Alu oder Stahl im kalten Wasser?

Stimmt - da hast du recht. Ich war nur auf den irdischen Verwendungszweck fixiert :face_with_hand_over_mouth:

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Vielleicht noch als Einwand, warum wird so viel Alu getaucht? Ich denke das ist auch den Verbänden geschuldet. Nehmen wir den typischen Sporttauchlehrer von Padi. Er stellt sich ein Brevet dafür aus. Entweder weil es gerade läuft und/oder weil er es selber im Urlaub probiert hat. Gehen wir an eine typische Urlaubsbasis haben dort die meisten nur Alus. Ich kenne nicht so viele Basen im Mittelmeer und in den Tropen die überhaupt Stahl haben. Sei es aus Preis oder Pflegegründen.
Und schon ist hier wieder ein Tauchlehrer der meint Sidemount muß mit Alu getaucht werden, es selber nur so kennt und auch genau so seinen Schülern weiter gibt. Ich habe in den Standards auch nichts gefunden was direkt verschiedene Flaschentypen vorschreibt. Also nicht nur sagen man kann auch mit xyz tauchen, sondern das es wirklich gemacht und probiert werden muß.
Ähnliches beim BTSV. Ich kenne hier Leute die Sidemount tauchen. Oder zumindest soll es das irgendwann mal sein. Wenn diese Personen jetzt mit an den Standards für Sidemount beim VDST mitarbeiten sollten wird es sicher interessant was heraus kommt und was ich dann zukünftig an unseren Seen sehen werden.

Am Ende ist es mir egal was die Leute aus welchen Gründen tauchen. Aber in der Ausbildung sollte man eine saubere Konfiguration, saubere Skills und wirklich verschiedene Flaschentypen kennen gelernt haben. Ich habe so schnell gemerkt das ich 2 und schon gar nicht 4 Alus im Meer tauchen will. Mir macht es auch keinen Spaß Flaschen zu tauchen die Leer noch wahnsinnig viel Abtrieb haben. Das ist dann für mich dann ein Backmount Gefühl. Genauso wie für mich 8,5l bei den meisten Tauchgängen vom Rockbottom Gas her nicht reichen.

Glücklicher Weise ist in den Flaschen noch ein Inliner, dass der CFK Mantel „nur“ verstäkend wirkt und die EU relativ große Sicherheiten vorsieht, sonst wäre so mancher nicht nur über den Auftrieb unglücklich.

Hab das Video gefunden
youtube.com/watch?v=rTfu0hjVtzE
Ab ca. 1:10 sieht man, wie schnell CFK bei Schlägen delaminiert und, dass die Faser selbst gar keine Querbelastungen verträgt… und als kleines Sahnehäubchen wird Kohlenstoff nicht vom Körper abgestoßen.

CFK Flaschen gehören einfach stationär eingebaut oder in den gelben Sack.

Stimmt, ich habe noch immer Steinkohle im Knie, aus meiner Zeit als Betriebsschlosser im Bergbau.

:wink:

Witzig, ich tue genau das. Ich hab vermutlich auch aus Unkenntnis und weil mein Händler damals noch keine Stahl-Sidemount im Angebot hatte mit Alus angefangen. Um dann nicht mehr so oft Füllen zu müssen hab ich mir die 12L Stahl von Faber gekauft, die nur 12Kg wiegen. Blei Ändern ist beim Stealth 2 nur ein Handgriff.

Alus haben schon ihren Charme find ich, weil sie immer ungefähr neutral sind, nie sehr stark positiv oder negativ. Dann stürzen sie z.b. nicht so hart ab, wenn man sich auf den Rücken dreht. Also so Handling Geschichten find ich damit ganz nett.
Die Stahl von Faber sind aber ziemlich perfekt. Schlanker, leichter, mehr Luft und ab 100bar auch neutral. Die haben eigentlich keinen einzigen Nachteil. Trotz dem sie auch fast neutral werden, sparen sie mir 3-4Kg Blei. (Klingt nicht logisch ist aber so)

Bleimenge passe ich nahezu jedem TG an - nicht nur wegen Alu oder Stahl Tanks. Nass, trocken, dünner oder dicker Unterzieher, Trocki mit cave cut oder Trocki recreational cut. Weiterhin verändert sich mein Bleibedarf in Abhängigkeit des getauchten SM-Systems.

Weiterhin habe ich keine Lust das System jedes Mal mit Gewicht aufzuhängen (ausgenommen TS, da geht’s nicht anders).

Fazit: Kein TG wie jeder andere… alle nahezu einzigartig.

Zwischenfazit:

  1. 68% der heimischen Kaltwassertaucher (SM) taucht mit Stahltanks.
  2. 24% der SM-Taucher nutzen Alutanks
  3. Unbekannte Anzahl an SM-Taucher nutzen Alu als auch Stahltanks.
  4. Einige SM-Taucher nutzen das Forum als auch YouTube für Anregungen, Optimierung und Austausch.
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Yeah cool, das ist gelebtes Sidemount :smiley:. Das ist ja grad das geile, dass man sich allen Umständen perfekt anpassen kann.

SM ist ein Werkzeug und kein Allheilmittel :smiley:

Ich bin auch voll für eine perfekte Anpassung. Das habe ich von meinem Buddy Szlatko so gelernt.
Er ist durch seinen Beruf (freiberuflicher Schnappsbrenner) äusserste Präzision gewohnt.
Zum Thema Blei, das ist so wichtig, da kann man nicht genau genug mit umgehen!!!
Als erstes habe ich mir eine Feinwaage gekauft und nehme von den Anglern das kleine Blei denn nur das kann ich immer auf das Gramm ausmessen.
Auch nehme ich vor jedem Tauchgang Wasserproben, um sicher zu stellen dass das Gewicht auch garantiert zu der Wasserdichte passt. So ist Hemmoor ja aufgrund des Kalkgehaltes eine große Besonderheit und ich braucht 3,4 Gramm weniger Blei als in Messinghausen. Nicht auszudenken wenn man das missachtet und dann grob über- oder unterbleit ist.
Dann wiege ich natürlich mich selber vor jedem Tauchgang im Unterzieher, denn es muss berücksichtigt werden was man zum Frühstück gegessen hat und wann man zuletzt auf dem Klo war. Dabei muss man natürlich bei Regen oder Schnee aufpassen, dass die Messergebnisse nicht beeinflusst werden.
Und ganz wichtig, das darf man auf keinen Fall vergessen, wenn man ein P-Valve benutzt dann gibt es eine Formel (Zeitdauer des Pinkelns) nach der man dann unbedingt abwerfbares Blei (ich nehme hier kleine Bleikügelchen) los werden muss.
Einmal pro Jahr wird dann die Lackdichte der Flaschen gemessen, durch Kratzer verlieren diese ja auch nicht unerheblich an Abtrieb.

Viele Grüße aus dem sonnigen Frankreich

Euer DeepTec

@DeepTec

Lol, so hat jeder seine Ansicht.
Ich finde ein gutes Sidemountharness kann man perfekt den Umständen anpassen, muss es aber eben halt auch tun. Das wird immer ein wenig mehr Gefummel sein.
Wenn ich es möglichst einfach will, dann schraub ich mir eine D8,5 lang auf den Rücken, sorg einmalig für eine gute Bleiverteilung und zieh eine gerade Bahn durchs Wasser. Es gibt Tage, da hätte ich auf sowas mehr Lust, aber für die allein kauf ich mir keine D8,5 :wink:.

@DeepTec:

Den Aufwand treibt keiner aus Dir. Empfehlung: Molekulardichte messen - physisch gibt es thermische Einflüsse auf Isolation. :smiley:

Ah, darum weiss ich jetzt das ich in die eine Nassanzug TG 623 gramm zu schwer war. Danke.
Ich kann dann noch 56 gramm weniger machen in trocki mit 400 gramm Santi BZ400, aber da ich auch noch ein SeamannSub unterzieher habe will ich das nicht.
Und da ich Samstag im Restaurant essen gehe brauche ich ja 38 gramm mehr am Sonntag. Gut zu wissen.

@Roby
Was ist ein cave cut und recreational cut?

@kensch
Ich bin zwar nicht Roby, aber es geht darum wie der Trocki geschnitten ist. Ein Cave cut ist Körper betonter geschnitten als ein rec cut.

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@CMM
Danke für die Antwort. Aber den Sinn verstehe ich nicht. Ein perfekt sitzender Trocki macht doch immer Sinn, egal ob overhead oder Freiwasser.

Wie CMM bereits richtig beschrieben hat, ist es ein unterschiedlicher Schnitt des Trockis. Ziel war/ist es, im technischen Tauchen weitere Einflüsse wie unnötige Luft im Anzug, welche den Trimm verändern, zu eliminieren.

Mein BARE ist super und solange ich den rausschließlich BM getaucht hatte, wunderbar! Allerdings mit Doppelgerät oder in SM hat dieser Trocki keinen perfekten Sitz. Bedeutet zu viele Lufttaschen im Anzug. Ausgenommen: Ich ziehe meinen Santi BZ 400 an… dann ist er absolut ok.

Mein DUI hat einen etwas engeren, körperanliegendenren Schnitt. Obwohl die gleiche „Größe“ wie der BARE, gibt es deutlich weniger Lufttaschen.

Lustig wird es nun mit einem ROFO 450K… da ziehe ich eine Größe kleiner an, und der passt aber sowas von perfekt. Trotz dickem Unterzieher…

Da hast Du Recht… Aber anfänglich und im BM hat mich das etwas mehr nie gestört! Es war bequem und ich hatte nie das Gefühl, das ich keinen perfekten Trimm erreiche. Es war immer super. Aber das Wing oder auch das ADV hat zunächst alle „unnötigen“ Lufttaschen eliminiert. In den minimalistischen Systemen trat dann das für mich überraschende Phänomen „zu viel Luft“ im Anzug deutlich zu Tage.

Cave cut ist kompletter Marketing BS. Jeder Trocki sollte sauber sitzen. Und enger muss er in der Höhle nicht sitzen als sonst.

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@kensch
Vielleicht als Punkt, ich bin jahrelang mit einem Trocki von der Stange getaucht. Normaler Schnitt. Ging alles damit. Aber die Luftblasen waren einfach anstrengender unter Kontrolle zu bekommen. Der nächste Trocki von mir wurde ein Santi mit einem engeren Schnitt. Geht auch alles damit.
@Oliver
Finde den Begriff slim cut auch besser. Ist fürs Marketing halt nicht so toll.
Ist wie bei Jeans. Meine 32/34 gibt es in Varianten. Aber da möchte ich keine Slim sondern mag meine Levis 514 vom Schnitt her wirklich.