Ahoi,
ich war von 50 bar Rest in den Flaschen ausgegangen, Luftgewicht habe ich eben nochmal bei Wikipedia nachgesehen: die sagen 1,2041 Kg/m³ .
Also : 150 bar11,1 L= 1665 freie L, entspricht 1,6651,2 (abgerundet)=1,998 Kg pro Flasche, bei 4 Flaschen also ca. 8 Kg.
Wir tauchen in der Höhle im 2er Team meist 1/4-Regel (würde heissen: 100 bar Restdruck pro Flasche) , 1/3 Regel (ca. 80 bar Restdruck) nur im 3er Team oder bei optimalen Bedingungen (bekannte Höhle, keine große Tiefe, gute Sicht, keine „Sedimentgefahr“) . Zu den 50 bar Restdruck, die ich im Rechenbeispiel erwähnt hatte, wäre also in beiden Fällen noch einige Reserve, bevor man an der Decke klebt.
Aber Du hast natürlich völlig Recht: jeder muss selber wissen und entscheiden, worauf er sich einlässt. Ich wollte nur kurz erklären, wie ich auf die Zahlen gekommen bin.
Jedenfalls würde ich nicht davon ausgehen, dass die Tests und Messungen, egal ob CE-relevant oder sonstwas, so ganz eindeutig genormt und daher vergleichbar sind.
Je nachdem wo (in welchem Land, von welcher Organisation etc.) geprüft wird, können da immer Abweichungen entstehen. Selbst kleine Unterschiede der Mess-Anordnungen können zu größeren Abweichungen führen, die sich erst beim realistischen Einsatz bemerkbar machen. Teile der Messungen können anscheinend auch direkt vom Hersteller durchgeführt werden, wenn dieser entsprechend zertifiziertes Personal und Messeinrichtungen nachweisen kann. Diese Messwerte werden dann in der CE-Dokumentation übernommen.
Was die ganzen Affären z.B. bei Automobil-tests im großen Stil zeigen: was da genau gemacht wird, bekommt der Verbraucher sicher nicht mit. Wer mal mit seinem Auto selber beim Tüv war, hat es vielleicht schon mal erlebt… beim einen Prüfer gibts 100 Mängel, angefangen mit angeblich porösen Türdichtungen und zu gelb leuchtenden Blinkern… (selber schon erlebt, bei einem 4 Jahre alten PKW) beim nächsten Prüfer ist alles ok, Hauptsache die Bremse geht…
Auch kleine Veränderungen der technischen Bauteile im Laufe der Produktion, auf die der Hersteller teilweise gar keinen Einfluss hat, können sich auswirken… z.B. wenn der Zulieferer der Schnellablässe mal den Lieferanten der verwendeten Edelstahl-Feder wechselt… ist die Feder nur minimal schwächer, bläst das Wing dort schneller ab, und kann evtl. sein volles Volumen gar nicht erreichen. Bevor der Hersteller des Wings das bemerkt, sind ruckzuck schon mal 200 Stck verkauft…
Lange Rede kurzer Sinn… bei dem ganzen Normierungs- und Zertifizierungswahn sollte man sich nicht einbilden, das irgendwas davon den Test im realen Einsatz ersetzen kann.
Im Gegenteil, es kann sogar dazu führen, das die Teile speziell für die Zertifizierung und Testergebnisse designt werden, was auch schnell am Benutzer vorbeigehen kann.
Grüße,Olli