Toddy System - Atemregler und Schlauchführung

Ahoi,

noch ein paar Ergänzungen zu dbo (… ja, auch ich wurde von toddy gequält…)

Ablauf Basisübung V-Drill :
Ausgangssituation:z.B. Regler von linker Flasche im Mund, anderer Regler weggeclipt.

linke Flasche zudrehen und Schlauch leeratmen bis nix mehr kommt
Regler der rechten Flasche abclippen und mit dem " leeren" Regler austauschen
„leerer“ Regler von linker Flasche wegclippen
linke Flasche wieder aufdrehen
rechte flasche zudrehen und leeratmen bis nix mehr kommt
Regler der linken Flasche abclippen und mit „leerem“ Regler tauschen
„leeren“ Regler von rechter Flasche wegclippen
rechte Flasche wieder aufdrehen
Finimeter kontrollieren

Der ganze Durchlauf sollte innerhalb 1 Minute und innerhalb 0,5m Tiefendifferenz erfolgen.

Dazu muss man wissen das beim Toddy-system beide Atemregler mit Spezial-doppelkarabinern am rechten bzw. linken
Brust-D-Ring eingeklippt sind wenn sie nicht in Gebrauchsind. Durch die spezielle Form des Karabiners ist es zur Not auch möglich
den Atemregler im angeclippten Zustand in den Mund zu bekommen…wenns mal etwas länger dauert…

Hier ein Bild:Toddy-clip 800x600.jpg

Die Dinger gibts übrigens special-handmade-in -blackforest bei mir…
ebenso wie alle anderen Gimmicks die man fürs Toddy-style braucht.

Im Unterschied zu den meisten anderen Systemen:
-beide Atemregler haben einen 1m Schlauch
-beide Atemregler kommen (mit dem Schlauch hinter dem Nacken) von rechts in den Mund

daher läuft der S-drill ( Luftspende an Tauchpartner ohne Luft) genauso ab wie bei allen anderen Tekkies auch:
der jeweils im Mund befindliche Atemregler wird mit der rechten Hand am Schlauch kurz hinter dem Automat gegriffen ,in einer Drehbewegung über den Kopf „abgewickelt“ und dem Tauchpartner frontal hingestreckt.

Diese Konfiguration ermöglicht ein „effektives“ Krisenmanagement auch im „mixed-team“ mit Rückengerättauchern, da die
im technischen Tauchen üblichen Standarts beibehalten werden können.

soweit erstmal,

Viele Grüße, Olli

Das ist ja auch mal ne interessante Variante, kannte ich so noch nicht.

Scheint aber den Nachteil zu haben, das die Verbindung weder reis- noch schneidbar ist.
Aber ok, ich seh in dem System auch keine unbedingte Notwendigkeit dafür.

Warum aber beim Toddy nicht trotzdem was Abreisbares verwenden?
Gibts nen Grund, oder ist es egal?

Der Hauptgrund ist das sichere und enganliegende Verstauen des Atemreglers.
Im angeclippten Zustand liegt der Atemregler ganz flach an der Brust und bammelt nicht nach unten weg.
Man kann auf dem Bauch übers Geröll kriechen ohne das der Regler was abkriegt, hab ich schon ausprobiert.
Bei Gelegenheit mach ich mal ein Bild „in sito“.

Und eine Situation in der man den Regler wegschneiden müsste fällt mir grad auch nicht ein…
Wenn der Regler runterbammelt gäbs natürlich genügend Gelegenheiten, aber die sind ja nun erfolgreich vermieden.

Grüße, Olli

Ich vermute beim Razor-Style System wird das nicht passen, weil die D-Ringe nicht wie beim Toddy über der Brust verbunden sind, können die durchaus mal auseinander-wandern.

Ich selber benutze letztendlich eine konventionelle DIR-Style Bolt-Snap-Befestigung mit dem Razor Break-Away Connector.
Dabei liegt die Stufe zwischen Hals und Flaschen Ventil. Schleifen unwahrscheinlich.
Die andere hängt im Neck Bungee noch näher am Hals.
Bei der OOA-Übung verwende ich nur den Break-Away Connector Regler, egal, wo er gerade ist, ausklippen unnötig.
Auch mein Neck Bungee ist abreis- und wiederverstaubar, nur aus Paranoia, eigentlich.

Finde ich unwesendlich einfacher, als beim Toddy System, aber etwas einfacher (und schneller) schon.

Klar. das geht auch anders…

Aber in der Höhlentauchausbildung machst Du den S-Drill ca. 2-10 mal am Tag, das geht bei den Abreisslösungen teilweise
schon an die Substanz.
Zudem lösen sich die auch mal ganz gerne genau dann wenns nicht so angebracht ist…
typische Ausbildungssituation: mit Blindmask und der Hand an der Leine aus der Höhle raus und zwar schnell, da schrammt man dann schon mal ganz gut durch engere Stellen, mit Atemregler hängengeblieben, der reisst sich los und verklemmt schön in einer Felsspalte, was man erst dann merkt wenns auf einmal nicht mehr weitergeht…so schön können die Tage auf Sardinien sein…
Im Ernstfall dann vielleicht weniger schön.
Was für Schlauchlängen verwendest denn Du an den Atemreglern?

Grüße, Olli

150cm links und 210 rechts. Ist aber nur meinen, zugegeben total Sidemount ungeeigneten, Mares Reglern geschuldet.
Allerdings finde ich, das es Vorteile hat.
Richtiger wäre aber zumindest links nen kurzen (65-80cm) zu nehmen und rechts vielleicht nen 120er.

Zum Thema Schlauchlängen:

Auch dazu gibts im Toddy-style ein durchdachtes Konzept: Beide Flaschen(beide Standart-rechtsventil) erhalten ein identisches Set-up:
1m Atemregler-schlauch mit 120- grad Winkelstück an 2. Stufe
60 cm inflator-schlauch
15 cm fini
Bei Verwendung der richtigen Schlauchführung funktionieren die Längen perfekt um keine Loops zu bilden.
Auch in share-air-situationen und im touch-contact z.b. an Führungsleine kommt man gut damit klar („normaler“ Oktopus hat 90 cm…)
Müssen kritische Engstellen durchquert werden, kann man die ganze Flasche abgeben.
Die Schlauchlängen entsprechen dem üblichen Stage-set-up, so kann jeder (auch als Rückengerätler)damit umgehen.
Die Flaschen können auch unterwasser von links nach rechts getauscht werden.

Und nochmal zum Thema Übungen:
-2 sidemount-taucher positionieren sich unterwasser gegenüber
-Beide entfernen Ihre rechte Flasche ( da ist der Trocki dran, deswegen einfacher abzugeben)
-die Flaschen werden ausgetauscht
-und wieder befestigt und angeschlossen

wenn man einigermassen eingespielt ist geht das innerhalb von 1-2 min, natürlich ohne die Höhe um 0,5 m zu verlassen… :grin:

Grüße, Olli

Ah ein Leidensgenosse! Schön das es noch andere gibt die auch bei Toddy waren!

Man glaubt es nicht aber man kann alles mit den 1m Schläuchen machen und es funktioniert auch mit Backmount tauchern ganz gut!
Kleiner Tipp am rande Miflex Schläuche lassen sich viel besser knicken, das passiert hier und da bei den Übungen, also normalen Schaluch verwenden. Hat auch noch den Vorteil das der Regler der von Rechts kommt und im Bauchgurt verstaut ist nicht so leicht raus rutscht.

Hm, je mehr ich drüber nachdenke, umso mehr gefällt mir Toddy’s Konzept…

Die identischen Gelenke haben mich zuerst gestört, aber wenn man drüber nachdenkt, ist eine Verwechlung der Regler vom Konzept her ausgeschlossen (und besser ausgeschlossen als bei mir).
Zusätzlich unterscheiden sich beide Sidemount Regler von den Stages deutlich - auch nicht schlecht.

Problem für mich ist, das es mit meinen Reglern auch nicht besser funktioniert, als mein bestehendes angepasstes Bogaerthian System. Mit zwei 120cm Schläuchen könnte ich das wahrscheinlich ungefähr hinbekommen, aber besser wird es dadurch nicht.
Schade, aber ich werd mal sehen, ob doch was machbar ist.

Aber was haltet ihr davon von den Reglern und der Schlauchführung wieder zu den Cave Sidemount Übungen zurückzukommen?
Möglicherweise könnte Chris den Thread auch splitten, mit einem ‚Toddy System - Atemregler und Schlauchführung‘, oder so?

@Razorista

„Warum aber beim Toddy nicht trotzdem was Abreisbares verwenden?
Gibts nen Grund, oder ist es egal?“

Die Ursprungsversion von Toddy ist abreissbar. D.h. hier wird ein Ring vom „Sackkarrenschlauch o.ä.“ durch den
Blasenabweiser gezogen und an beiden Enden ein Doppelender eingeclippt.
Funktioniert auch. Gummleine anstatt Schlauchring hat seine Nachteile, da die Oberflöche zu Glatt ist und der Doppelender
öfters mal rausrutscht.

Habe auch einen von Ollis Spezialhaken mit Starrer Verbindung.

Haben beide Varianten Ihre Vor- und Nachteile.

Die Gummivariante reisst ab und zu mal auch mal so wenn sie nicht soll, aber man kann Sie mit dicken Handschuhen besser bedienen, da man von hinten besser in den Haken greifen kann (dehnt sich dann auch) und nicht den Boltsnap mit dem ganzen klobigen Automaten in der Hand hält und nur mit Automaten in der „Handfläche“ den Boltsnap bedient. Links eingeklippter Automat geht dann besser mit der linken Hand zu bedienen. „Schwer zu erklären :smiley:

Vorteil von Ollis Haken, der hält einfach. Und ist mit dünnen Handschuhen auch leicht zu bedienen.

Tauche momenan beide Versionen gleichzeitg. Funktioniert Beides.

Eine 3. Variante von Toddy ist Cavelineloop anstatt Gummiloop durch den Blasenabweiser. Finde ich mit dicken Handsschuhen persönlich aber nicht so dolle, da er Nachteile vereint. Der Boltsnap wackelt etwas rum (Lässt sich also nicht wie Ollis Haken als Kompletteinheit greifen und mit „einem Finger“ öffnen und dahintergreifen kann man auch nicht richtig, da sich nix dehnt. Lösbar auf Zug Reissen tut er auch nicht, es sei den man geht sich mit dem Messer an die Gurgel :smiley:. Die Variante bastel ich mir immer dann, wenn der Gummiloop mal wieder gerade voll augerödelt im Wasser gerissen ist und ich keine Lust habe rauszugehen und einen neuen Gummiloop einzufädeln. Funktioniert aber auch.

Ob man Ihn schnell losbekommt ist nicht so wichtig, da wie Olli schon sagte, der Automat so am D-Ring befestigt ist,
das man Ihn auch in den Mund bekommt wenn er eingeclippt ist und dann hat man ja Zeit Ihn in Ruhe zu lösen. Das sollte eigentlich
bei Allen Systemen Standard sein, das man eingeclippt herankommt- ist ja beim BM-DIR Style auch so!

Also um für sich selber da die Vorteile wirklich zu ermitteln benötigt man glaube ich eine praktische Gegenüberstellung:
Ein Toddy Sidemounter, ein oder zwei andere Sidemount-Stile, mindestens ein Backmounter, besser einer mit konventioneller Sporttaucher- und einer mit DIR-Ausrüstung.

Und dann unabgesprochene OOA-Übungen kreuz und quer.

Theoretisch glaube ich, das dabei keine nenneswerten Unterschiede fürs Freiwasser auffallen werden.
Nur Unterschiede in der Beherrschung der einzelnen Taucher bei der jeweiligen Übung.
Alle Lösungen haben vor und Nachteile, alle eigenen sich eher nicht um sie zum universellen Standard zu erklären.

Toddy Style ist sehr durchdacht, aber auch recht eigenwillig und nicht einfach zu durchschauen (auch wenn es auf den ersten Blick so scheint).

Also macht mal weiter mit den Erklärungen! Das hilft sicher vielen Mitlesern weiter.
Ich selber bin da etwas aussen vor. Ich bleib beim Razor.
Aber ich bemühe mich mal weiter Fragen zu stellen, die Anderen weiter helfen können und gleichzeitig meine neugierige Ader erfreuen.
Ich hab die Fragerei ja angefangen, aber ich werde mal langsam anfangen mich dazu zurückzuhalten, ist eben nicht „mein System“.

Also:
Wie ist das nun mit der einen nach aussen gedrehten Ersten Stufe?
(Besonders bei kleinen Flaschen?)

Dieselbe Frage etwas detaillierter:
Ich bin kein Höhlentaucher. Ich übe aber oft „Engstellentauchen“. Dabei schiebe ich nicht selten die Ventile sehr eng am Hindnerniss vorbei.
Beim Nomount/Supermanning verhält sich eine nach aussen gedrehte Stufe für mich sehr unpraktisch, mach ich was falsch?
Auch die langen Infaltor Schläuche stören mich besonders im Freiwasser, wenn viel ‚Holz‘ im Wasser ist.
Bei einigen Manövern bilden sich dabei bei mir immer schwer kontrollierbare Schlaufen vor dem Bauch, die gerne mal nen Ast fangen.

Egal wie ich es drehe und wende, 100cm Schläuche sind bei mir zu reichlich.
Entweder bin ich sowieso zu schmal für Toddy, oder meine Flaschen hängen viel enger, als beim Toddy kalkuliert wird.
Oder doch ein anderer Grund?

Ich finde Winkel am Schlauch bei OOA-Übungen sehr nachteilig, wie löst Ihr das?