Blei ummanteln

Eine andere Möglichkeit, bei Platten, wäre vielleicht noch Vakuumieren. Kleinere Stöße müssten die Beutel überstehen, wobei erneut einschweißen auch kein großer Akt ist

Hat es eigentlich jemand schonmal mit Kunstharz versucht? Kann natürlich sein dass das dann zu spröde wird, aber ich werde das Mal testen

Schau mal nach Epoxid oder Polyurethan basiert, die gibt es auch als Schwingungsdämpfend und dadurch relativ flexibel. Als Laminiermatrix wird das Zeug glashart

1 „Gefällt mir“

Was ich mich immer frage: was ist der Sinn, ein Bleistück zu ummanteln? Reine Optik? Oder doch ein funktioneller Grund?

Danke für die Aufklärung.

Wenn ich nacktes Blei anfasse kommt mir in den Sinn, dass es giftig ist und ich fühl mich nicht wohl dabei (ist so, egal ob sinnvoll oder nicht). Wenns ummantelt ist gehts mir besser.

Zum einen das… Ich müsste lügen welches Land/Länder genau, meine aber, dass es in Skandinavien ist, wo Blei zum Angeln aus dem Grund verboten ist.
Der andere Grund ist, dass unterschiedliche Metalle miteinander reagieren - Stichwort Anode Kathode. Im roten Meer, mit dem Bleiklotz direkt auf der Backplate, wird das eher auffallen, als im heimischen See, mit dem Gewicht in einer Stofftasche

Beim modernen Angeln werden Wolframgewichte verwendet, dies ist aber leider zu teuer fürs Tauchen…

Ah galvanisches Element, daran dachte ich nicht. Gibt es in der Praxis tatsächlich Problem mit dem Blei auf der Backplate? Wird das Blei angegriffen? Ich habe schon oft so im Meer getaucht und erinnere mich nicht an verfressenes Blei. So genau habe ich aber auch nicht geschaut…

Hier zu Lande ist das eher eine Randerscheinung. Die meisten Wolframgewichte wiegen wenige Gramm, weil das auch dafür zu teuer ist.

Im Hobby genutzt, könnte man die Gewichte wahrscheinlich noch vererben, bevor sichtbar etwas auffällt. Bei gewerblicher Nutzungsweise könnte das anders aussehen.
Wie schon erwähnt, könnte man jetzt die Mikrogramm pro Stück und Tauchgang auf alle Taucher der Welt hochrechnen, auf der anderen Seite der Medaille stünden dann aber auch der mikroskopische Abrieb und die anderen Ausdünstungen von der Kunststoffbeschichtung

Kabel dran und die Tanklampe damit unterstützen - Problem gelöst :smiley:

Ach so, ich dachte, wir sprechen von sichtbarem Lochfrass, der mein Blei zerstören könnte. Das ist offenbar nicht der Fall, gut so. Die Oeko-Hysterie geht an mir vorbei.

hm…

die idee mit plastidip hatte ich auch schon, aber wieder verworfen. auf hammerit wäre ich nicht gekommen (ist ein thema, wenn mein erster versuch nix wird).

ich versuche es ende der woche mal mit latex - halt euch auf dem laufenden…

2 „Gefällt mir“

Moin
Hatte mit Candydip experimentiert. schwarze Grundi, goldenea Finish.
mittel zufrieden, riesen Aufwand des Lackierens, wenns trocken ist „saugen“ die Stücke sich aneinander, bei Dellen tendierts doch leicht zum Abledern und letztendlich ist es nicht mehr auffädelbar …

Hab dann ne Dose Felgensilber in „gold“ in die Hände bekommen. was sag ich?
zweifach lackiert, trocknen, hält ziemlich gut, n paar kleine Abbplatzer nach n paar TG. passt. Und fühlt sich „sauber“ an.
Bleibt auch auffädelbar und der Wiedererkennfaktor am See ist groß :smiley:

Ich erkenne immer noch keinen praktischen Grund für Bleiummantelung. OK, Optik, wem das wichtig ist…

a) solls giftig sein, langfristig, und unoxidiert… Also s geht einem halt auf die Nerven…
b) fühlt sichs echt besser an wie blanko
c) siehts interessanter aus
d) individuelle Farben erleichtern beim Rudeltauchen die Rückführung. ist halt ned billig
e) die Hände oder Ausrüstung wird ned schmutzig…
:lesen: :pfeif:

2 „Gefällt mir“

so…

hab das mal mit latex getestet
20220113_125029.jpg

sieht auf den ersten blick recht gut und haltbar aus

20220113_131948.jpg

das problem ist nicht die dicke oder die haltbarkeit, sondern daß das latex nicht wirklich mit blei eine bindung eingeht. am anfang hält das ganze ja, nur nach einwirken einiger scherkräfte (was ja kaum in bleitaschen passier :wink: ) löst sich die latexschicht vom blei (ohne zu zerreissen), was dann irgendwie an ein bleistück in einem kondom erinnert :face_with_hand_over_mouth:

als schnelle lösung hab ich jetzt erstmal das blei mit selbstvulkanisierendem klebeband umwickelt - mal sehen, ob es die tauchgänge morgen übersteht (ist aber sicher keine dauerlösung). als nächstes kommt dann pulverbeschichten (oder ähnliches) - das sollte reichen…

Danke Stunmill für die Aufklärung. Ich halte die „Giftigkeit“ für vollkommen unbedenklich, wir essen das Zeug ja nicht und spritzen es uns nicht unter die Haut. Der Klempner, der auf dem Dach tagelang Bleiabdeckungen verlegt, stirbt auch nicht. OK, er muss die Fingernägel kurz schneiden, damit sich das Blei darunter nicht ablagern kann, soweit OK. Wir Taucher haben 100 mal weniger Kontakt zu Blei, selbst der Mitarbeiter auf der Tauchbasis.

Aber es geht ja nicht um die echte „Giftigkeit“, sondern um das Gefühl. Und wenn das durch Beschichten besser wird, ist ja alles gut.

Ich sehe die Horde Schüler beim nächsten Freitags-Protest schon bei dir aufmarschieren :stuck_out_tongue_winking_eye:

Bei einer Besichtigung, mit all den Additiven, Ausdünstungen und mikroskopischen Abrieb von Umweltschutz zu sprechen, halte ich für einen schlechten Witz. Unbeschädigt bleibt die ohnehin nie lange.

Greta darf rein :smiley:

ne, wo fängste an, auch Cordura hat Abrieb, oder gleich Neopren… Feinstpartikel, direkt ins Gewässer.

mir gehts halt in erster Linie drum, dass ich mein Blei wiedererkenne. Habe leider das viel gesuchte quaderförmige Tauchblei, das so toll in die Gewichtstaschen passt, im Gegensatz zu dem 08/15 Gürtelblei. Das kriegt daher sehr gern Füsse. Und es ist echt ein besseres Gefühl in der Handhabe…