SM auf Bonaire

Servusla!
Wollte einen kurzen Abriß meines Tauchurlaubs auf Bonaire abliefern…
Ich schloß mich einer Tauchgruppe an, die sich zwei Wochen auf Bonaire (eine der ABC-Inseln vor Venezuela) versenken wollte. Leider konnte unsere Organisatorin krankheitsbedingt nicht mit…
Nach dem Anflug mit Zwischenstop in Aruba kamen wir abends an und bezogen erstmal Quartier. In unserem Fall direkt an die Basis angegliedert in Appartements (einfach, aber zweckmäßig für je 2 Pers.). Am Folgetag dann einchecken, Formalitäten erledigen und ein Briefing über das Tauchen auf der Insel.
Fast die gesamte Westküste ist Tauchgebiet, nur eine Ausnahme im Nationalpark im Norden. Fast alle der rund 60 ausgewiesenen Tauchplätze sind mit dem Auto erreichbar und man geht vom Strand aus ins Wasser. Nur eine Handvoll ist nur per Boot erreichbar. Die vorgelagerte Insel Kleinbonaire bietet auch etliche Tauchplätze, muß aber mit dem Boot angefahren werden. Wir verzichteten darauf, da uns die Hauptinsel vollauf genügte.
Generell benötigt man eine Tauchgenehmigung der dortigen Naturschutzbehörde STINAPA, welche im Vorfeld via WWW für 45$ erworben werden sollte.
Mietwagen sind essentiell und für Taucher gibt es Pick-ups: 5 Sitzplätze und eine große Ladefläche für´s Gerödel. Sehr angenehm.
Da es zwar seit 01.10.19 einige Vorschriften und Verkehrsregeln auf Bonaire gibt, diese aber keinen interessieren, kann man auch auf der Ladefläche mitfahren. Richtig anarchisch fühlt sich das an, wie vor ´nem viertel Jahrhundert z.B. in Griechenland auch :grinning:
Unsere Basis hatte (als einzige) auch Stahlflaschen. Meist 10 und 12 Liter für BM. Alu ist auch verfügbar. Sowohl Luft wie auch Nitrox.
Ich nahm meist zwei 10-ltr-Stahlflaschen und mein eigenes Rigging-Kit und nutzte sie für zwei TG! Die Ventile sind halt nicht ideal, aber damit kam ich klar. Zum Schluß hin nahm ich auch die „echten“ SM-Flaschen" der Basis her: 5- und 7-ltr-Stahlflaschen, fertig geriggt. Hier paßten die Ventile (Brückenventile!), aber das Rigging war m.E. seltsam. Hab´s ignoriert und toleriert, wenn die Flaschen etwas krumm eingedreht hingen…
Der Check-TG wurde als „Blei-bestimmungs-TG“ deklariert und war sehr entspannt.
Der Einstieg ist meist einfach (manchmal über kleine Felsstufen), aber das befestigen der Ausrüstung und Flossen anziehen usw. ist bei Wellengang etwas mühselig. 10 - 15m vom Auto zum Wasser, rein, fertig. Fast alle TP sind mit gelben Steinen am Straßenrand markiert und mit gelben Bojen im Wasser an der Riffkante. Die Kante ist meist noch ein gutes Stück vom Ufer weg. Die Amis schwimmen hin und tauchen dort ab, mir war das immer zu blöd (Welle usw.) und ich bin immer gleich runter und hab so auch viel gesehen! Bis zu 100m muß man also erstmal zur Kante zurücklegen. Meist Sandgrund mit Korallenblöcken. Aber trotzdem Fisch und Schildkröten und Kleinzeug für aufmerksame Beobachter. Die Riffkante beginnt meist bei 7-8m und fällt dann schräg ab bis 30-50m. Dann kommt wieder Sand.
Viel Fisch (nur Einheimische dürfen mit Leine ohne Netz um die Insel herum für den Eigenbedarf fischen!) und sehr viel Kleingetier. Barrakudas, Tarpoons, Doktorfische, Barsche, Papageifische, Falterfische, Schnapper, Kofferfische, Igelfische, Plattfische, Muränen, Rochen, uvm.! Makrofans finden gebänderte Scherengarnelen, Putzergarnelen die einem die Finger maniküren (Achtung: hab mal ned genau hingeguckt, dann war das stattdessen ein Pistolenkrebs - der hat mir eine geknallt!), Einsiedlerkrebse, Schnecken, Schlangensterne usw.! Highlight waren ein Fangschreckenkrebs und die riesigen Langusten und Bärenkrebse und wenig scheue Oktopoden! Schildkröten sind an manchen TP in größerer Zahl anzutreffen.


Auch will ich die herrlichen Wracks erwähnen! Die „Hilma Hooker“ ist das bekannteste. Genial! :flushed: Dann gibt es noch einige kleine Schlepper, alle gut erreichbar mit max. 30m Tiefe.

Nachttauchgänge sind ebenso einfach möglich. Hierbei erschrickt man immer, wenn die riesigen Tarpoons (>1m) von hinten in geringem Abstand überholen.
Einige Plätze werden genutzt, um Korallenbäume aufzustellen. Konstruktionen, an denen Korallenstücke aufgehängt werden, um diese zu vermehren und wieder auszusetzen. Obwohl die Riffe hier super aussehen, sind sie doch im Vgl. zu früher stark zurückgegangen, zumindest was bestimmte Arten betrifft.
Einziges Manko dieses Urlaubs waren die Moskitos, die in Divisionsstärke auftraten und den Aufenthalt im Freien ohne Wind fast unmöglich machten.
Ich versuche noch ein Bild zu finden und anzuhängen wenn möglich…
Bei Fragen jederzeit melden!
Grüße, Frank

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Danke für den ausführlichen Bericht!

Hallo,

dann erzähle ich mal hier etwas über Bonaire.
In Kurzform: Dies ist meine Lieblingsinsel!

Die längere Variante:
Wir waren jetzt zum 3. Mal auf Bonaire, genaugenommen zum 4. Mal. Doch das AIDA-Kreuzfahrtabenteuer zähle ich nicht wirklich dazu. Wobei die Kreuzfahrt das bewirkt hat, was eine Kreuzfahrt so macht. Es ist ein Reinschnuppern in Städte, Länder, Kulturen. Und diese ABC Inseln (Aruba, Bonaire und Curacao) haben uns so gut gefallen, dass wir den nächsten Jahresurlaub mit Inselhopping verbracht haben. Ziel war eigentlich Urlaub machen und ein wenig schnorcheln. An Tauchen war da noch gar nicht zu denken.

Aruba - die wohl touristisch am größten erschlossene Insel. Mit Hotelburgen und Partymeile. Aber auch mit weissen Sandstränden und vielen bunten Fischen.
Curacao - die größte Insel. Bei der Ankunft dann eher ein Schock. Alles ist vergittert. Alles! Supermärkte nur mit Bedienung und/oder Türsteher. Ausnahme die Hauptstadt wo die Kreuzfahrtouris hinkommen. Da ist alles schön bunt und leuchtend. Im Wasser wieder alles schön, kann da nur als Schnorchler berichten, da zu dem Zeitpunkt kein Taucher.
Bonaire - wenn man von Curacao auf Bonaire kommt, ist erstmal alles anders. Luxusgeschäfte für Uhren/Schmuck/Kleidung Fehlanzeige. Vergitterte Häuser Fehlanzeige. Das sieht alles ziemlich normal aus. Gut, wenn ich es ganz krass beschreiben würde: Außer Tauchen und Kitesurfen hat Bonaire auch nichts.

Kleiner Abriss, wie wir zum Tauchen gekommen sind:
Eigentlich waren wir mit Schnorcheln sehr glücklich. Vom Strand aus reingehen und ein paar bunte Fische sehen. Wir waren/sind so Oberflächenschnorchler, mit Decathlon Vollgesichtsmaske etc.
Und dann den Rest des Tages genießen, etwas von der Insel sehen.
Auf Curacao wurde ein Bootstrip zu einem Bluehole angeboten. Eine kleine Grotte in welche man hineintauchen konnte. Am Ende des Bootstrip am Divecenter vorbei gegangen und eine Werbetafel endeckt. PADI AOWD für 2xx USD.
Ein sehr guter Freund ist Taucher und hatte ein ganzes Kartenspiel an irgendwelchen Kärtchen, heute weiss ich, dass man die Dinger Brevets nennt. Und ich erinnerte mich, dass er mit OWD anfing und man unbedingt den AOWD bräuchte. Das war das einzige, was bei mir hängen geblieben ist.
Also mal gefragt, wie das abläuft und wann man starten könnte. Welche Spezialität möchte ich den machen? Nachttauchen, Wrack? Tief und Navigation ist Pflicht.
Ähm, wie wäre es erstmal mit tauchen?
Ok, ich habe dann schnell kapiert. Erst OWD dann AOWD.
Nach unserem AIDA Tauch-Schnupperkurs der nicht optimal war, weil es Probleme mit den Ohren gab, war Tauchen eigentlich abgehakt.
Doch wir wollten auf Bonaire das Thema nochmal angehen. Wenn es Probleme gegeben hätte, hätten wir auch nicht den ganzen Kurs bezahlen müssen, sondern eben nur den 1. Tag.
Wir selbst hatten uns vorgestellt: Wir müssen ja nicht tief. Nur so „Schnorcheltauchen“, also wenn man mal was sieht, dass man auch mal näher rankommt, so bei 3-5m und nicht nur immer die Draufsicht von oben hat.
Unseren OWD haben wir bei Wannadive gemacht. Mittlerweile hat Wannadive 2 Locations. 1x beim Eden Beach (Tauchspot Front Porch) eher nördlich gelegen und 1x beim Tauchspot Windsock eher im Süden.
Mit meiner heutigen Erfahrung würde ich Wannadive und besonders unserer Tauchlehrerin 5/5 Sternen geben.
So nebenbei bemerkt sind mir während des OWD fast die Augen ausgefallen, als wir dann beim 3. TG ein echtes Riff gesehen haben. Das war ein farbenfroher Unterwasserwald mit Leben und vielen bunten Fischen. Ab da war es vorbei mit „Schnorcheltauchen“. Die schöne Welt ist ja bei 10-15m.

  • ab hier wieder Bonaire Infos -

Tauchen auf Bonaire:
Sehr viele Tauchspots kann man vom Land aus betauchen. Man fährt mit dem Auto - Leihwagen üblicherweise Pickups - zum Tauchplatz, lässt Fenster und Türen offen. Zieht sein Gerödel an und geht ins Wasser. Die Einstiege sind teilweise sandig, teilweise leicht felsig oder aber auch richtig felsig. Oder es gibt eine Plattform auf die man gehen kann und geht von der aus ins Wasser. Beim Tauchspot Oilslick gibt es eine Leiter.
Fast alle Tauchspots haben eine Site Boje. Die ist üblicherweise auch da wo das Riff beginnt. Der Bereich zwischen Boje und Land ist für Bootsverkehr nur mit Vorsicht zu befahren. Meistens ist der Bereich sandig und auch nur 2-5m tief. Je nach Tauchspot kann das Riff auch mal 50-100m vom Land entfernt sein, sodaß man erst zum Riff rausschwimmen darf. Wer mag kann auch vorher schon abtauchen, doch eigentlich geht es erst am Riff los und auf den Rückweg kann man sich dann den Bereich ansehen.

Andere Tauchspots sind nur vom Boot aus erreichbar, weil z.B. die Küste zu felsig. Auch die kleine Nachbarinsel Klein Bonaire ist nur vom Boot aus betauchbar.
Aus Versicherungsgründen dürfen die gewerblichen Bootstauchgänge nur mit Guide durchgeführt werden.
Bei den Landtauchgängen ist es eher üblich auf eigene Faust zu tauchen. Aber natürlich kann man sich bei einem Divecenter einen Guide mieten.

Es gibt ein paar wenige Tauchspots im Osten der Insel, welcher aber eher von erfahrenen Tauchern und/oder nur mit erfahrener Begleitung betaucht werden sollten. Hier ist mit Strömung und Wellen zu rechnen. Dafür ist die Chance auf größere Fische deutlich höher.

Anbieter:
selbst gemachte Erfahrung mit:
Wannadive 5/5 Sternen. English und teilweise auch Deutsch.
1 oder 2 Tank Bootstauchgänge. Häufig nach Klein Bonaire.
Tank Flatrate inkl. Nitrox ca. 180 USD für 6 Tage.
keine Autovermietung, soweit ich weiss.
Standorte: 1x südlich und 1x nördlich

Buddy Dive 5/5 Sternen. English und teilweise auch Deutsch.
1 oder 2 Tank Bootstauchgänge. Häufig nach Klein Bonaire.
Tank Flatrate inkl. Nitrox ca. 180 USD für 6 Tage.
Autovermietung möglich.
Appartments im Resort.
Standorte: 1x nördlich und 1x noch weiter nördlich.
Drive In Tank Anlage. Mit dem Auto durch eine Tankstelle fahren, alte Flaschen rauswerfen, neue auf den Pickup werfen und weiterfahren. Cool.
Buddy Dive hat noch einen richtigen Zubehörshop im Zentrum. Da ist leider kein Tank-Wechsel möglich.

Weiterer großer Anbieter:
Divefriends - keine persönlich gemachten Erfahrungen.
Viele private Appartmentvermieter arbeiten aber mit Divefriends zusammen.
Tank Flatrate inkl. Nitrox ca. 180 USD für 6 Tage.
Divefriends hat mind. 6 Standorte/Resorts auf der Insel. Überall kann man die Flaschen tauschen.
Autovermietung ist auch möglich.

A&B dive
Aus meiner Sicht kein Divecenter, aber ein großer Anbieter von Flaschen und Leihwagen.
Tank Flatrate inkl. Nitrox ca. 150 USD für 6 Tage.
Autovermietung möglich, als Kombipaket mit Tank Flaterate nochmals günstiger.
Ein Standort in der Mitte, Drive In Tank Anlage.

Kleinerer Anbieter:
Tropical Divers - keine persönlich gemachten Erfahrungen.
Einziges SSI Divecenter.
Tank Flatrate inkl. Nitrox ca. 180 USD für 6 Tage.
Autovermietung möglich.
Deutschsprachige Führung, kleine nette Apartmentanlage.

Auf Bonaire gibt es fast nur 5 Sterne PADI Center.

Neben der Tank Flatrate gibt es natürlich auch die Möglichkeit einzelne Flaschen zu nehmen/mieten. Wenn ich das richtig im Kopf habe kostet das so 15-17 USD pro Flasche.
Das Buddy Dive Zubehörgeschäft im Zentrum bietet z.B. 12 Flaschen für 100 USD an. Da kommt man dann auf etwas über 8 USD pro Flasche. Leider dann nur abholbar in diesem Geschäft.
Die Flaschen haben bei fast allen Anbietern den INT Anschluß. Also Adapter nicht vergessen (blöd wenn man vorher 2x mit Wannadive da war und keinen Adapter mitnimmt). Wannadive hat Flaschen mit DIN Anschluß.
Flaschengröße ist 80 cuft oder die kleineren 63 cuft. Es sind Alu Flaschen. Werden gerne als 12l bzw. 10l verkauft.
Nitrox 32% ist for free, wenn man Kärtchen vorzeigen kann.

Unterkünfte:
Üblicherweise mietet man ein Appartment in einem Resort, dort ist dann auch fast immer eine Divecenter mit angebunden oder in direkter Nähe.
Alternativ ein Appartment in einer Apartmentanlage.

Beim 1. Mal haben wir über Airbnb eine günstige Unterkunft gesucht. Preise fangen so bei 50 USD pro Nacht an.
Wir haben den Fehler gemacht und dort neim 1. Mal am falschen Ende gespart. Es war ein Studio = Küche und Wohn-/Schlafraum im gleichen Zimmer.

Beim 2. Mal haben wir uns bei der privaten Unterkunft „Divers Paradise“ eingenistet. Im wahrsten Sinne des Wortes ist es Divers Paradise. Eigener Parkplatz direkt vor dem Eingang. Waschmöglichkeit für das Gerödel. Eigener, abschließbarer Trockenraum für das Gerödel.
Wirklich empfehlenswert.

Und jetzt beim 3. Mal ist es dann eine „Pauschalreise“ geworden. Das war aber jetzt auch Corona bedingt wegen evtl. Schwierigkeiten, Flugausfall, Einreisestopp, …
Pauschalreise = Flug+Appartment+Leihwagen+Tankflatrate aus einer Hand.
Untergekommen sind wir in einem sehr schönen Appartment des Caribbean Club Bonaire, welches zu Buddy Dive gehört. Der Caribbean Club liegt ziemlich nördlich und somit außerhalb.
Vorteile ruhig, Nachteil logischerweise die Fahrt ins Zentrum. Ohne Auto ist man aufgeschmissen.

Thema Lage:
die südlichen Tauchspots sind fast alle Doppelriff Tauchspots. Mal ist das 2. Riff nur gefühlt 20m entfernt und ist klar ersichtlich, mal ist das 2. Riff aber auch gefühlt 50m weg und so recht weiss man nicht, wo es den nun ist und wie tief es ist. Zur Beruhigung: Es ist meistens zwischen 15-20m tief und geht dann bis auf ca. 30m runter.

Noch weiter südlich kommen dann die Kitesurfer die 1-3 Tauchplätze beschlagnahmen. In der Theorie kann man da auch tauchen, aber die Dinger ragen auch 1m tief ins Wasser rein.

Und dann geht es noch weiter südlich, doch da sind die Einstiege dann nicht mehr ganz so easy, höhere Wellen und Strömung.
Aber hier hat man als Frühaufsteher gute Chancen größere Fische aka Stingray und/oder Eagle Ray zu sehen. Auch bei den Doppelriffs sollen diese sich zwischen den Riffs im Sand aufhalten. Ja, 1x haben wir das Glück gehabt.
Dieses Mal haben wir Stingrays an eher untypsischen Stellen gesehen. 1x richtig nah und wunderschön.
Highlight waren aber die Eagle Ray Begegnungen. So nah habe ich die noch nie gesehen. Absolut beeindruckend!

Wenn man südlich um die Spitze und den Leuchtturm herumfährt, kommt man zum östlichen Teil der Insel. Ein empfehlenswerter Anbieter ist Bonaire East Coast Diving. Der Tauchspot Turtle City, ganz in der Nähe vom White Hole wo sich viele Tarpune und auch Stingrays tummeln, heisst nicht umsonst so. Große Schildkröten ohne Ende. Die haben da ihre Putzerstationen und das alles bei 5m.

Im Zentrum gibt es eher wenige Tauchspots. Teilweise waren die jetzt wegen Corona auch nicht öffentlich zugänglich, weil der Zugang über ein Resort führt.
Der nördliche Teil beginnt dann hinter dem nördlichen Hafen und fängt bei Front Porch an. Danach kommt dann auch wieder ein Resort nach dem anderen. Aber man darf/kann einfach zu den Tauchspots hingehen und dort tauchen.
Ab Oilslick / Caribbean Club geht es dann an einer Küstenstrasse weiter zum berühmten Tauchspot 1000 Steps. Ja, da führt eine Treppe die steile Küste runter. Mit Tauchgerödel kommt einen das dann wie 1000 Stufen vor :wink:
Nach 1000 Steps wir die Strasse einspurig bzw. eine Einbahnstrasse. (also jetzt war wenig Verkehr und man konnte da wenig Gegenverkehr vorhanden war auch zurückfahren. Doch wenn da Hochbetrieb ist, dann ist das aus meiner Sicht schon ab Oilslick eine Einbahnstrasse.).
Es folgen noch schöne Tauchspots wie Tolo oder Karpata. Andere Tauchspots dazwischen sind wegen der Felswand nicht vom Land zu betauchen und nur mit dem Boot erreichbar.
Nach Karpata kommt ein Marine Parkt Teil, welcher nicht betaucht werden darf und dann kommt die Ölraffinerie. Hinter der Ölraffinerie soll es noch 1-2 Tauchplätze geben, da waren wir aber nicht.
Denn eigentlich beginnt da schon der Nationalpark bzw. er endet dort. Die Einfhart ist nämlich eher östlich und man fährt auf einer Einbahnstrasse den Park entlang zu den Tauchspots. Hier im Norden geht es dann schon welliger zu. Dafür ist die Natur aber auch unberührter.

In Stosszeiten wird man als Flatratebesitzer angehalten, nur pro Person 2 Flaschen mitzunehmen. Und dann darf man wieder tauschen.
Wenn man in den Süden fährt, dann kann man da eben nur 2 Tauchgänge machen und muss erst wieder durch die „Stadt“ durch um in den Norden zu kommen. Das gleiche gilt natürlich auch für den Norden. Wenn man hinter 1000 Steps ist, dann führt der Rückweg außenrum. Da ist man mal eben 20-30 Minuten unterwegs.
Jetzt wo wenig los war, haben wir 6 Flaschen aufgeladen und häufiger 3 Tauchgänge hintereinander gemacht oder eben 2 Tauchgänge mit 2 Flaschen.
Wir haben aber auch mal 6 Tauchgänge am Tag gemacht, auf der anderen Seite aber auch mal gar nicht getaucht oder nur 1 Tauchgang am Tag. Eben genauso wie man sich fühlt und wie man Spaß an der Sache hat. Oder man wirft den Plan um, statt weiterzufahren zum nächsten Tauchplatz, macht man eine kurze Oberflächenpause und wechselt schnell die Flasche und geht am gleichen Tauchplatz nochmal tauchen. Diesmal in die andere Richtung, andere Tiefe.

Leihwagen:
Üblich ist ein Pickup. Häufig mit Doppelkabine. Hinten auf der Ladefläche ist eine Palette, welche für 4 Flaschen vorbereitet ist, damit diese nicht hin- und herrutschen. Da einfach die Flaschen drauflegen und das war es.
Mit der Heckklappe kann man bequem sein Gerödel aufbauen und leicht anziehen.
So ein Pickup kostet ca. 50 USD pro Tag. Da unterscheiden sich die Anbieter kaum, genau wie mit den Tank Flatratepreisen.

Einkaufen:
Für die Kreuzfahrttouristen gibt es eine kleine Hafenpromenade mit Geschäften und Restaurants. Aber eher klein gehalten. Den Eisladen „Gio’s“ kann ich nur empfehlen!
Zum Einkaufen gibt es mehrere China-Warenhäuser oder den großen Supermarkt „Van den Tweel“. Irgendwie geht es da immer zu, echt der Wahnsinn.
Da alles irgendwie auf die Insel transportiert werden muss, sind die Preise nicht günstig.

Restaurants:
Fast wie in jedem internationalen Touri-Ort gibt es dort alles.
Restaurant die den Fisch des Tages anbieten, Steaks bis zum Fast Food.

Land/Währung:
Bonaire gehört, anders als Aruba und Curacao, zu den Niederlanden. Wird täglich von KLM angeflogen.
Die Währung ist USD. Landessprache ist Niederländisch, aber natürlich ist auch English kein Problem.

Kriminalität:
Wie oben schon erwähnt ist das Erscheinungsbild von Bonaire, besonders im Vergleich zu Curacao, freundlich. In beiden Ländern wird aber Tauchern empfohlen keine Wertgegenstände im Auto zu lassen, die Fenster herunterzukurbeln und die Türen offen lassen. Sodaß mögliche Diebe direkt sehen, da gibt es nichts zu holen und/oder keine Scheiben einschlagen müssen etc.

Und obwohl wir das vorher nicht wussten, wurde uns beim 1. Mal auch nichts geklaut. Weder auf Bonaire, noch auf Curacao.
Wir hatten auf allen Inseln auch nie das Gefühl Angst haben zu müssen oder sind bedroht worden oder ähnliches. Alles war absolut unproblematisch.
Allerdings hat uns unsere Airbnb Gastgeberin auf Curacao dann sogar im Innenhof parken lassen und ihr Auto draussen hingestellt, weil eben Touristen/Leihwagen öfters aufgebrochen werden.

Flug:
KLM und Tui fliegen Bonaire an. KLM täglich von Amsterdam aus.
Bei KLM darf das Handgepäck 12kg wiegen. Bei Flugsuche aufpassen, ob Aufgabegepäck mit dabei ist. Der Koffer darf 23kg wiegen. Ein Zusatzkoffer kostet 160 EUR hin&zurück.

Marine Park:
Als Taucher darf (muss) man ein sogenanntes Marine Tag kaufen. Das gilt genau 1 Kalenderjahr und kostet 45 USD.
Dafür kostet der Besuch des Nationalparkes dann keinen Eintritt :wink:

Mein persönliches Fazit:
Das Tauchen selbst ist bei ca. 10 USD pro Flasche mega günstig. Wenn da nicht die Nebenkosten wären. Das Auto kostet auch mal eben 50 USD pro Tag und die Unterkunft hängt von den persönlichen Bedürfnissen ab.
Dafür bekommt man aber ein Tauchparadis geboten - wenn man auf viele bunte Fische steht. Für Wrack Taucher ist Bonaire nicht so ideal. Es gibt die Hilma Hooker bei 20-30m und Coopers Barge bei 35-40m. Und dann gibt es noch ein paar kleinere Wracks.
Einen alten Windjammer bei 60m gibt es noch. Darf aber auch nur mit passender Ausbildung und Begleitung betaucht werden.
Die Wassertemperatur beträgt 27-29 Grad. 1x hatte ich frische 25 Grad bei 45m.
Die Lufttemperatur ist bei 25-32 Grad. Jetzt in den Wintermonaten regnet es auch häufiger mal. Aber nur für 5-10 Minuten und dann ist der Spuk auch wieder vorbei. Viel Sonne, mal Wolken, häufig ein kleiner kühlender Wind.
Die Sichtweiten waren diesmal zum Ende des Urlaubes nicht mehr so gut. Ich würde mal 15m sagen. Für Seetaucher ist das vermutlich Kristallklar. Ich hatte aber auch schon Sichtweiten von über 30m. Gewöhnlich und üblich würde ich mal 20-25m sagen. Und damit meine ich, auf 25m Entfernung kann ich vom dem Felsen, Koralle etc. die Umrisse/Konturen und teilweise Details noch scharf erkennen und sehe nicht nur einen Schatten, der da in 25m Entfernung ist.

In Summe sind es die vielen Kleinigkeiten, die diese Insel für mich zu meiner Lieblingsinsel machen.
Die Unterwasserwelt, diese Leichtigkeit des Tauchens, einfach Tauchen wann und wie oft man will. Und es gibt immer etwas zu sehen, immer!

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Ein paar Eindrücke der Tauchspots …

Andrea 1
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Petries Pilar - per Boot oder wie wir von Andrea 1 rüber geschwommen.
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Salt Pier
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1000 Steps
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Tori’s Reef
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Playa Funchi im Nationalpark
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Wow, danke auch Dir für den ausführlichen Bericht und die Fotos! :smiley: Sieht so aus, als ob man da auch mal hin sollte. Ich war mal 2 Wochen auf Curacao und habe einen ähnlichen Urlaub unternommen.