutung. Was nicht geht, geht eben nicht
Es ging mir mehr darum das Prinzip und das Zusammenspiel der Stellschrauben zu verdeutlichen.
Leider ist es dann so, dass oftmals eine (deutlich) fehlerhafte Gerätekonfiguration oder eine falsche Körperhaltung nicht selber behoben wird, sondern (teils unbewusst) durch weitere Fehler kompensiert wird.

Oliver

der Umweltfaktor sollte natürlich beachtet werden
und auch der Spaßfaktor
persönliches bzgl. Gesundheit spielt auch eine Rolle
weiteres bzgl. Gesundheit, ich habe schon häufiger gelesen und finde es logisch nachvollziehbar, dass eine waagerechte Körperhaltung auch eine bessere Entsättigung erlaubt, Lunge gleichmäßiger ‚belastet‘ somit bessere Abatmung von Stickstoff möglich, Druck auf Körper eher ähnlich, und auch die Luft im evtl. genutzen Trocki besser verteilt und damit besser verteilte Isolation, etc., vllt. is das ja für den ein oder anderen auch ein wichtiger Punkt der hinzu kommt, und ja gilt auch bei ‚Nullzeittauchgängen‘ sauber austauchen :wink:

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Ich denke, wir können uns darauf einigen, dass der Spaß am Tauchen im Vordergrund steht (darum sind wir hier) und niemand das Wasser mit Schmerzen verlassen sollte. Denke aber auch nicht, dass der Artikel nicht so dogmatisch gemeint war, dass dieses Opfer in Kauf genommen würde.

Aber hier geht es letztlich auch um ein Gesamtkonzept: richtige Bleimenge, gute Einstellung der Ausrüstung, Umweltfreundlichkeit, gleichmäßige Druckverteilung im Körper, geringe Aufsättigung durch einen effektiven Flossenschlag und ein gutes AMV und, und, und… In der Hinsicht habe ich dieses Forum immer sehr geschätzt - wegen des hohen Anspruches. Eine Stage an die Seite knallen kann jeder, auch wenn das nicht die hier vertretene Anschauung vom Sidemounttauchen ist. (Siehe Bereich Ausbildung)

Spaß kann letztlich auch kein Totschlagargument sein. Habe schon Leute gesehen, die mit viel Spaß Korallen mähten. Die waren nicht bösartig, sondern einfach in jeder Hinsicht unbewusst. Eine Sensibilisierung über solche Artikel begrüße ich daher sehr. Dass man sich damit nicht kaputt machen sollte, ist klar.

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@Stefus: Gut auf den Punkt gebracht!

Dogmatisch - keinen Falls.
Hilfestellung - gewünscht.
Umwelt - im Auge behalten
Spaß - solange nicht zu Lasten Mensch oder Umwelt
Gesundheit - geht vor, Thema Entsättigung haben wir mal draussen gelassen. Sprechen von Spaß- und Nullzeittauchgängen. Wobei: Tief, Dunkel, Kalt auch Spaß bereiten.

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Bezüglich des Bewusstseins über die eigene Körperhaltung (Wasserlage) beim Tauchen wäre es interessant, ob die Propriozeption (Eigenwahrnehmung über die Stellung der eigenen Gliedmaßen im Raum) unter Wasser anders ist als über Wasser. Hat da jemand Informationen zu?

@Roby: vielen Dank. Sind uns da einig. Nur, dass die Auf- und Entsättigung m.E. immer eine Rolle spielt. Auch wenn ich in der Nullzeit bin, ist das kein 100%iger Ausschluss eines (leichten) Dekounfalls. Wenn ich jetzt wie bekloppt durchs Wasser pflüge mit hohem Widerstand (nicht beim Austauchen), kann es schon sein, dass die normale Dekotabelle nicht mehr maßgeblich ist. (Darum gibt es ja auch Tabellen für körperliche Arbeit unter Wasser.) Und warum nur von Nullzeittauchgängen reden? Trimm und Sättigung sind doch in jedem Falle ein Thema. Aber das ist außerhalb des Themas.

@Scubalix: habe dazu keine Informationen. Von mir kann ich sagen, dass ich da immer durchaus Probleme hatte. Wenn man nicht gerade einen Trocki hat, bekommt man ja wenig externen Feedback über seine Körperlage. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Körper sich in Sachen Eigenwahrnehmung erst durch sehr viele Tauchgänge neu Schulen muss. Aber das ist nur meine Vermutung.

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Die eigene Wahrnehmung zu verfeinern ist in der Tat nicht einfach.
Was mir am Anfang geholfen hat, war immer wieder dicht über dem Boden zu schwimmen und periodisch nach hinten zu schauen, ob ich Sediment aufgewühlt habe. Das funktioniert zum Beispiel hervorragend wenn man in Hemmoor auf der Strasse am E1 schwimmt. Man „entstaubt“ dabei höchstens den Belag und macht nichts kaputt.
Eine Weitere Variante ist knapp über ein Hinternis hinweg zu schwimmen, eine Astgabel o.ä, und zu fühlen mit welchem Körperteil man es zuerst berührt. Auch Röhren sind hier sehr hilfreich.
Was natürlich auf geht, ist auf einer Plattform senkrecht zu „starten“ und zu „landen“ und darauf zu achten, ob die Knie oder die Brust zuerst die Plattform berühren.

Oliver

Moin,

was mir unheimlich geholfen hat um überhaupt zu merken wie man sich im Wasser befindet, waren die „Freiwasser-Aufstiege“ zu Anfang meiner Taucherei, in Hemmoor von „gaaanz unten“!
Zunächst natürlich entlang der Steilwände um ne`Referenz zu haben, später nun wirklich von „mitten drinn“ und „damals“ hatten wir keine Bojen sondern Klodeckel!

Gruß, Kuddel.

Hallo Zusammen,

vielleicht könnt ihr mir in Bezug auf den Trim während des Tauchens helfen.

Ich neige eigentlich schon immer dazu, mit den Schultern sehr weit oben zu sein. Daraus resultiert natürlich keine waagrechte Tauchlage. Habe schon einiges versucht, z.B. mehr Blei Richtung Schultern verschieben, aber das bringt nicht so wirklich was. Beim Tauchen selbst habe ich ein gutes Gefühl, meine Tauchlage ist aber wohl dann gut, wenn ich das Gefühl habe, nach vorne zu kippen (Füße hoch).

Ich habe mal ein kleines Bild angehängt, leider nicht perfekt von der Seite, aber man kann es erkennen.

Hoffe ihr könnt mir da etwas helfen.

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Hallo Tobi,

für mich sieht es so aus, als ob Du deutlich kopflastig bist. Das würde auch Deine Körperhaltung im Bild erklären, mittels derer Du die Kopflastigkeit kompensierst.
Ich würde zuerst probieren das Blei deutlich weiter nach unten zu schieben.
Ferner sitzen die Flaschen sehr weit vorne, was für das single Bungee System wohl normal ist. Als zweiten Versuch (wenn das Blei verschieben keinen 100%igen Erfolg bringt) probier Dich waagerecht auszutrimmen und beide Flaschen mit den Händen 5-10cm weiter nach hinten zu drücken. Wenn das Deinen Trimm positiv beeinflusst, wäre eine Möglichkeit über ein anderes Bungee System nachzudenken.

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Absolut richtig wie nakatomi beschrieben hat. Natürliche Gegenbewegung.

Ahoi,

Ferndiagnosen nach kleinen Fotos sind natürlich immer so eine Sache… was mir jedenfalls mal spontan auffällt: das Wing scheint ziemlich voll zu sein. Wenn man sich gut ausgebleit hat dürfte da im Normal-tauch-zustand bei weitem nicht so viel Luft drin sein.
Je mehr Luft in das Wing reingepumpt wird, desto mehr Auftrieb gibts im oberen Bereich, was auch mit dazu führen kann, das Du vorn immer etwas höher bist.

Geringe Neigung der Körperachse (Kopf etwas höher) ist im übrigen meiner Ansicht nach im Trocki kein Makel, im Gegenteil. Dadurch wird die Luft im Oberkörperbereich gehalten, und steigt nicht so schnell in die Füße. Sehr wichtig dabei ist nur, das die Knie nicht runterhängen, sondern Oberkörper und Oberschenkel eine Linie bilden. Unterschenkel mit Flossen dann eher nach oben abknicken.

Also viell. mal etwas weniger Blei nehmen und gucken wies dann ist.

Hier hab ich noch was aus einem alten Beitrag reinkopiert, was auch zu dem Thema hilfreich sein könnte:

Also: ein 2 kg Bleistück mit ca 1,2 m Leine dran.
Blei Unterwasser auf Grund hinlegen, sich selber genau drüber platzieren und das Leinenende in die Hand nehmen.
So schwebt man horizontal ca. 1 m über dem Blei.
Dann die Augen zumachen, oder Blindmaske aufsetzen…
und mal so 3-5 min abwarten was dann passiert.

Möglichst ruhig und stabil über dem Blei schweben. Nach einer Weile verliert man das Gefühl für die Orientierung und kann sich auch nicht mehr unbewußt in der Neigung korrigieren, wie man das mit optischer Referenz sonst eigentlich immer macht.
Dabei merkt man dann genau wo die Schwächen bzw. Tendenzen liegen. Korrigieren sollte man natürlich auch ohne die Augen aufzumachen. Man merkt ganz genau an der Leine ob man z.B. das Blei überschwimmt(Zug nach hinten) oder sich verdreht(Zug zur Seite) etc. Bei Grundberührung merkt man ob der Trimm stimmt: Wenn man mit Knien oder Flossen aufkommt:zu hecklastig. Die leicht vor dem Körper abgewinkelt gehaltenen Arme sollten der tiefste Punkt sein, und daher auch zuerst unten ankommen. Wenns einem hinten irgendwann die Flossen hochzieht: zu kopflastig.

Grüße,
Olli

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Das wird’s sein. Deine Alus dürften eh keinen großen Einfluss auf die Körperlage haben.

Auf dem Bild sieht es so aus als hättest du auch viel zu viel Luft im Anzug/in den Beinen. Die meisten Taucher überbleien sich eh, IMHO. Es ist viel leichter zu tarieren und sich gut zu trimmen, wenn du die richtige Menge Blei dabei hast. Ich würde erstmal nichts ändern und mal versuchen mit (viel) weniger Blei tauchen. Wenn du mit „leeren“ Flachen auf 5 m noch die Lunge vollknallen kannst, dann hast du zu viel Blei… normal Atmen reicht. Würd’ mich nicht wundern, wenn du +4 kg weglassen kannst, scheinst ja auch nicht gerade tief zu sein auf dem Bild.

Hi Tobi, es über die Optimierung der Bleimenge zu machen ist sicher der naheliegende Weg. Scheinbar trägst du einen Trilaminat, dann ist die Tiefe erst einmal egal. Dein Gesamtvolumen ändert sich während das TG dann nur durch das abnehmende Gewicht des Gases. Darum handhabe ich es immer so, dass davon abgesehen gar keine Luft im Wing ist. Tarieren heißt, in der Tiefe neutral sein. Neutral bist du, wenn du genau so viel Blei dabei hast! wie dein Anzug Luft braucht, um sich angenehm zu tragen und ausreichend zu isolieren. Alles, was darüber hinaus ist und (vom Ausgleichsvolumen des Gasgewichtes abgesehen) hinaus geht, ist m.E. überbleit. Außerdem taucht sich wandernde Luft im Anzug nicht so angenehm. Die Isolation macht der Unterzieher, nicht die Luft. Wenn es zu kalt ist trotz genug Volumen für den Unterzieher besseren einen neuen holen, statt 4 Liter Luft drauf zu knallen (auch wenn das auch isoliert, optimal ist es nicht) - und die Luft in deinem Wing bringt dir weder Isolation noch sonst Vorteile.

Ich denken, dass es auch eine Kombination von Problemen sein kann: weil du zu viel Gewicht unten hast, bringt das wenige im Schulterbeeich nichts, zumal sich dort zu viel Luft sammelt. Weil du zu viel Blei hast, ist zu viel Luft im Wing, dass du oben hoch kommst, und weil du oben noch kommst, sammelt sich dort die Luft im Trocki, was diesen Effekt weiter vorantreibt.

Ich würde erst einmal richtig viel Blei runternehmen. Wenn das Auslassventil schlecht anspricht, der Anzug drückt und du eher leicht auftreibst (gerade am Ende des Tauchganges (nicht wegen der Tiefe, sondern weil die Flaschen leer sind)) wieder etwas Blei nachlegen, bis es passt. Wenn das beim Trimm nicht hilft, liegt es zumindest nicht am Blei.

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Danke für eure Anregungen. Werde in den nächsten Tage das ganze mal Versuchen und dann berichten.

So, leider hat es etwas gedauert bis ich wieder zum Tauchen gekommen bin. Dennoch möchte ich Euch meine Erkenntnisse nicht vorenthalten.

Habe zum Testen 2 kg Blei abgelegt, damit konnte ich mich mit 60 Bar in beiden Flaschen noch gut auf 3m halten. Habe UW einen Spiegel gefunden, den habe ich natürlich gleich zur Kontrolle verwendet. :wink: Die Tauchlage war ziemlich gut, aufgefallen ist mir dass meine Flaschen wenn sie im Bauchgurt eingeklickt sind, immernoch viel zu hoch sind. Habe daraufhin die D-Ringe weiter nach vorne geschoben.

Um evtl. noch mehr Blei abzulegen, habe ich dann bisschen umgebaut.

Alu Backplate mit 4 kg Blei raus, dafür eine 3mm Edelstahl Backplate rein. Damit war es mir nur nich sehr schwer möglich bei 50 Bar auf 3 m zu bleiben. Die Lunge kam mir schon fast durch den Atemregler heraus, kein schönes Gefühl. :flushed:

Wie verhält sich eine Alu Backplate beim Thema Auftrieb? Alu Backplate mit 4 kg Blei vs. 3mm Edelstahl Backplate.

Werde also die Variante mit der Alu Backplate beibehalten. :smiley:

Weiterhin ist mir erstmalig aufgefallen (liegt wohl an der richtigen Bleimenge), dass meine Füße etwas nach oben gehen. Konnte die Diskussionen um Fußblei und schwere Flossen bis dahin nicht nachvollziehen. Evtl. werde ich mir mal paar Vollgummiflossen zum Testen suchen.

Danke nochmal für Eure Tipps. :wink2:

Füße oben sind doch nicht unbedingt schlecht. Besser als Füße im Schlamm zu haben. Hast du denn Luft in den Beinen? Sollst ja auch nicht stehen wie ein Seepferdchen.