Kurz will ich mal von meinen Erlebnissen auf Lanzarote berichten…
Als meine Wahl für den Tauchurlaub heuer auf die Kanarische Insel Lanzarote gefallen war, sah ich mich im WWW nach einer ansprechenden Basis um.
Vom Web-Auftritt und den Angeboten angetan schrieb ich den „Aquanautic Club Lanzarote“ unter Leitung von Stephan Reiners an. Ich fragte explizit nach der Möglichkeit sidemount zu tauchen, da ich hoffte, daß bestellte Stealth-TEC würde bis dahin geliefert.
Stephan antwortete schnell und unkompliziert und sagte, daß sie selbst zwar keine SM-Harness o.ä. hätten, aber ich mit meiner Ausrüstung gerne SM tauchen könne. Flaschen hätten sie dafür zur Verfügung.
Bei meiner Ankunft hatte ich dann die Wahl zwischen 2 * 7 Liter Stahlflaschen oder 2 * 80 cuft Aluflaschen.
Wegen Meer und der Tatsache, daß die Flaschen nach jedem TG sofort gefüllt werden entschied ich mich für die 7-Ltr-Stahlflaschen. Choker hatte ich dabei, aber meine Cam-Bands waren zu unflexibel für so dünne Flaschen . Kein Problem, Stephan half mir mit Basismaterial aus!
Beim Aquanautic Club sind 2 TG pro Tag die Regel. Einer vormittags gegen 9, einer nachmittags gegen 14 Uhr. Die TG sind i.d.R. tief und mit kurzer Deko auf dem Rechner . Das Austauchen erfolgt konservativ und meist ist die Deko deutlich weg bevor man das Wasser verläßt. Deshalb auch die lange Oberflächenpause!
Andere Basen machen mehr TG kürzer hintereinander, aber weniger tief. V.a. für Ausbildung usw… Aber schön an Lanzarote sind halt die grandiosen Steilwände und Grotten der Lavazungen in 20 bis 50 m Tiefe! Oben gibt´s auch genug zu sehen (Sepien und Schwarmfische vertreiben dir Zeit der Deko), aber Schwarze Korallen z.B. hat´s nur in Tiefen von 40 m und mehr!
Aquanautic Club ermöglicht auch TGs für technisch versiertere Taucher. Dann kann man mit 50er EANX dekomprimieren oder auch Trimix nutzen. DoPas sind auch verfügbar.
Die anderen Basen hatte ich den Eindruck verdienen ihr Geld eher mit dem 08/15-Massenbetrieb der reinen Urlaubstaucher und der Anfänger. Wir sahen genügend durch den Sand kriechen…
Aufgrund der frühen Reisezeit und dem fehlenden Andrang waren wir meist zu dritt unterwegs, manchmal zu viert aber auch mal zu zweit.
Einziges Manko ist die begrenzte Anzahl an Tauchplätzen. Hauptgebiet ist die Gegend von Puerto del Carmen. Eigentlich nur ein nichtmal ein Kilometer breiter Streifen vor der Ortschaft. Es gibt Plätze an der Nordwestseite der Insel, aber die können nur bei besonderen Windverhältnissen betaucht werden. Ich hab´s mir angesehen! Das ist das Mekka der Surfer!!!
Vor dem Hafen in P.d.C. wurden 4 „Schiffe“ versenkt. Eigentlich wollt ich sie mir ansehen, aber mein Guide Alex meinte, sie seien nicht sehenswert. Kleine Holzboote, welche schon stark zerfallen sind.
Biologisch bemerkenswert sind dort Engelhaie (trächtiges Weibchen!), Seepferdchen, div. Nachtschnecken, Schwarze Korallen, unglaublich viele Plattfische (ich liebe diese Viecher), Sepien, Meeräschen, Spinnenkrabben, Gespensterkrabben und Feuerwürmer. In den Grotten gibt es vereinzelt Hartkorallen.
In manche der Kavernen und Grotten kann man relativ weit hineintauchen (SM!!!). Ein Loch in einem Felskamin fungiert als regionales „Blue Hole“.
Von den Anbietern die ich vor Ort beobachten konnte, machte Stephans Basis den technisch versiertesten Eindruck! Equipment und v.a. die taucherischen Fähigkeiten von Stephan und Alex selbst sind 1A. Noch zu erwähnen ist, daß die Tauchgänge schon etwas sportlich sind. Meist wird etwas auf´s Meer hinausgeschwommen und dann erst abgetaucht um Luft zu sparen. Auch kann es sein ,daß man fertig angerödelt noch einen Fußmarsch von 300m absolvieren muß.
Es ist alles quasi mitten im Ort und entsprechend schwer ist´s manchmal mit dem Parkplatz.
Abholung vom Hotel ist mit dabei.
Karten der Tauchplätze gibt´s auf der Basiswebsite .
Ich hoffe ich konnte einen Einblick geben. Mir hat der Urlaub mächtig Spaß gemacht. Auch dank Michael, einem immer spaßigen und sehr Erfahrenen Mittaucher aus Kiel, den ich vor Ort kennenlernte.
Fragen sind jederzeit willkommen!
Grüße, Frank