Argon erste Stufen, Balancierung, Labortest gemacht.

„Sommer-Argon“ ist bei mir billige Pressluft :laughing:

Den Volumenstrom kann ich nur durch Druckabfall auf Zeit bestimmen und dann eben in L/min umrechnen. Geht aber mangels Druckkammer nur bei Atmosphärendruck.

Hm, Volumenstrom nur bei Atmosphärendruck ist wenig aussagekräftig. Interessant wäre der Vergleich 0m Tiefe zu 100m Tiefe. Auf Tiefe müssen viel mehr Moleküle durch, das kann den Vol.Strom erheblich verkleinern. Zumindest theoretisch.

Meine Anordnung erlaubt keine grossen Gasvolumina, es hat nur eine kleine Flasche Platz in der Druckkammer. Somit keine Messung des Vol.Stromes möglich. Leider…

So sieht der direkte Vergleich der „Luftlieferleistung“ von einer Bts-Argon-Stufe im Vergleich zu einer Apeks-1.Stufe aus. Natürlich nur unter Atmosphärendruck, ich vermute dass sich die Graphen „in Tiefe“ nur im absoluten Volumenstrom unterscheiden und in etwa die gleiche Differenz zueinander zeigen.

[attachment=1]Inflatorvergleich.jpg[/attachment]
[Messung mit 0,85 L Argonflasche, Medium Luft, Inflator jeweils für 10 Sekunden betätigt. Jeweils zwei Versuchsreihen / Stufe durchgeführt)

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Da bin ich jetzt ein wenig überfordert.

  • Wie sah deine Versuchsanordnung aus?
  • Wie hast du gemessen?
  • Welche Mitteldrücke hatten die Automaten?
  • Was für eine erste Stufe Apeks war das?

Interessant wäre in der Tat der Vergleich der Lieferleistung auf Tiefe. Ich bin nicht sicher, ob die Resultate von 0m Tiefe übertragbar sind auf 100m. Grössere Dichte des Gases, ganz andere Strömungsverhältnisse. Eine kleine Bohrung macht sich womöglich auf Tiefe bemerkbar, auf 0m nicht. Reine Spekulation…

Die grundsätzliche Frage ist ja immer, was man mit einem Test bezwecken will.

Ich kenne mich „in großer Tiefe“ nicht aus, aber im Bereich bis 60 m stelle ich natürlich auch fest, dass mir die Argon-Stufe nicht in der Geschwindigkeit Luft in den Anzug bläst, wie ich es mit der Apeks-DST gewohnt bin. Aber ich habe kein Problem damit, den Finger einfach „ein paar Sekunden länger“ auf dem Inflator zu lassen.

Durch meinen Vergleich wollte ich nur den relativen Unterschied zwischen den zwei Stufen ermitteln. Keine absoluten Messwerte, keine Laborbedingungen, keine statistisch abgesicherte Messunsicherheit. Nur mal ein „über-den-Daumen-Vergleich“.

Meine Versuchsanordnung war:

0,85 L Argon-Flasche auf ~200 bar gefüllt, 2 m / d=6 mm Füllschlauch mit Nadelventil, digitalem Manometer und w/w-Adapter an die jeweilige 1. Stufe. Daran mit Inflator-Kupplung ein Si-Tech-Inflator angeschlossen.

Die Messung lief folgendermaßen ab:

Anfangsdruck abgelesen → Inflator für 10 s (mit Stoppuhr gemessen) gedrückt → nach Temperaturausgleichszeit von 5 Minuten Druck wieder abgelesen. Danach wieder von vorne bis zu einem Restdruck von ~ 20-30 bar. Messwerte auf die tatsächliche Messzeit bereinigt in Excel ausgewertet. Jede Messreihe 2x wiederholt.

Mitteldruck Apeks-DST Stufe war 9,50 bar, an der BtS 9,15 bar (jeweils @200 bar Flaschendruck).

Mein Fazit: Der gefühlte Unterschied zwischen den zwei Stufen auf „moderater Tiefe“ hat sich durch meinen Test bestätigt. Und ob mir der Inflator jetzt 80, 100 oder 200 L/min in den Anzug pustet ist mir relativ egal, solange ich ihn nicht oral aufblasen muss :lachen:

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Ah, jetzt sehe ich klar. Danke für den tollen Test.

Ich frage mich ja noch immer, ob es gescheite Stufen für die Argonbefüllung gibt:

  • klein, leicht
  • gut balanciert
  • zahlbar
    Hat hier jemand Vorschläge?
    Ich denke, Markus und ich testen die Stufe gerne, sofern sie uns zugesendet wird.

Wie sieht es mit einer Apeks DS4 aus? Ich habe keine zum testen, aber die sind relativ günstig zu haben - ungefähr die Hälfte von der Flight

Die DS4 ist gross und schwer, passt mir persönlich gar nicht.

Dann werfe ich mal 'nen Cyklon 5000 ins Rennen…

Naja, der Cyklon/Jetstream hat das Ueberdruckventil integriert, das ist sehr elegant. Aber er ist auch gross und schwer…

Ich finde solche Tests ja immer gut - verstehen hier aber das Problem irgendwo nicht.

Wenn man wie ich mit ner leichten 0,85 L Alu-Argonflasche unterwegs ist möchte man auch eine leichte 1.Stufe daran haben - klar. Da ich damit (~180 L Tariergas) aber Tiefenlimitiert bin stört mich in den moderaten Tiefen auch nicht der geringe Gasfluss.

Taucht man hingegen „richtig tief“ benötigt man doch sicherlich ne 2- oder 3 L Tariergasflasche, an der dann das Mehrgewicht bzw. die Größe einer „richtigen“ 1. Stufe auch nicht mehr wirklich stört? Also wenn man dann mit D18 und 3+x Stages unterwegs ist meine ich.

Rechteckprofile mache ich bis 100m mit 0.85lt Alu Flaschen, da stört mich der geringe Gasfluss.
Jojo Profile (Höhle) mache ich mit grösseren Argonflaschen, nicht zwingend mit sehr grossem Rückengerät und oft ohne Stages.
Ich will immer dieselbe Argon Stufe nutzen und habe gerne eine halbwegs gewichtsneutrale Alubuddel.
Darum suche ich eine leichte, gute, bezahlbare erste Stufe. Dieser Anspruch muss nicht für andere passen.

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Ok, bei den Anforderungen ist es für mich nachvollziehbar, dass dir der Gasfluss nicht ausreicht. Also ist weiterhin ne kleine (leichte) 1.Stufe mit guter Luftlieferleistung gesucht. :lupe:

Eine Frage nebenbei: Bist du mal mit Argon vs. Luft getaucht? Hier müsste es ja auch Unterschiede im Volumenstrom bezüglich der unterschiedlichen Dichten der Gase geben. Nur so aus Interesse, da ich nicht Argon tauche.

Ich bin ein einziges Mal Argon getaucht und erkannte keinen Unterschied in der Wärme, seither tauche ich nur mit Luft als Anzuggas. Ich spreche hier von Argonflasche, weil damit klar ist, was gemeint ist. Effektiv ist es Luft.

Stimmt, Argon ist ja viel dichter, das müsste Unterschiede ergeben. Bin echt am Ueberlegen, ob ich Hochdruck in meine Druckkammer legen soll, um den Vol.Strom „auf Tiefe“ messen zu können…

Ich sage direkt vor dem Abtauchen immer drei Mal „Argon … Argon … Argon“ - seither kommt mir die Luft als Tariergas immer viel wärmer vor :laughing:

Diesen Tröt haste schon gelesen?

divinggroup.de/wbb2/forum/t … tariergas/

Danke für den Link, mehr Info ist da aber auch nicht drin - leider.

Ich bin am Durchdenken meiner neuen Versuchsanordnung, welche in etwa wie folgt aussehen soll:

  • Tauchflasche (Grösse?) mit 300 bar
  • Durchführung in die Druckkammer 300 bar, innen geht die 300er Leitung an die erste Stufe
  • Ab der ersten Stufe ein Inflatorschlauch, welcher wieder aus der Kammer raus geht.
  • Aussen Druckmessung am Inflatorschlauch möglich.

Versuch:

  • Druckmessung Tauchflasche
  • Druckkammer 0m Tiefe
  • Erste Stufe liefert während 30 sec Luft
  • Erneute Druckmessung der Tauchflasche
  • Errechnung des Volumenstromes
  • Wiederholung bei verschiedenen Drücken, z.B. alle 70 bar
  • Wiederholung der ganzen Testreihe bei verschiedenen Tiefen z.B. alle 25m bis 100m

Das ergäbe 25 Messungen pro Automat.

Sorgen macht mir die 300 bar Leitung in der Druckkammer. Wenn die undicht wird oder knallt, hat die Kammer schlagartig 300 bar, das Ueberdruckventil wird das nie verarbeiten können. Restrisiko? Oder gibt es da eine Lösung?

Andererseits hatte ich jetzt eine kleine 200bar Flasche in der Kammer, wenn die voll undicht geworden wäre, hätte es ähnlich ausgesehen.

30 sec statt den 10 sec habe ich mir überlegt wegen der genaueren Zeitmessung. Ich kann ja eine sehr grosse Tauchflasche nehmen, damit der Druckabfall in 30 sec nicht allzu gross ist, ich will ja den Vol.Strom bei einem bestimmten Flaschendruck messen, z.B. 300 bar, nicht bei einem grossen Druckabfall von 300 auf 250 bar. Andererseits wird die Druckmessung wieder präziser, wenn der Druckunterschied grösser ist. Hmmmm…

Die Kompensation der Flaschenabkühlung ist ein Thema. Wenn ich das sauber machen will, muss ich jedesmal ein paar Stunden warten. Habe mir überlegt, die Tauchflasche in ein grosses Wasserbad zu stellen, dann geht das schneller. Fragt sich, ob die Flasche das umgebende Wasser abzukühlen vermag, das wäre dann wieder doof.

Fragen über Fragen…

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Den Inflatorschlauch könnte man mit einem Nippel vom Einlassventil und einem Fitting durch die Wand führen. Innen dann einen relativ kurzen Schlauch an die Wanddurchführung anschließen und außen einen in Wunschlänge in die Wand schrauben.
Die große Flasche ließe sich mittels Rohr und Füllamatur auf die gleiche Weise mit einer kleineren Flasche oder geeigneten Zylinder in der Kammer verbinden. Der kleine Behälter würde dann, ähnlich wie bei einem Wasserstrahler, eventuelle Druckspitzen ausgleichen.
Die Kammer solltest du in jedem Fall mit Wasser füllen und nicht zu sehr überdimensionieren. Sollte etwas in die Hose gehen, bildet sich ein wesentlich kleineres Luftpolster bis das Wasser den Behälter reißen lässt und auf einen Schlag viel Druck von der Uhr nimmt.
Eine großzügige Polycarbonat-Platte davor und möglichst viel Platz drumherum sollte natürlich nicht fehlen

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Interessante Ansätze, vielen Dank. Ich denke das mal durch.

Hol Dir eine Genius 300bar Stufe. Klein, kolbengesteuert, hoher Durchsatz, billig.

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Danke. Der Genius ist jetzt weder superklein noch superleicht (schätze ich) aber einen Versuch wert.

Hat jemand einen Genius, den er mir schicken kann? Ich teste ihn analog zu den anderen 3 Typen und poste das Resultat hier.