Nuttlar

Hallo Oliver,

wieviele Schüler hast Du in deiner Zeit als Instruktor oder bei Begleitung von Kursen oder auch privat erlebt, bei denen Du ruhigen Gewissens einen Haken an die von Dir genannten Spiegelstriche 1, 2, 3 und 5 :wink2: (die ich alle voll unterschreibe) machen konntest, als die sich für einen Cavekurs angemeldet haben oder dies konkret vor hatten und die das dann in 6-8 Tagen an einem Stück durchgezogen haben?

Genau so kenne ich es und genau so war es auch bei mir und so ziemlich allen meinen Tauchbuddies. Einige Verbände setzen sogar ganz konkret solche zeitlichen Marker, um die Sache zu „entschleunigen“. Aber klar ist auch das nicht unbedingt der Königsweg, denn der faule Taucher wird die Zeit nicht nutzen, um das Erlernte zu vertiefen, wirklich die Tauchgänge machen usw. Das führt dann bei manchen auch dazu, dass sie im Cave 2 wieder auf Cave 1 Niveau anfangen und ohne Brevet nach 6 Tagen abreisen müssen.

Hallo germie,

Eine Frage hätte ich: würdest Du jemanden Full Cave brevetieren, der beim Tarieren mit dem Trocki fast senkrecht im Wasser steht, der Trimm ca. 45 Grad beträgt, der massiv „handfinning“ einsetzt und der beim Deflaten des Wings die Hauptlampe nicht in die rechte Hand nimmt und somit für ein wildes Lampengewedel sorgt?

Einen echten zero to zero Kurs hab ich nie begleitet oder sonst beobachtet.
Es gibt wohl Leute die das gemacht haben, davon habe ich einige getroffen, aber das ist (zumindest bei allen Instruktoren die ich kenne bzw. schätze) die absolute Ausnahme.
Fast alle lehnen das auch ab und würden ea wenn überhaupt nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen so ausbilden.
Auch wenn die meisten der Skills beim Schüler oft gegeben sind, vom Kopf her und in Hinblick auf die Erfahrung muss man auch mit wachsen. Das geht in so kurzer Zeit einfach nicht.

Bei mir wer es damals so, dass mein Buddy und ich 6 Kurstage über 1 1/2 Wochen verteilt hatten und zwischen den Kurs-Einheiten selber getaucht sind. Wir hatten dann Apprentice als Brevet, was wir schlicht dafür wollten, um in der Grube Christine am Stiefel/Snap&gap unterhalb des Bremsbergs tauchen zu können (eine Navigationsentscheidung) was mit Intro nicht gegangen wäre.
Nach einem halben Jahr und ca. 40 Cave TG sind wir zurück und haben full cave mit den fehlenden 2 Tagen abgeschlossen.

Ein Jahr danach hatte ich eine Freundin von mir auf den Kurs vorbereitet, über Monate, sie hat dann ebenfalls bis Apprentice in etwa der gleichen Zeit gemacht.
Aber auch das geht meiner Ansicht nach wirklich nur wenn man sehr gut vorbereitet ist.

Auf der anderen Seite hab ich sehr viele Taucher erlebt, die gar keine Karte bekommen haben und entsprechend Skills und awareness aufbauen mussten. Das passiert weitaus häufiger, als dass jemand in 8 Tagen durch den Kurs rauscht.

Sent from my MI 9 using Tapatalk

Ich kenne der Taucher nicht der senkrecht und mit ‚handfinning‘ ein Cave-Schein bekommen haben, auf jeden fall nicht in meiner Gegend. Die werde ich auch nicht brevettieren. Wenn mann das sieht, dann redet mann von zero to hero, aber es gibt auch Taucher der wirklich es in 6 wochen intensivkurs noch nicht können. Ich mache zu hause schon übungen. Dann sind auch die sachen wie Lampkommunication schon geübt. Aber auch Leinenarbeit. Das hilft sicher wenn mann dann in die Höhlen fahrt.
Habe ich Taucher kein Schein gegeben? Ja. Und erklärt was noch fehlt. Die meisten gehen dann üben. Ofter habe ich vor einen Kurs gesagt: übe erst, du bist noch nicht fertig.

War nur auf meinen Vorposter bezogen… Ich gehe auch von AOWD als Mindestvoraussetzung aus. Dennoch würde ich die Aussage nach meinen Erfahrungen so stehen lassen.

Aus meiner Sicht (TDI) geht der Trimix nur über Nitrox II und Advanced Deco Procedures. Wenn auch vielleicht nicht Pflicht sollte da der Trim schon eine Rolle spielen…

Bewusst habe ich auch immer vom „durchschnittlichen OWD`ler“ und durchschnittlichem Trimix Taucher" gesprochen. Denke es gibt auf jedem Level Ausnahmen in beide Richtungen.

Mit „OWD“ meinte ich einen Openwater/Freiwassertaucher im Gegensatz zu einem Cave Diver der im overhead environment taucht.
Letztlich ist es weitgehend egal ob man brevetiert ist als OWD, AOWD, Trimix Taucher, Sporttaucher oder technischer Instructor, am Brevet kann man einfach nicht den Stand oder die Skills des Tauchers in Bezug auf eine Eignung für Overhead Training ablesen.

Aus genau dem Grund hat GUE einen Fundamentals Kurs eingeführt (inkl. einem Qualitätsmanagementsystem), der ganz klare Rückschlüsse auf eine derartige Eignung zulässt. Jemand der einen tec Pass geschafft hat, ist von den Skills her fähig mit Cave Kursen oder mit Tec Kursen zu beginnen.

Um es noch deutlicher zu sagen, es gibt sogar brevetierte Cave Diver, die ungeeignet sind in der Höhle zu tauchen und (warum auch immer) an ein Brevet gekommen sind. Das ist auch genau der Grund warum es diese Check Dives gibt, bzw. offenbar geben muss, auch wenn sie keiner will. Traurig genug…

Und klar hast Du Recht, man sollte meinen, dass jemand der AN/DP oder Trimix gemacht hat nicht taucht wie eine Pottsau. Aber eine gute Wasserlage ist immer relativ. Solange das nicht mit harten Messkriterien, z.B. Gradzahlen und in Zentimetern/Fuß definiert wird wie bei GUE, ist das eher nutzlos. Auch ohne Qualitätsmanagement ist das wenig zielführend.
Wenn der Instructor selber wie eine Pottsau taucht und sein Intructor Brevet durch Wohlwollen oder Geldeinsatz bekommen hat, werden seine Schüler vermutlich auch zu Pottsäuen.

Auch, und hier wird langsam ein Schuh draus, gibt es auch reichlich Cave Instructoren, die selber extreme Probleme haben ihre Ausrüstung zu streamlinen, Trimm und Tarierung zu halten (ohne mit den Händen zu fuchteln) oder die keinen Frog Kick können. Und einige davon sind oder waren übrigens Training Directoren oder in sonstigen Board Positionen der Verbände.

Der Fisch fängt immer am Kopf an zu stinken.

1 „Gefällt mir“

Da kann ich mir in mir in der Tat noch keine Meinung zu erlauben. Lässt sich aber glaube ich so auf fast jedes Tauchlevel umlegen. Schon viele „Weltmeister“ mit Instructorscheinen durch den „Open Water Schlamm“ wühlen sehen.

Wie läuft so ein Guidance in Nuttlar eigentlich ab ??
Es ist eine Gruppe mit 8 Leuten, wenn ich das richtig lese. Kommt mir ein bisschen viel vor.
Dürften ja alles Taucher sein die „Untertage“ noch keine Erfahrung haben.

Ich hatte das vor ein paar Jahren mal mitgemacht. Die Gruppe wurde aufgeteilt… Ich meine es wurde sogar schon in der Bestätigungsmail getaktet zu welcher Gruppe man gehört bzw. wann man da sein soll, um sich nicht gegenseitig auf den Füßen zu stehen.
Im Wasser sind wir kurz vor dem Bremsberg links abgebogen und durch die beiden nicht vollständig gefluteten Kammern. Wer wollte, durfte danach noch ein paar Meter, ich glaube bis zu einem Schild, wo dann auch der Guide gewartet hat, in den Bremsberg tauchen.

1 „Gefällt mir“

Bei dem von Jenner geschilderten Sachverhalt handelt es sich um das sogenannte „Cavern Schnuppertauchen“, dessen einzige Voraussetzung ein gültiges OWD Brevet ist und wo eine Gruppe von 6-8 Tauchern selbstständig den Bereich betauchen kann, wo man jederzeit direkt auftauchen kann.

Unter Guidance wird in Nuttlar ein geführter Tauchgang im Overhead Bereich verstanden, wo ein technisches Brevet zwingend Voraussetzung ist. Die Guidance hat nichts mit dem „Cavern Schnuppertauchen zu tun“. Je nach Ausbildungstand ist das Verhältnis Guide/ Kunde 1:1 oder 1:2. Und je nach Ausbildungstand kann das gelbe/ rote System getaucht werden.

1 „Gefällt mir“

Habe das dann in der Tat falsch gelesen. Das Cavern Schnupptertauchen meinte ich…nicht den Guidance.
Trotzdem finde ich 8 Leute in einer Gruppe, die keine „Untertage“ Erfahrung haben, ein wenig groß.
Es reizt uns trotzdem, denke wir werden das mal probieren…

Hat es sich gelohnt ??

Schau es dir auf YouTube an und entscheide bitte selbst… Ich war keine Woche davor in Mexiko und von den Cenoten ziemlich verwöhnt.

Finde in diesem Thema keinen YouTube Link zu einem Tauchgang ??
Gibt es von dem Cavern Schnuppertauchen ein Video ??

Ich habe mit Google dieses hier gefunden:

Das trifft es eigentlich ganz gut. Im Grunde ist es ein Nachttauchgang in für Sporttaucher etwas ungewöhnlicher Atmosphäre. Je nach Wasserstand ist der Bereich relativ klein, weil ein sehr schöner Teil mit sehr klarem Wasser einen extrem niedrigen Wasserspiegel hat und letztes Jahr zB kaum betaucht werden konnte. Aktuell ist der Wasserstand aber wieder besser.

Man hat in ca. 20 Minuten das gesamte Areal abgetaucht. Im Schnitt machen die meisten nach gut 45 Minuten Schluss. Überwiegend wegen der Kälte, oder weil sie alles gesehen haben. Ob man das machen will, muss wirklich jeder selbst entscheiden. Ich werde dazu keine Empfehlung aussprechen, nicht dass es als Werbung ausgelegt wird.

Die Gruppeneinteilung geschieht für gewöhnlich vor Ort, da zunächst erfahrene Taucher mit guten Flossentechniken dort tauchen sollen, damit die zweite Gruppe keine Nullsicht hat. Das Echo der Sporttaucher ist ganz überwiegend positiv. Ein paar Unzufriedene gibt es immer und das ist ja auch völlig ok.

2 „Gefällt mir“

Danke dir. Wenn ich mir die freien Termine anschaue, ist das Schnuppertauchen wohl sehr begehrt.

2 Tauchgänge werden auch angeboten. Sind das dann beide in dem gleichen Bereich oder gibt es noch was anderes zum Beschnuppern??

Ein Tauchgang reicht imho vollkommen aus. Der zweite Tauchgang ist in dem selben Bereich. Der einzige Unterschied besteht dann darin, dass unter Umständen die Sicht etwas schlechter ist.

Es ist wirklich gut möglich, alles innerhalb eines Tauchgangs in Ruhe anzuschauen.

1 „Gefällt mir“

Ist gebucht…
Danke für die Infos…

Bitte.

Da wünsche ich dann viel Spaß :smiley:

Am Samstag hatten wir unser Schnuppertauchen nun.(Cavernbereich)
Es gab positives, aber leider auch negatives.
Positiv war das es echt toll war dort unten zu tauchen, die ganze Atmosphäre, das dunkle, der Gang runter zum Wasser…den gelben Container am Eingang…kannte man bisher nur aus FB und Youtube. :smiley:
Negativ war der Ablauf. Wir kamen um 10 45 Uhr an (Treffpunkt war 11 Uhr) und der Guide (Namen haben wir nicht mitbekommen) war schon am reden mit den anderen. Man sollte wenigsten bis zum vereinbarten Zeitpunkt warten bevor man wichtige Infos bespricht. Es geht ja nicht um einen Spaziergang ,sondern um ein Bergwerksschnuppertauchen. Ein Paar kam um kurz vor 11 Uhr und hatte so gut wie nichts mitbekommen. Liste ausgefüllt, alles mit ok oder ja gekennzeichnet. Keine Kontrollen von irgendwas. Vor dem Eingang oben dann das gleiche, er fing schon wieder an mit Erklärungen, obwohl noch nicht alle da waren. Zum Tauchen dann, die Gruppe von 8 Leuten war zu groß für unser Empfinden. Insgesamt waren es 16 Leute, auf 2 Gruppen aufgeteilt. Wir hatten leider Leute dabei die noch nie etwas von Frogkick gehört hatten. Nicht das meine Frau und ich Profis sind , aber ein paar grundlegende Dinge wie Flossenschlagtechniken sollte man ansatzweise beherrschen. Das versaute halt ziemlich viel. Sicht teils echt null, Silt out vom feinsten. Gut war das wir alleine tauchen durften, so haben meine Frau und ich uns von der Gruppe später abgesetzt. Leider war es da schon zu spät und der Gang Bremsberg runter war null Sicht. Das Stopschild sah man erst 20 cm vorher.Ich versteh halt nicht wieso man so etwas bucht wenn man nicht ansatzweise tarieren kann oder die besagten Flossenschlagtechniken beherrscht. Wir haben alle mal begonnen, wir haben alle mal irgendwann die Sicht für andere Taucher verschlechtert, aber wir haben dann kein Tauchen im Bergwerk gebucht. Weiß auch nicht wie man das „Problem“ lösen kann, es kann ja kein Checkdive für das Schnuppertauchen geben.
Schon als ich den Schnorchel bei dem einen Kollegen an der Maske sah, ahnte ich nichts gutes. :smiley:
Alles in allem war es eine tolle Erfahrung.