Direkt 300Bar Flaschen oder noch nicht

Sollte man sich lieber gleich am Anfang gleiche eine 300Bar Flasche kaufen und somit auch schon für di Zukunft „gerüstet“ sein oder 230Bar und später ein 2. Flaschen-Set mit 300Bar fals es dazu kommen soll. Sollten 8,5L Stahl werden.

Moin,
man soll eine Frage nicht mit einer Gegenfrage beantworten, aber wozu braucht man OC 300bar?
Die Flaschen werden deutlich schwerer (und i.d.R. auch teurer); effektiv hast du bei Luft nicht viel mehr als 260bar, weil die Verdichtung ab da stärker zunimmt als die komprimierte Luftmenge; nicht jede Basis füllt bis 300bar; hat der Kompressor keine 300bar Anschlusswelle, können die Flaschen gar nicht gefüllt werden.
Ein Doppel 12 ist vom Gewicht und der Gasmenge sehr ähnlich

Deine Frage tönt so, als ob man irgendwann 300bar Flaschen brauche… Das ist nicht so. Wenn du in Zukunft mehr Luft brauchst weil z.b. deine Tauchgänge tiefer werden, wirst du dir grössere Flaschen zulegen müssen. Wenn du eh schon weißt, dass dir 8.5er 232 bar nicht lange ausreichen werden, dann kaufe lieber gleich D12 232bar. Obwohl, wenn du zu den den 8.5er Stages hinzufügst, wirst du schon schöne Tauchgange machen können…
Den Kritikpunkten von Jenner bezüglich 300bar Flaschen kann ich mich nur anschliessen.

Grüsse!

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Hmmm, ich würde sagen: es kommt darauf an. So pauschal würde ich jetzt nicht unbedingt von 300bar Flaschen abraten wollen.

Die größten Nachteile wurden ja schon hier genannt. Aber ob diese Nachteile auch auf den Fragesteller zutreffen, weiß man nicht. Ein weiterer Nachteil: Wenn alle anderen Tauchpartner zB 12l Tauchen ist unter Umständen das Gasmatching bei Check etwas anstrengend. Wobei das im Freiwasser nicht sooo schlimm wäre.

Aber trotzdem haben die 300bar Flaschen durchaus ihre Berechtigung, denn sie haben deutlich mehr Abtrieb als eine 12l Stahl mit 230 bar. Je nachdem wieviel Blei der Fragesteller braucht, könnte er durchaus von den 300bar Flaschen profitieren.

Für mich persönlich wären sie nichts, da alle aus meinem Umfeld 12l Stahl tauchen und ich auch keine entsprechende 300bar Fülllogistik habe.

Ich persönlich würde vermutlich 2 x 8,5 L @ 335 bar meinen 2 x 11,1 L @ 210 bar vorziehen.

Dann wirst du zu Stahlbuddel! :grinning:

:grin: :1:

Hat der Kompressor keine 300bar Anschlusswelle, können die Flaschen gar nicht gefüllt werden.
Diese Aussage ist definitiv falsch. Ein 200er Anschluss passt in 200 und 300 bar Flaschen. Ein 300er Anschluss nur in 300er.
Für einmal macht die Norm hier Sinn.

Irrtum. Die Anschlusswelle für 200 Bar Flaschen ist kürzer und dichtet in 300 Bar Ventilen nicht ab, weil zu kurz. Ich hatte mich bereits irrtümlich vergriffen und dann gewundert warum das nicht dicht ist

:lupe: seveke.de/tauchen/technik/1vent … terschiede

:wink2:

:hail: Seveke :hail:

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In der Regel bedeutet nicht immer. Es gibt reichlich Kompressoren, die eine kurze Anschlusswelle haben und 300bar Ventile nicht abdichten

Mir ist kein solcher Kompressor bekannt. Wenn der 200er Anschluss nicht ins 300er Ventil passt, ist er nicht normgerecht ausgeführt. Vielleicht hat jemand mit Teilen eines 200er Automaten rumgebastelt, hier ist es ja so, dass der 200er nicht ins 300er Ventil passen darf.

Auf jeden Fall gehört ein 200er Füllanschluss, der nicht ins 300er Ventil passt, ausgetauscht.

Hi,

hier mal ´ne Grafik aus Patrick Friedemanns Seminar.
Ich denke das klärt die Sache etwas auf, und ja, in real life ist es manchmal eben anders.
200+und+300+bar+-+Anschluss+12+4+Ventil+15+Regler+Füllanschluss+5_8+o.jpg

Die Grafik ist falsch. Das 200er Handrad des Füllanschlusses ist kürzer gezeichnet als das des 300ers. Es ist aber exakt gleich lang. Diese falsche Grafik zeigt das, was Jenner beschreibt: ein falsches Handrad am 200er Füllanschluss.

Auch die unterschiedlichen Masse 5mm beim 200er Regler und 7mm beim 300er Regler sind falsch, sie sind im richtigen Leben beide gleich. Allerdings findet man in der Praxis hier tatsächlich Werte zwischen 5 und 7mm, jedoch nicht als Unterscheidung 200/300bar sondern je nach Hersteller unterschiedlich.

Richtig ist es hier gezeichnet seveke.de/tauchen/technik/2wrt-nitrox-norm.htm

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Stimmt, der 200 bar Füllanschluss muss eigentlich gleich lang sein,
damit man 300 bar Flaschen am 200er Kompressor füllen kann.

Ich schreibe dem Patrick gleich mal ´ne Mail.

Aber es geht ja in erster Linie um das Verhindern des Füllens einer 200er Flasche mit 300 bar.
Der Part ist ja richtig dargestellt.

Gruß
Majo

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Und es geht auch in erster Linie darum, eine 300er Flasche am 200er Anschluss füllen zu können.

Ich bin ja kein Fan von Normen, da gibt es ganz, ganz schlimme Normen. Aber diese hier macht (ausnahmsweise) richtig Sinn, da haben sich kluge Köpfe etwas überlegt.

Vielleicht haben wir dort den Knackpunkt, DIN, EN und ISO haben unterschiedliche Reichweiten und manchmal wird sich erst später auf einen Standard geeinigt.
Das gleiche Phänomen hatte einer von uns mit seinem 300 bar personal Filter in (ich glaube) Holdorf und verschiedenen öffentlichen Füllstationen in Zeeland. Dass sich die Zeichnung von Patrick Friedemann damit deckt, könnte auch ein Hinweis sein, dass es etwas gab, was jetzt vielleicht nicht mehr gebräuchlich ist. Aber warten wir ab, was Patrick Friedemann dazu sagt.

Nein, die Zeichnung von Patrick ist ganz einfach falsch. Es gab nie eine andere Norm und die jetzige ist schon Jahrzehnte alt. Ich vermute, der Zeichner hat einen simplen Fehler gemacht.

Ja, frag ihn doch gerne. Im Idealfall postet er selber hier.

Beim Personalfilter versagt das System. Wenn ein und derselbe Filter für 200 und 300 bar verwendet werden soll, was ja durchaus wünschenswert ist, so müsste der Filter folgendes sicherstellen:

  1. Wenn ein 200er Füllschlauch verwendet wird, muss der Ausgang des Filters auf eine 200er oder 300er Flasche passen.
  2. Wenn ein 300er Füllschlauch verwendet wird, darf der Ausgang des Filters nur auf ein 300er Ventil passen, nicht auf das 200er.
    Das ist mit dieser Norm nicht realisierbar, der Ausgang verändert sich nicht in Abhängigkeit des Einganges.

Hier mal die Mailkonversation mit Patrick:


Hai.

Kein Problem.

Richtig, der 200er ist kürzer.
Es ist immer „abwärts“ kompatibel.

Workshops sind halt aufgrund Pandemieauflagen sehr schwierig.

VG Patrick


Diese Nachricht wurde von meinem Android Mobiltelefon mit GMX Mail gesendet.
Am 14.08.20, 14:28 schrieb trigger@justmail.de:

Hi Patrick,

ich habe mir erlaubt, die Skizze im Anhang mal ins Sidemount-Forum zu hängen.
Bitte nicht sauer sein :wink:
Hier kam dann die Frage auf, dass das Gewinde des 200 bar Füllanschlusses doch
genauso lang sein müsste, wie das Gewinde des 300 bar Füllanschlusses - oder?
(Auf der Skizze ist das 200r Füllgewinde nämlich kürzer)

So kann man ja mit dem 200er Füllschlauch keine 300er Flaschen auf 200 bar füllen.

Gruß
Mario

PS: wann findet denn mal ein Schrauber Workshop mit Praxis statt?

Gruß
Majo

Danke Majo

Ich verstehe allerdings Patricks Antwort nicht, womöglich ist alles ein wenig knapp formuliert.
Wenn wir „abwärts kompatibel“ so verstehen, dass 300bar auf 200bar kompatibel sein muss (so verstehe ich abwärts), dann ist die Aussage korrekt für den Automaten. Der 300er Automat muss auch auf die 200er Flasche passen. Der 200er Automat darf nicht auf die 300er Flasche passen.

Die Aussage ist jedoch falsch für den Füllschlauch, der 300er Füllschlauch darf keinesfalls auf die 200er Flasche passen. Der Seveke Link beschreibt das sehr gut.

Beim Automaten wird die Paarung 200er Automat auf 300er Ventil verhindert durch
a) ein kürzeres Gewinde am Handrad (O-Ring gelangt nicht bis auf Dichtfläche)
b) eine dickere Nase vorne (diese geht nicht in die kleinere Bohrung des Ventils)
c) oder beides gemeinsam

Beim Füllschlauch wird die Paarung 200er Schlauch in 300er Ventil gewährleistet durch

  1. keine Nase vorne oder eine dünne, welche in beide Ventile passt
  2. langes Gewinde am Handrad

Majo ich bitte dich, Patrick nochmals zum Thema zu interviewen. „200er ist kürzer“ und „abwärts kompatibel“ lese ich als Widerspruch. Ist vermutlich ein Missverständnis.

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