Ja, mit so nem Monstrum an Kamera zu tauchen ist immer ein Kompromiss. Ich hab das letzten September gemerkt als ich 3 Wochen mit meinem Kamerabuddy (so nenn ich ihn seither) unterwegs war. Fette Videokamera, 2 Lichtarme, alles ziemlich unhandlich. Geht schon auf dem Zodiac los, wenn es bissle wellig ist. Da stirbt der Buddy schonmal tausend Tode bis zum Tauchplatz. Dann ins Wasser, mit Doppelpack (der Buddy), Kamera hinterher reichen vom Sherpa (teilweise bei ziemlichen Wellen), dann mit der Kamera durch die teilweise heftig vorhandene Oberflächenströmung zum Seil (so es ein Seil gab, z.B. an Wracks) oder eben direkt Freiwasserabstieg.
Im Wasser geht dann halt die Filmerei direkt los (Leute hüpfen rein, Quallen ziehen vorbei, sieht alles toll aus) und/oder im flachen Bereich kurz warten angesagt, bis die Kamera und die Lichtarme für weiter unten eingestellt sind. Das wiederholt sich dann ggf je nach Tiefe und zu filmenden Sachen natürlich mehrfach.
Habe mich nie unwohl gefühlt, aber es ist halt definitiv ab einer bestimmten Größe des Equipments oder einer bestimmten Ernsthaftigkeit, mit der man Foto und Film ausleben will, so, dass der Buddy eben das Kamerazeugs ist und nicht der Taucher, der als Model dient. Damit muss man zurechtkommen (wollen).
Von daher wäre es wirklich sinnvoll, das so zu machen, wie theoretisch und vollkommen richtig vorgeschlagen. Also alles möglichst gut verpackt haben und erst bei Ankunft am Tauchplatz (also unter Wasser am Objekt) dann auszupacken und einzustellen. Und nach dem Tauchganz (also vor dem Aufstieg) alles wieder verpacken. Auch, wenn man das alles auf 40 oder mehr Metern macht und an sich dafür keine Zeit hat.
Nette Theorie, die Praxis wird anders ausschauen. Da ist man zu geil auf Zeit sparen, das letzte Prozent aus der Tauchzeit rausholen und es ist ja eh einem selbst noch nie was passiert. Meine kleine Kamera richte ich auch am Seil runter zum Wrack. Dass ich währenddessen nicht so sehr nach mir und meinem Buddy schaue, ist so. Sollte aber nicht.
Naja, hoffe das regt zum Nachdenken an - auch mich.